Warum versteht ihr meine Sprache nicht?
   (Joh 8,43 – 47)

 

Hallo Du,

manchmal ist es ganz schön schwierig, jemandem etwas zu erklären!

 

Für einen Lehrer ist es ein Alptraum,

   wenn seine Schüler ihn nicht verstehen.

Es ist doch seine Lebensaufgabe etwas zu vermitteln, andere zu
   ermutigen, aufzubauen, sie zu befähigen und lebensfähig zu machen.

Er macht das doch aus Liebe

   zu den Kindern und Jugendlichen, zu den Menschen.

Es ist seine Form, sein Wesen, Können und Wissen liebevoll einzubringen.

Wenn ihm das nicht gelingt,

   hat seine Lehrbegabung keinen Sinn, hat sein Leben keinen Sinn.

Er kann seine Aufgabe nicht erfüllen und muss aufgeben.

Oder, er muss einen Weg finden,

   der dennoch das vermittelt, was er zu sagen hat, was ihm wichtig ist.

Und wenn es mit Worten nicht geht,

   dann eben ohne Worte, durch vorbildliches Verhalten und beispielhaftes Tun

   oder gar durch Selbstaufgabe, durch stellvertretendes Leiden.

 

Bei manchen Menschen aber scheint Hopfen und Malz verloren zu sein.

Sie verstehen einfach nicht.

Sie können oder wollen mich nicht verstehen.

 

Es ist so, als würde ich in einer unbekannten Sprache sprechen;

   als würde ich unsinniges und unverständliches Zeug reden.

Es ist so, als würden sie noch nicht einmal meine Worte hören.

Es ist so, als würde ich zu einer Wand sprechen,

   denn ich erkenne keine Reaktion, keinen Fortschritt, kein Wachstum.

 

Ist meine Wortwahl falsch?

Sind meine Beispiele schlecht?

Setze ich zu hoch an?

Sind die Zusammenhänge unklar?

 

Schaut doch mal:

Ich spreche langsam und in euren Worten.

Ich benutze Beispiele aus eurer Erfahrungswelt.

Ich greife sogar eure Probleme und Fragen auf.

 

Und dennoch,

ich kann sagen was ich will, ihr versteht mich nicht;

ihr versteht weder den Sinn noch die Zusammenhänge.

Lebe ich in einer falschen Welt oder vielleicht doch ihr?

 

Kann es möglicherweise daran liegen,

   dass ihr mir etwas Schlechtes unterstellt,

   dass ihr mich in eine Ecke gestellt habt,

   dass ihr mich deswegen gar nicht verstehen wollt?

 

Oder könnt ihr gar nicht anders?

Mir fällt auf, dass ihr so ganz anders denkt als ich.

Warum nur sind wir nicht auf gleicher Wellenlänge?

 

Ich möchte euch gerne davon überzeugen,

   dass ich euch etwas sehr sehr wichtiges zu sagen habe,

   etwas, was für euch lebensentscheidend und lebensverändernd ist;

   etwas, was euer Leben retten kann.

 

Glaubt mir doch,

   dass ich es gut mit euch meine und euch die Wahrheit sage,

   dass ich mich nicht aufspiele, um einen eigenen Vorteil zu haben.

Warum wollt oder könnt ihr meine Botschaft nicht annehmen.

Es wäre doch wirklich zu eurem Besten.

 

Irgendwie seid ihr tatsächlich ganz anders als ich.

Irgendwie trennt uns eine Mauer.

Irgendwie seid ihr anders gepolt und ausgerichtet.

Ihr habt ganz andere Bezüge, Hoffnungen und Werte.

Ihr wünscht euch Freiheit, verharrt aber in Abhängigkeit.

Ihr glaubt lieber denen,

   die schöne, aber leere Versprechungen machen;

   die euch Honig um’s Maul schmieren;

   die euch belügen, betrügen und ausnehmen.

Diese Menschen wollen etwas von euch.

Sie wollen euch benutzen und euch etwas wegnehmen.

Sie sind auf ihren einseitigen Vorteil aus.

Ich aber möchte euch etwas geben.

Erkennt ihr das denn nicht?

 

Seid ihr denn auch schlecht, Kinder der Lüge und des Lügners,

   Mitstreiter des teuflischen und verderbenden Treibens?

Benutzt auch ihr Täuschung und Betrug um weiterzukommen?

Sucht auch ihr euren schnellen, gewinnbringenden Vorteil?

Seid auch ihr besserwisserische, verblendete und blinde Egoisten?

 

Ich sage euch doch, dass das langfristig nichts bringt.

Ihr betrügt und beschmutzt euch nur selbst.

Ihr verletzt eure Ehre und euer Gewissen.

Ihr verliert den Anstand und die Achtung vor euch selbst.

 

Aber das scheint euch ziemlich egal zu sein.

Ihr bejammert eure Situation und lasst euch trotzdem nichts sagen.

 

Zeige ich euch nicht ständig durch mein Vorbild,

   durch das, was ich denke, sage und tue;

   durch mein tägliches Beispiel und Verhalten,

      dass es auch ganz anders gehen kann,

      nämlich verständnisvoll, friedlich und liebevoll?

 

Wenn ihr doch wenigstens versuchtet

   ein Stückchen auf meinem Weg zu gehen,

   ein bisschen so zu leben wie ich,

   ein wenig an das Gute zu glauben,

   Gott für möglich zu halten

   und ihm eine Chance in eurem Leben zu geben.

Ihr würdet schnell erkennen,

   dass ich die Wahrheit sage,

   dass Gott existiert,

   dass er euch aus eurer Abhängigkeit befreien

      und aus eurem Elend erlösen kann.

 

„Wenn ihr doch nur (wie ich) Gott zum Vater hättet,

   dann würdet ihr verstehen, was er sagt.

Ihr aber habt Gott nicht zum Vater,

   und deshalb versteht ihr auch seine Worte nicht.“

 

„Denn nur wer aus Gott ist, hört und versteht die Worte Gottes.“

Nur wer ihm vertraut wird erkennen,

   dass dieses Vertrauen reich belohnt wird.

Nur wer mit ihm Gemeinschaft sucht

   und seinen Worten glauben schenkt,

   kann sein wahres Wesen kennen lernen.

Nur wer bereit ist, sich zu verändern,

   das Gute in sich wohnen zu lassen und es auch zu tun,

   der wird die Beweise erhalten,

      die er für ein unerschütterliches Gottvertrauen braucht;

   der wird himmlische und heilbringende Wunder erleben.

 

Was soll ich denn noch tun, um euch zu überzeugen;

   um euch zu beweisen, dass ich nicht lüge

   und dass ihr meinen Worten glauben könnt?

Ich würde für euch sogar meine Ehre und mein Leben hingeben,

   aus reiner Liebe, – nur, weil ich euch mag!

 

Warum nur versteht ihr meine Sprache nicht?

Versucht es doch wenigstens – euch selbst zuliebe.

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