Sich nach Gottes Gerechtigkeit sehnen
Hallo Du,
wir Menschen machen immer wieder Fehler.
Wir versündigen uns gegen Gott, gegen andere und gegen uns selbst.
Wir gehen mit Gottes Geboten großzügig um oder kennen sie erst gar nicht.
Natürlich ehren wir unsere Eltern, aber wir sind dennoch oft sauer auf sie.
Natürlich töten wir nicht,
aber wir ruf – morden immer wieder, indem wir schlecht über andere reden.
Natürlich sind wir treu,
aber wir sehen doch nach fremden Frauen oder Männern, die uns gefallen.
Natürlich begehren wir nichts von anderen,
aber trotzdem neiden wir ihnen ihren Wohlstand, ihr Glück,
Ihre Gaben, die Gunst Gottes, ihr Können oder ihre Position,
um uns selbst ‚ins (un)rechte Licht’ zu rücken.
Und das Schlimmste dabei ist, dass wir wissen, dass wir Unrechtes tun.
Wir wollen es nicht, tun es aber dennoch.
Wir entschuldigen uns mit dem Hinweis auf unsere menschliche Natur,
die von uns zugelassene Schwachheit‚ die uns dazu ‚zwingt’.
Unsere Triebe, Launen und Begierden sind uns näher,
als Demut, Bescheidenheit, Selbstdisziplin und Gehorsam vor Gott.
Aber unsere Schuld werden wir dadurch nicht los.
Unser Gewissen drückt uns und drängt nach Entlastung.
Wir dürsten nach einem reinen Gewissen, nach einem reinen Herzen,
nach einer reinen Weste und zukünftiger Befreiung von dieser Qual.
Wir hoffen darauf, doch wir erkennen, dass wir das nicht selbst können.
Wir brauchen dafür einen Impuls von außen, zusätzliche Kraft
und ein gutes Durchhaltevermögen.
Es muss uns bewusst werden, was wir falsch machen.
Wir brauchen die feste Absicht, unser Lebenstal zu verlassen,
unsere feste und verbindliche Entscheidung, endlich umzukehren
und uns vom alten, falschen Verhalten und Tun abzuwenden.
Wir brauchen eine eiserne Hartnäckigkeit,
um immer wieder gegen die lauernden und lodernden Gedanken
von Unzufriedenheit, Ärger, Groll, Angst und Wut anzugehen
und sie Jesus zur Auflösung ans Kreuz der Vergebung zu legen.
Gott versucht immer wieder, unsere Verklammerung ans Schlechte zu lösen,
aber wir wollen aus Rache oder Selbstgerechtigkeit einfach nicht loslassen.
Wir suchen darin Genugtuung, Rechtfertigung und Befreiung,
doch wir verstricken uns aber immer tiefer in Abhängigkeit, Stolz, Schuld und Sünde.
Wir sehnen uns immer stärker nach einer erlösenden Gerechtigkeit,
doch wir entfernen uns immer weiter davon.
Wir sehnen uns nach Neuem und doch halten wir an dem armseligen Alten fest,
nur weil es uns bekannt ist und unser Risiko dabei (scheinbar) gering ist.
Wir hoffen auf einen Neuanfang, wissen aber nicht wo und wie wir anfangen können.
Da ist es doch gut zu wissen dass es Jesus gab und gibt.
Er hat sein Blut vergossen, zur Vergebung unserer Sünden,
um uns aus diesem Teufelskreis zu befreien,
um ein neues Band zwischen Gott und uns zu knüpfen.
Das Blut Jesu am Kreuz besiegelt diesen neuen Bund.
Wenn wir uns auf ihn berufen und ihn uns zum Vorbild nehmen,
dann werden wir vor Gott gerechtfertigt und von unseren Lasten erlöst,
dann können wir angstfrei jederzeit im Gebet zu Gott kommen
und er wird uns erhören.
Nur Jesus kann uns diese Erlösung und Befreiung verschaffen.
Nur mit ihm können wir in ein neues, besseren Leben an Gottes Seite eintreten.
Nur er kann Last und Leid durch Gelassenheit, Freude und inneren Frieden ersetzen.
Er ist der Schlüssel zum Reich, zur Familie und zur Gnade Gottes.
Nur er ist der Garant dafür,
dass die Versprechungen Gottes für uns Wirklichkeit werden.
Wir sehnen uns nach dieser Gerechtigkeit Gottes,
denn nur er kann und wird in seiner großen Liebe und Barmherzigkeit
unsere Sehnsucht stillen.
Aber nur dem Barmherzigen wird Barmherzigkeit widerfahren.
Gott kommt uns entgegen.
Durch die großzügige Vergebung Jesu werden wir von dieser Großzügigkeit angesteckt.
Große Dankbarkeit und Freude erfüllen uns und geben uns neue Kraft.
Warum sollten wir im neuen Glück unseren Peinigern gegenüber
nicht auch großzügig sein, wenn wir schon den Hauptgewinn haben.
Wir wissen doch, dass Ärger und Ängste zu Depressionen führen.
Wir wissen doch, dass Groll, Verbitterung, Hass und Rachegelüste uns selbst auffressen.
Ich lasse doch selbst zu, dass aus meinen Verletzungen Hass wird.
Ich lasse doch selbst zu, dass das, was an mir und in mir nagt, mich zerstört.
Ich bewirke doch selbst meinen Untergang,
indem ich die Flammen der Ablehnung immer wieder nähre und schüre,
durch darüber nachdenken, darüber sprechen und sie vergegenwärtigen.
Sie richten sich unweigerlich gegen mich selbst
und steigern meine Ängste, Nöte und meine Schmerzen.
Sie zersetzen meine Gesundheit und schüren Minderwertigkeit und Isolation.
„Glücklich zu preisen sind die Sanftmütigen; denn sie werden die Erde als Besitz erhalten.
Glücklich zu preisen sind die, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten; denn sie
werden satt werden. Glücklich zu preisen sind die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen
finden. Glücklich zu preisen sind die, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott sehen.
Glücklich zu preisen sind die, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt
werden. (Mt 5,5-9)
Die Barmherzigen werden vor Gott erbarmen finden!
Wenn wir anderen vergeben,
unseren Groll ihnen gegenüber beerdigen, weil sie – wie wir- auch nur arm dran sind,
wird uns deutlich, was Gott für uns getan hat.
Wenn wir selbst anderen vergeben und gnädig sind,
verstehen wir die Großzügigkeit und Gnade Gottes uns gegenüber viel besser.
Wir kommen dabei in die Rolle Gottes
und unser eigenes Erbarmen mit anderen
befreit uns aus der Abhängigkeit von den in uns tobenden Gefühlen.
Wir beten und bitten für sie, damit sie von Gott
die gleiche Befreiung und Freude erhalten, die uns veränderte.
Wir beten und bitten für sie, damit die Schraube von Hass und Gewalt
endgültig beendet wird und niemand mehr darunter leiden muss.
Wir lassen den Müll unseres Lebens hinter uns,
um über blühende Wiesen in eine verheißungsvolle Zukunft überzugehen.
Gott ist mein Zeuge, er weist auch dir den Weg.
