Zwei Herren dienen (Lk 16,33)
Kein Knecht kann zwei Herren dienen; entweder er wird
den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an
dem einen hängen und den andern verachten.
Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. (Lk 16,33)
Hallo Du,
eine Volksweisheit sagt:
Wer zwei Hasen gleichzeitig jagt, wird keinen fangen.
Wie ist das bei Dir?
Konzentrierst Du Dich immer nur auf eine Sache
bis sie zu Ende gebracht ist,
oder willst Du häufig mehrere Dinge gleichzeitig erledigen?
Lassen Deine vielseitigen Aufgaben und Interessen
überhaupt eine Konzentration auf das Wesentliche zu?
Natürlich gibt es Menschen,
die mehrere Dinge gleichzeitig tun können und wollen,
die gerne auf mehreren Hochzeiten tanzen,
doch sie wären glücklicher,
wenn sie die einzelnen Dinge mit mehr Ruhe und Sorgfalt
und zu ihrer eigenen Zufriedenheit erledigen könnten,
statt nur schnell, irgendwie und einigermaßen, Hauptsache getan.
Wie oft müssen Dinge, die so nebenbei erledigt wurden,
hinterher noch einmal gemacht werden,
weil sie nicht in Ordnung waren.
Sie noch einmal nebenbei zu machen wäre fast schon sträflich.
Man müsste sie ja dann eventuell
noch ein drittes Mal machen und dann richtig.
Warum sie also nicht gleich richtig erledigen?
Wer oder was drängt Dich zu Eile und Hektik?
Das kannst nur Du selbst sein,
denn kein anderer hätte die Macht, Dich so zu beeinflussen.
Du bist doch der Herr in Deinem Hause!
Wem möchtest Du mit Deinem Tun imponieren, wem etwas beweisen?
Ist es vielleicht Dein Stolz oder Hochmut,
der zeigen möchte, was er alles kann und wie gut Du doch bist?
Was sind Deine Hasen?
Welche Ziele verfolgst Du gleichzeitig?
Welchen Herren dienst Du?
Weißt Du, was Du wirklich suchst und brauchst?
Prüfe doch einmal, wofür Du Deine Zeit verwendest.
Prüfe doch einmal, was Du bisher wirklich erreicht hast.
Prüfe doch einmal, ob das Ergebnis Dich befreit und befriedigt.
Hast Du echte Freunde oder nur Bekannte?
Hast Du eine glückliche, liebevolle Beziehung?
Hast Du dauerhafte Erfüllung oder nur vorübergehende Befriedigung?
Lebst Du fröhlich in Freude, innerem Frieden und gebender Liebe,
oder in hektischem Stress, unter ständigem Zeitdruck und in Unruhe?
Ist Deine Stimmung labil? Reagierst Du aufgebracht? Schläfst Du schlecht?
Brauchst Du selbst viel Aufmerksamkeit, Zuwendung und Liebe?
Bekommst Du sie oder tauschst Du sie Dir ein,
erkaufst Du sie Dir oder nimmst Du sie Dir einfach?
Stehst Du häufig neben Dir und kannst Dich nicht entscheiden?
Gehen Menschen und Ereignisse an Dir vorbei, ohne Dich zu bemerken?
Wow, jetzt habe ich Dich aber getroffen!
Die Jagd um das ‚etwas haben wollen’, um das ‚jemand sein wollen’
und um das ‚sich etwas beweisen wollen’, jagt Dich selbst.
Du bist es selbst, der Dich im Kreise jagt. Es ist Dein Ego.
Es ist Deine Unzufriedenheit und Unentschiedenheit.
Du läufst vor Dir selbst weg.
Niemand kann gleichzeitig zwei Herren dienen.
Wer dem einen richtig dienen will,
wird sich um die Wünsche des andern nicht kümmern können.
Entweder wird er für den einen arbeiten und für den anderen nichts tun,
oder er wird den einen anerkennen und den anderen ablehnen.
Um wieder zu Dir zu kommen,
um wieder mit Dir selbst einig zu werden,
musst Du Dich endlich entscheiden.
Bist Du für Dich, Dein Wohlbefinden und Dein Seelenheil
oder für die nicht endende Jagd nach dem vermeintlichen Glück?
Entscheidest Du Dich für Gott und für den Gott in Dir,
für Deine Liebe und Großzügigkeit zu Dir und zu anderen,
oder für seinen Widersacher, das Streben nach äußeren, weltlichen Dingen
wie Wichtigkeit, Bedeutung, Einfluss, Macht, Status, Besitz oder Lust?
Beides zugleich geht nicht!
Entscheide Dich bitte, zu Deinem eigenen Vorteil.
Finde Deinen Weg und deine Bestimmung!
