Zurückkehren  (Kla 5,21 und Lk 15,20)

 

Lass du, HERR, uns zurückkehren zu dir, dann kehren wir um!

Erneuere unsere Tage wie in der Urzeit. (Kla 5,21; EÜ)

 

Hallo Du,

zurückkehren kann man nur dahin, wo man hergekommen ist und da, wo wir herkommen,

sind wir wieder zuhause, behütet und geborgen, bewahrt und geliebt.

 

Oh, dass wir doch aus den dunklen Tälern dieser verführerischen Welt immer wieder

herausfinden zu dem, der uns Licht ist, zu dem, der uns vorbehaltlos liebt, zu dem, der Weg,

Wahrheit und Leben ist.

HERR, dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege. (Ps 119,105)

Und, das Gebot ist eine Leuchte und die Weisung ein Licht, und die Vermahnung ist der Weg

des Lebens. (Spr 6,23)

 

Herr, du bist allwissend und weise. Du siehst Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Du hast mit jedem einen Plan. In deinem Licht möchten wir wandeln. Aus deinem Segen

wirken. Aus deiner Liebe sein. Dort, wo wir hineingeboren werden. Dort, wo wir dir

abhanden kommen können, in der abgefallenen Welt.

 

Wer erzählt uns von dir, wenn unsere Nächsten dich nicht kennen?

Wer könnte dich hören, für den du gar nicht existierst.

Wer führt uns zu dir, wenn auch sie den Weg nicht wissen?

 

Wie können wir auf der Irrfahrt unseres Lebens überhaupt klar erkennen, wo wir sind und

wohin wir triften? Ohne Orientierung, sind wir blind und taub, ohne ein festes Herz sind wir

hilflos den stürmischen Winden und Launen ausgeliefert.

Wir wähnen uns auf einer Einbahnstraße, von der Wiege, hin zur Bahre. Dazwischen erleben

wir: Mühe und Last und Hektik. Ein wenig Freude, wenig Gelassenheit, kaum Frieden und

wenig Hoffnung. Man muss halt da durch, auf dem Weg ins Nichts! Oder kommt nach dem

Tod noch was?

 

Wer weiß schon, dass du immer da bist, dass du am Ende auf uns wartest, dass du auf dem

Weg dorthin bei uns sein möchtest, dass wir den Lebensweg mit dir gehen und sinnvoll

gestalten können, dass Umkehren nicht bedeutet, den gleichen Weg zurückzugehen,

sondern dass wir wieder in die Verbundenheit mit dir kommen.

Wer weiß schon, dass du da bist, wenn wir es zulassen und glauben? Wenn wir mit dir, mit

deinem Wort und einem Geist eins werden wollen, eins geworden sind. Wenn wir mit dir

Leben, mit dir reden, mit dir gehen, zu dir stehen.

 

Herr, je älter ich werde, desto mehr erkenne ich, dass wir ohne dich unvollkommen sind und

dass nur du uns vollkommen machst, durch dich, durch deine Liebe, Güte, Gnade und

Barmherzigkeit, durch deinen erweiternden Geist, durch deine Weitsicht und Erkenntnisse.

 

Herr, du bist mein Zuhause! Wenn ich in dir bin und du in mir, dann bin ich überall zuhause.

Dann bist du mir Halt und Sicherheit in dieser verrückten Welt. Auch Wegweiser und

Begleiter. Auch Behüter und Bewahrer. Auch Ansprechpartner und Helfer in der Not.

 

Herr, lasse mich immer wieder erkennen, dass ich ohne dich ziellos und sinnlos bin. Zeige mir

immer wieder den Weg zurück zu dir und gebe mir den Mut und die Kraft und die Demut,

ihn auch zu gehen. Mit Hoffnung. In Freude. Zuversichtlich.

 

Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn

sein Vater und es jammerte ihn, und er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn.

(Lk 15,20)

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