Zerstörerischer Jähzorn   (Spr 14,29)

 

Fühlst du dich oft provoziert oder angegriffen,

beleidigt, in Frage gestellt, entwürdigt oder

von anderen nicht ernst genommen?

 

Wie gehst du damit um?

Frisst du den Ärger in dich hinein oder sagst du, was dich bedrückt?

Oder, reagierst du darauf mit Wut,

beim kleinstem Anlass gar mit Jähzornanfällen,

mit plötzlichem, jäh überkommendem, zerstörerischem Zorn,

bei dem sich all das Aufgestaute in dir impulsiv und aggressiv entlädt,

gegen irgendwelche Objekte, die gerade da sind

oder sogar schon an Menschen, die dich zuhause umgeben?

Welchen Scherbenhaufen hinterlässt du dann,

deine erschreckende und verletzende Gewalt

und deine beängstigende Unberechenbarkeit?

 

Und wie geht es dir, wenn deine Tobsucht abklingt?

Fühlst du Genugtuung?

Hat dein Ausbruch dich vorübergehend entspannt?

Oder fühlst du dich immer noch hilflos, elend und minderwertig

und sinkst verloren in dir zusammen?

 

Wie ist es mit deinem Stolz?

Hast du dich behauptet und anderen mal wieder gezeigt,

wer das Sagen hat oder wer Recht hat?

Hast du mal wieder jemanden in seine Schranken verwiesen?

Hast du wieder Respekt eingefordert und für Abstand gesorgt?

Hast du jetzt wieder alles unter Kontrolle?

 

Was sind die geringen Auslöser für deine Wutattacken,

für dieses merkwürdige, selbstverletzende und unkontrollierte Verhalten?

Womit kommen dir andere zu nahe?

Welche verborgenen Schwächen und Ängste werden in dir berührt und aufgewühlt?

 

Womit bist du unzufrieden? Mit dir selbst und/oder mit anderen?

Was stinkt dir so gewaltig, dass die verzehrenden Flammen des Jähzorns in dir lodern?

 

Fühlst du dich nicht verstanden oder in deiner ‚Ehre‘ angegriffen?

Fühlst du dich eingeengt, bevormundet, kritisiert oder abgewiesen?

Fühlst du dich falsch verstanden, zurückgesetzt oder ungeliebt?

 

Glaubst du, du kommst zu kurz?

Glaubst du, dir wird etwas unterstellt?

Glaubst du dich immer im Recht?

 

Willst du durch Aggression ‚ICH will aber – Ziele‘ erreichen?

Willst du der ‚Boss‘ sein und das stets letzte Wort haben?

Willst du vielleicht als perfekt und makellos gesehen werden?

 

Was gefällt dir nicht und regt dich auf?

Was wirft dich aus deinem Gleichgewicht?

Was schreit in dir?

 

Ist es vielleicht deine kleine, empörte und verletzte, einsame kindliche Seele,

die sich blindwütig gegen subjektiv empfundene Nichtbeachtung wehrt

und die nach Liebe und Verständnis schreit und keine Worte findet?

 

Ist es vielleicht eine zarte, zerbrechliche Seite in dir,

die dir nicht gefällt, die du unterdrückst, die aber zu dir gehört und auch leben möchte,

ja die dich sogar menschlich ehren und adeln würde?

 

Ist es vielleicht dein von innerer Leere und Bitterkeit getrübter Verstand,

der erhaben sein möchte, aber dadurch leicht missversteht und dann überreagiert?

 

Ich weiß es nicht und muss es auch nicht wissen, aber du selbst kannst es herausfinden,

damit du heil wirst, damit es dir besser geht und andere nicht mehr unter dir leiden müssen.

 

Was ich aber weiß und selbst erlebt habe ist:

Gott lässt uns in unserer Not nicht alleine.

Wenn man ihn bittet und helfen lässt, ist er da und hilft,

beseitigt er jedem Mangel und füllt ihn mit Liebe.

 

Ergänzend drei biblische Aussagen zum Thema:

Wer seine Gefühle beherrscht, hat Verstand.

Der Jähzornige stellt nur seine Unvernunft zur Schau. (Spr 14,29; HfA)

 

Ihr seid von Gott auserwählt und seine geliebten Kinder, die zu ihm gehören.

Darum soll jetzt herzliches Mitgefühl euer Leben bestimmen, ebenso wie Güte,

Bescheidenheit, Nachsicht und Geduld. (Kol 3,12; HfA)

 

Unser Herr, von dem aller Friede kommt, schenke euch zu jeder Zeit seinen Frieden,

was auch immer geschieht. Er sei mit euch allen!  (2.Thess 3,16; HfA)

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