Wer gibt, der hat!    (Gal 5, 19-26,  Apg 20,35 )

 

Der Herr, Jesus, hat selbst gesagt:
    Geben ist seliger
 als nehmen. (Apg 20,35)

 

Hallo Du,

in welchen Zeiten leben wir?

Es muss ein Zeitalter des Ich-Bezugs sein,

in dem Egoismus und Selbstsucht die Herzen regieren.

„Jeder denkt an sich – nur ich denke an mich!“

 

Sehr viele Menschen stellen sich fortwährend Fragen wie:

·       Was tut mir gut?

·       Was möchte ich?

·       Wie bekomme ich, was ich haben will?

·       Wer gibt es mir?

·       Wie kann ich es mir nehmen?

Und sie lassen sich von ihren eigenen,

   engsichtigen Antworten darauf leiten, antreiben und beherrschen.

Sie halten das für vollkommen in Ordnung,

   weil sie es nicht anders gelernt haben, kennen und sehen.

 

Muss ich da nicht auch mithalten?

Muss ich da nicht meine persönlichen Interessen durchsetzen,

   um nicht zu kurz zu kommen?

Muss ich da nicht meine Ziele verfolgen,

   um ein erfolgreicher Sieger zu sein?

Muss ich da nicht auf meinem Willen bestehen,

   um nicht zu den Verlierern zu gehören?

 

In dieser „leistungsbezogenen“ Ellbogengesellschaft

   mit deren zweifelhaften Kriterien für

   Erfolg, Durchsetzungsvermögen, Lebensstil und Wohlstand

   ist wohl kein Platz mehr

   für Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Hilfsbereitschaft.

In dieser Welt von Ansprüchen, Erwartungen und schiefen Vorstellungen

   an das Leben, an andere und auch an sich selbst,

   haben die Liebe und der innere Frieden wohl keinen Raum mehr.

Sind wir ein Volk von selbstsüchtigen Egoisten geworden?

Sind wir so unmenschlich geworden,

   dass wir die Gemeinschaft mit anderen nicht mehr wollen?

Sehen wir im anderen nur noch den Erfüller

   unserer eigenen Bedürfnisse, Begehrlichkeiten und Begierden?

 

Oft kreisen wir nur noch um uns selbst.

Oft nehmen wir uns einfach, was wir wollen.

Oft suchen wir einen Dummen,

   der uns leicht und günstig gibt, was wir begehren.

 

Anstatt uns zu fragen:

Wem können und dürfen wir etwas von uns geben?,

wollen wir immer mehr haben und sein,

wollen wir immer mehr „wohl“ – „habend“ sein.

 

Wir verfolgen falsche Ziele!

Wohlstand bedeutet nicht äußeren Status und Reichtum,

sondern im Wohl stehen heißt,

   das zu haben, was Wohl verursacht und was anderen Wohl bringt,

nämlich:

„Liebe und Freude, Frieden und Geduld, Freundlichkeit,

Güte und Treue, Besonnenheit und Selbstbeherrschung“.

Das ist der Wohlstand und Reichtum, der zählt.

Das ist der Reichtum unseres Herzens,

   der im Überfluss vorhanden ist.

Das ist der Reichtum, der nichts kostet.

Das ist der Reichtum,

   den wir seit Geburt an haben,

   der im Er-leben in uns verschüttet wurde,

   der uns für andere gegeben wurde,

      damit wir ihn als Liebe und Achtung zurückerhalten.

   den wir wiederfinden und reichlich aussäen sollen,

      um die Welt freundlicher zu machen

      und um den Menschen ein liebevolles Beispiel zu geben.

 

Ist geben nicht viel schöner, als es sich einfach nehmen?

Ist erhalten nicht viel schöner, als es sich selbst besorgen?

 

Lösen Liebe und Freude, Frieden und Geduld, Freundlichkeit,

Güte und Treue, Besonnenheit und Selbstbeherrschung,

Offenheit, Dankbarkeit und Großzügigkeit nicht das Gleiche im anderen aus?

 

Egoismus zerstört dieses positive Gleichgewicht und sät

   Vorsicht, Misstrauen, Zwietracht, Geltungssucht und Habgier.

„Gebt ihr euern selbstsüchtigen Wünschen nach,

ist allen klar, wohin das führt:

zu einem sittenlosen Leben, Unzucht und hemmungsloser Zügellosigkeit,

zur Anbetung selbstgewählter Idole

und zu abergläubischem Vertrauen auf übersinnliche Kräfte.

Feindseligkeit, Streitsucht, unberechenbare Eifersucht, Intrigen,

Uneinigkeit und Spaltungen bestimmen dann das Leben ebenso

wie Neid, Trunksucht, üppige Gelage und ähnliche Dinge.

 

Blinder Ehrgeiz, der nur unsere Eitelkeit befriedigt,

gegenseitige Kränkungen und Neid dürfen bei uns keine Rolle mehr spielen“.

 

Dies alles zerstört jede liebevolle Herzensbeziehung.

Dies alles zerstört die eigene Seele.

Dies alles ist bei denen normal, die Gott und Jesus nicht kennen.

 

„Es ist wahr: Wer zu Christus gehört, der hat sein selbstsüchtiges

Wesen mit allen Leidenschaften und Begierden an das Kreuz geschlagen.

Durch den Heiligen Geist haben wir neues Leben,

   und das soll jetzt auch bei uns sichtbar werden“.

 

Deine zentrale Frage,

   Wie und durch wen kann ich meinen Mangel stillen

     und meine Mängel ausgleichen?,

ist falsch und kann nicht zum erfüllenden Ziel führen,

   denn sie basiert auf dem ICH.

Das DU erfüllt. Gott erfüllt.

Liebe ist handelnder Glaube –

   geliebt werden, kein hastiges Zusammenklauben.

 

Säe die Liebe aus und Gott lässt sie wachsen.

Sie wird Frucht bringen und dich sättigen.

 

Verschenke Zeit und Aufmerksamkeit,

   und du hast die des anderen sofort.

 

Sehe das Gute in deinen Mitmenschen

   und du hast es in dir entdeckt.

 

Vertraue den Menschen

   und sie verändern sich und dich.

 

Wer gibt, der hat!

 

Du erweckst das Verdeckte.

Du öffnest Türen.

Du setzt frei.

 

Du ermöglichst das WIR,

das Teilen und das „Sich-Mit-Teilen“,

das „gerne Geben“.

 

Entdecke deine Vielfalt und deinen Reichtum.

Durchbreche die Gesellschaft des Mangels

   durch deinen Überfluss.

Erschaffe eine Gesellschaft der Fülle,

   in der das fließt, was nichts kostet

   und was unbegrenzt vorhanden ist.

Du hast bereits alles, was du dazu brauchst.

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