Warum?

 

„Die (ungläubigen) Juden wollen von Gott (immer wieder)

   sichtbare Machterweise (Wunder) sehen,

und die (heidnischen) Griechen

   suchen in allen Dingen einen Sinn, den die Vernunft begreift.“ (1.Kor 1,22)

 

Hallo Du,

ohne Zweifel, fragen bildet.

Dem Fragen folgt das Lernen.

 

„Wer? Wie? Was? Wieso? Weshalb? Warum?

Wer nicht fragt bleibt dumm.“

Das Lied aus der Sesamstrasse kennt fast jeder.

 

Wozu fragen wir?

Wir wollen etwas genauer wissen.

Wir wollen uns sicher machen.

Wir wollen jemanden oder etwas besser kennenlernen.

Wir wollen dazulernen.

Wir wollen verstehen.

Wir wollen einen vernünftigen Sinn erkennen.

 

Zusehen, betrachten, beobachten und nachmachen ist gut,

   daraus erwächst die sachbezogene, praktische Intelligenz und Erfahrung.

Um zu wachsen, braucht sie viel Zeit und Gelegenheit.

Die daraus entstehenden Lösungen sind fachlich sicherlich richtig,

   aber oft nicht situations- und/oder personengemäß.

 

Um eine Aufgabe umsichtig zu bewältigen,

bedarf es sowohl der Auseinandersetzung

   mit der Aufgabe,

   mit den vorhandenen „Werkzeugen“

   und den sich daraus ergebenden Lösungsmöglichkeiten,

als auch der Auseinandersetzung im Verstand und im Gefühl

   sowie mit der inspirierenden Intuition

   und der eigenen Person.

 

Wie wirkt Gott darin und was kann ich dazu beitragen?

Wer braucht was wozu?

Was ist in diesem Fall die beste Lösung?

 

Wer macht was wie?

Was ist der beste Lösungsweg?

 

Dafür hinterfragen wir

   Abläufe, Zusammenhänge und Hintergründe,

   Verhaltensweisen, Situationen und Ereignisse,

   Gedanken, Lösungen und Motivationen.

 

Es geht darum, seinen individuellen Platz zu finden.

Es geht darum, seinen Horizont zu weiten.

Es geht darum, sich einer Sache sicher zu werden.

Es geht darum, etwas sorgfältig, gewissenhaft und gründlich zu tun.

Es geht darum, für seine Arbeit die Verantwortung zu übernehmen

   und mit seinem guten Namen dafür einzustehen.

 

Alle Fragewörter und Fragen sind hierzu gut.

 

Es muss uns aber bewusst sein, dass gerade die Warum-Frage

   neben unabänderlichen Gegebenheiten auch die Absicht und das Motiv

   einer (vermeintlich) handelnden Person hinterfragt.

Die Warum-Frage unterstellt einen logischen Zusammenhang und eine Absicht.

Sie unterstellt einen Sinn und fordert dafür eine Begründung.

Sie misstraut.

Sie beinhaltet, eine bessere oder gerechtere Lösung zu haben.

Sie ist (unbeabsichtigt) hochmütig und selbstherrlich.

 

Warum ist die Rose rot?

Warum ist der Mensch so, wie er ist?

Warum gibt es Hunger, Schicksalsschläge, Krankheit, Elend und Leid?

Warum müssen wir sterben?

 

Wir können diese Fragen nicht stichhaltig beantworten.

Wir sind nicht der Schöpfer.

Und hätten wir doch eine Antwort,

   wir könnten sie wahrscheinlich nicht verstehen,

   weil die Begründungszusammenhänge überraschend banal

   oder viel zu komplex wären.

 

Gott macht doch nichts ohne Grund, oder?

Doch, denn er ist Gott und er braucht keine Gründe.

Er macht, was ihm gefällt. Er macht etwas, einfach damit es ist.

 

Es wäre doch einfach unlogisch,

   die Natur und den Menschen zu erschaffen,

   wo doch der Mensch ständig und zunehmend die Natur zerstört.

 

Ich glaube, dass die Natur viel stärker ist als der Mensch.

Vielleicht rottet der Mensch sich selbst aus,

   aber die Natur wird er nicht töten können.

Aus jedem Vergehen wächst Neues.

 

Hoffnungsvoll behaupte ich:

Der heutige Mensch ist nicht das Ende seiner Entwicklung.

Gott hat viel mehr in ihn gelegt, als heute sichtbar ist.

Wir Menschen sehen alles körperlich, gegenständlich, materiell,

   weil unsere Sinne so ausgelegt und darauf ausgerichtet sind.

Aber was ist mit unseren Empfindungen und unserem Gespür,

   mit unseren Gedanken und Gefühlen,

   mit unserer Intuition, Inspiration und Phantasie,

   mit unserem Bewusstsein?

Was ist mit der Liebe?

Sind sie greifbar, begreifbar?

Sie sind! – Und weil sie sind, sind sie auch sinnvoll.

 

Mit „Warum“ beginnen schwere Fragen.

Wir können Menschen mit Fragen herausfordern,

   aber wir sollten Gott nicht mit „Warum-Fragen“ misstrauen.

Lassen wir doch ihn Gott sein

und darauf vertrauen, dass alles gut ist,

   was er tut und was er je getan hat.

 

 

„Freude kann Gott aber nur an jemandem haben, der ihm fest vertraut.

   Ohne Glauben ist das unmöglich. Wer nämlich zu Gott kommen will,

   muss darauf vertrauen, dass es ihn gibt und dass er alle belohnen wird,

   die ihn suchen und nach seinem Willen fragen.“ (Hebr 11,6)

 

„Hört also auf, ängstlich … zu fragen. … Macht euch … keine Sorgen!

   Wollt ihr denn leben wie Menschen, die Gott nicht als Vater kennen?

   Er weiß genau, was ihr alles braucht. Sorgt ihr euch vor allem

   um das Reich Gottes, dann wird euch Gott alles andere geben. (Lk 12, 29 – 31)

 

„Habt ihr denn immer noch nicht begriffen:

   Wer nicht wie ein kleines Kind voller Vertrauen zu Gott kommt,

   dem bleibt das Reich Gottes verschlossen.“ (Mk 10,15)

 

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