Vorbild sein   

 

Hallo Du,

gnädiger Vater,

lange habe ich darum gebetet,

dass Du mir Deinen Willen zu erkennen gibst,

dass Du mir zeigst,

was ich tun soll und was mein Lebensauftrag ist.

 

Dabei habe ich an Großes,

an Schweres und Weltbewegendes gedacht

und habe dabei den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen.

Ich habe Deine Botschaft einfach nicht verstanden

   und Deine einfache, aber umfassende Antwort übersehen.

 

Ja, Deine Worte durch Jesus sind wahr

   und haben sie sich wieder einmal bestätigt:

Du verbirgst die Wahrheit vor denen, die sich für klug halten,

aber den Unwissenden und Unkomplizierten enthüllst Du sie.

 

Jesus sagt: «Kommt alle her zu mir,

die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet!

Ich werde euch Frieden geben.

Nehmt meine Herrschaft an und lebt darin!

Lernt von mir!

Ich komme nicht mit Gewalt und Überheblichkeit.

Bei mir findet ihr, was euerm Leben Sinn und Ruhe gibt.

Ich meine es gut mit euch

   und bürde euch keine unerträgliche Last auf.»

 

Ja Vater,

jetzt habe ich Deine Botschaft verstanden.

Dein Joch, Deine Aufgabe ist viel leichter, als ich dachte.

Du möchtest, dass ich von Jesus lerne,

   von seinem vorbildlichen Verhalten und Charakter!

Du möchtest,

dass auch ich vorbildlich werde und ein Vorbild bin.

Das ist nicht zu schwer!

 

Nach Deiner Vorstellung,

   nach Deinem Bild hast Du uns erschaffen

   und das Gute tief in uns verankert.

Dennoch hast Du uns auch

   als unvollständige Wesen erschaffen,

   die das Leben dazu nutzen können und sollten,

um gehorsam, charakterstark und vorbildlich zu werden,

um über ihre ichbezogenen

   menschlichen Schwächen hinauszuwachsen,

um sich verantwortlich und liebevoll um die Schwierigkeiten

   und Probleme des anderen zu kümmern und,

um die Last der menschlichen Schwächen gemeinsam zu tragen.

Das hat uns Christus gezeigt. Das alleine ist Dein Wille.

Dafür schenkst Du uns Lebenserfahrungen.

Das ist unsere tägliche große Aufgabe.

Nur auf diese Weise können wir Dir nahe sein

   und verwirklichen, was Du von uns erwartest.

 

Wenn wir das Schlechte in uns sterben lassen, davon ablassen,

kann das Gute in uns auferstehen, wachsen und sich vermehren.

Dann werden Charaktereigenschaften wie

   Liebe und Freude,

   Frieden und Geduld,

   Freundlichkeit, Güte und Treue,

   Anstand, Echtheit und Ehrlichkeit,

   Besonnenheit und Selbstbeherrschung

unser Leben bestimmen und veredeln

   und wir entsprechend handeln.

 

Wir wenden uns gegen das Böse und Schlechte

   und leben das Gute in Liebe vor.

Wir gleichen unsere Gegensätze aus,

   suchen Begegnung und Beziehung

   und leben eine lebendige, ergänzende Gemeinschaft.

 

Durch unsere neue Vorbildlichkeit,

   unseren gereinigten Charakter,

   werden wir gesegnet

   und werden selbst zum fruchtbringenden Segen.

Dadurch errichten wir Dein Reich in uns auf

   und werden ganz und gar zu Deinem Ebenbild.

Wir lernen Gegensätze zu verbinden,

   das Unvollständige mit dem Vollständigen,

   und uns zu vervollkommnen.

Dadurch und darin erkennen wir Deine Herrlichkeit.

Dadurch haben wir einen Ehrenplatz an Deiner Seite.

Danke für diese Gnade und Barmherzigkeit.

 

Amen.

 

(Jesaja 40, 3-5; Mt 11, 25-30, Lk 1, 74; 3, 8; Gal 5, 13-26)

 

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