Von der verwandelnden Kraft der Liebe geprägt

 

Hallo Du!

Was treibt mich an?

Was drängt mich dazu, etwas zu tun?

Was bewirkt in mir Veränderung?

 

Die meisten Menschen werden angetrieben vom eigenen Wollen.

Ihr Ehrgeiz und ihre Neugier treiben sie an.

Sie wollen etwas haben, z.B. Geld, Gut, Wissen, Können oder Macht;

Sie wollen etwas werden, z.B. sorglos, wohlhabend, einflussreich oder unabhängig;

Sie wollen jemand sein, z.B.

   jemand, der für andere Vorbild ist,

   jemand, zu dem andere aufsehen oder

   jemand, der es zu etwas gebracht hat.

 

Dabei orientieren sie sich an anderen.

Sie vergleichen sich mit ihnen und stellen fest,

   dass andere mehr haben als sie selbst,

   dass sie etwas haben, was auch ihnen gefallen würde,

   dass sie sich etwas erlauben können, was sie selbst nicht können.

Sie stellen fest, dass ihnen etwas fehlt,

   dass sie einen Mangel haben,

   dass sie nicht zufrieden sind mit dem, was sie haben,

   ja dass sie gar nicht genau wissen, was sie haben

     geschweige denn, dessen Wert einschätzen können.

Sie glauben, dass das, was sie haben oder erreichen wollen,

   diesen Mangel ausgleichen wird und sie wertvoller macht.

 

Weil sie sich am Außen orientieren, sind sie arm.

Jeder Mensch hat etwas, was andere nicht haben

   und wir können uns noch so sehr anstrengen es auch zu bekommen,

   wir werden es nicht schaffen, weil es nicht unser Ding ist.

 

Aber auch wir haben etwas, was in dieser Form kein anderer hat.

Es steckt in uns.

Es wartet darauf, entdeckt zu werden und sich zu zeigen.

Es möchte sich entwickeln, wachsen und reifen.

Es möchte Wirklichkeit werden und leben.

Es möchte uns beeinflussen, ausrichten, leiten und verwandeln.

Es möchte sich anderen zeigen und ihnen Freude bereiten.

 

Weshalb sollte ich mich nach etwas Unerreichbarem ausstrecken,

   wenn das Erreichbare in mir ist, mir so nahe ist?

 

Wir lernen von anderen,

   zunächst von denen, die uns nahe sind und denen wir vertrauen,

dann von denen, die uns im Leben begegnen,

   mit denen wir ein Stück gemeinsam gehen

und schließlich vielleicht von fremden Idolen, die uns nur etwas vormachen.

Wir lernen, dass wir etwas nachmachen müssen,

   dass wir selbst etwas machen müssen und können,

    um Lob, Anerkennung und Bestätigung zu erhalten,

    aber gerade das macht uns von anderen abhängig.

Wir tun etwas, um etwas zu bekommen,

   um akzeptiert zu werden und um dabei sein zu dürfen.

Wir machen uns selbst abhängig von der Meinung anderer

   und werden deshalb unseres Lebens nicht mehr froh,

   denn ihre Vorstellungen von richtig oder falsch,

   von gut oder schlecht, von angenehm oder unangenehm,

     sind von ihrer Lebenssicht und ihrer Persönlichkeit geprägt

     und nicht von unserer.

 

Wie viel besser ist es doch, wenn wir alles ausprobieren dürfen,

   um uns darin zurecht zu finden, um uns darin zu finden und uns dazu zu verhalten.

Wer nie Milch getrunken hat, weiß nicht, wie sie schmeckt.

Wer nie handwerklich gearbeitet hat weiß nicht, ob er Geschick darin hat.

Wer nie gebetet hat, weiß nicht, was es bewirken kann.

 

Über Versuch und Irrtum finden wir heraus,

   was uns liegt, was in uns liegt und wozu wir befähigt sind.

Im Ausprobieren und Herausfinden sind wir unser eigener Maßstab

und wir werden nur von innen her geleitet.

   Wir verbinden uns mit dem, was wir tun.

Wir lernen, weil unser Tun gelingt und weil uns das Freude bereitet

   und wir lernen auch, wenn uns etwas dauerhaft nicht gelingt.

Wir werden von unserem Interesse gesteuert und nicht von anderen.

Wir gehen in uns auf Entdeckungsreise, lernen uns selbst kennen

   und lassen uns nicht von anderen und deren Interessen beeinflussen.

Wir bleiben innerlich frei und werden dadurch charakterlich stark.

Wir entwickeln Vertrauen zu uns und zu unseren Fähigkeiten

   und setzen sie gerne ein.

 

Manche Leute glauben, liebevolle und verantwortliche Erziehung sei,

   dass sie uns immer wieder sagen müssten, was wir zu tun und zu lassen hätten,

   dass sie uns vorgeben müssten, wie wir etwas gut und richtig zu tun hätten,

   dass sie uns durch Strenge und Konsequenz auf ihren ‚richtigen’ Weg bringen müssten.

Dabei verkennen Sie,

   dass das Leben streng und konsequent ist,

   dass die Umstände unser Wachstum bestimmen,

dass wir ihre Liebe und ihr positives Vorbild brauchen,

     um in den Irrungen und Wirrungen des Lebens bestehen zu können,

   dass wir Liebe, Verständnis und Freiraum brauchen, um uns zu entwickeln.

 

Weil sie es nicht besser wissen, verstehen sie nicht,

   dass Menschen für ihre Entwicklung mehr brauchen als das,

was sie bestenfalls geben könnten.

 

Sie brauchen nicht nur menschliches Verständnis, Freiraum und Möglichkeiten,

   sie brauchen auch die fördernde, begleitende, leitende und bewahrende Kraft der Liebe,

   die uns von Gott her zufließt,

   die unser Wesen beeinflusst und prägt,

   die uns Basis und Orientierung gibt,

   die uns anfüllt und ausfüllt, die uns inspiriert, begeistert und verwandelt,

   die uns durchwirkt und durch uns nach außen wirkt.

 

Sie brauchen die Hinwendung zu Gott,

   um sich von sich selbst abwenden und sich anderen zuwenden zu können.

   um ihr Denken, Fühlen, Sprechen, Verhalten und Tun

     von dieser Liebe durchdringen zu lassen, denn sonst wäre alles unnütz.

 

Von der verwandelnden Kraft der Liebe geprägt,

   von Jesus Christus und seiner Liebe zu uns und seinem Opfer für uns geprägt,

   erkennen wir den Sinn und die Aufgabe unseres Lebens

   und haben wir ein wertvolles Ziel, an dem wir uns bereitwillig ausrichten können.

 

 

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