Verzichten, um zu gewinnen   (Lk 17,33)


Wer sein Leben zu erhalten sucht, der wird es verlieren;

und wer es verlieren wird, der wird es gewinnen. (Lk 17,33)

 

Hallo Du,

was tun wir alles und was haben wir alles, nur –

   weil wir glauben, darauf nicht verzichten zu können,

   weil wir glauben, es sei für unser Wohlbefinden unbedingt notwendig;

   weil wir glauben, dadurch größer und wichtiger zu werden

      und unser ICH, unseren Selbstwert dadurch zu erhöhen.

 

Wir streben nach Besitz, Sicherheit und Geltung

   ohne uns bewusst zu machen, was das alles mit uns macht:

Nicht mehr wir besitzen, sondern es besitzt uns.

Nicht mehr wir entscheiden, sondern wir werden bestimmt.

Nicht mehr wir leben, sondern wir werden gelebt.

 

Wir machen uns unfrei und abhängig,

   von anderem und anderen,

   von Gegenständen und Beziehungen,

   von Gewohnheiten und Erwartungen,

   von Situationen und Handlungen,

   von Hoffnungen und Befürchtungen,

   von Zeitvorgaben und Umständen,

   von Sorgen, Nöten und – unserem eigenen Willen.

Wir leben nach außen und nicht aus uns heraus;

   wir lassen uns fremd bestimmen

   und erkennen nicht, was in uns an Potenzial verborgen ist;

   wir lassen uns ablenken und finden uns selbst nicht.

Wir finden und kennen unsere eigenen Stärken nicht,

   auch weil wir sie in falschen Bereichen suchen

   und glauben, überwiegend aus Schwächen zu bestehen.

 

Wir wissen nicht,

   dass wir ehrliche Liebe und Freude,

   dass wir Frieden und Geduld,

      Freundlichkeit, Güte und Treue,

      Besonnenheit und Selbstbeherrschung

   in uns haben und sie jederzeit nutzen und leben können, dürfen und sollen.

 

Unser „das bin ich mir wert“ und „ich gönne mir ja sonst nichts“

haben sich in uns so breit gemacht, dass wir nicht mehr erkennen,

   dass wir diesen Ballast gar nicht brauchen;

   dass wir gut sind, so, wie wir erschaffen wurden,

   dass wir Fremdes nicht brauchen, um jemand zu sein.

 

Wir sind es bereits,

   wir sind von Gott erschaffen, nach seinem Ebenbild,

   wir sind seine Kinder, seine Söhne und Töchter, ein Teil von Ihm, göttlich.

Alles ist in uns veranlagt.

Wir sind und haben bereits alles, was wir uns jemals erträumen könnten,

   wir sind und haben es durch ihn, durch Gott, unseren Vater,

   und durch Jesus Christus, unseren Befreier und Vermittler.

Nur -, wir wissen es nicht,

   wir verstehen es noch nicht,

   wir verhalten uns nicht entsprechend,

   wir fürchten uns davor,

   wir scheuen die Verantwortung,

   wir wollen anders sein, als wir tatsächlich sind,

   wir glauben, wir müssten es uns selbst erarbeiten,

   wir lassen unser selbstbezogenes EGO dominieren und verhindern damit,

      dass Gott an uns und durch uns wirken kann,

      dass wir ihn hören und auf ihn hören,

      dass wir ihm gehorsam sein können,

      dass wir nicht das tun, was gut für uns wäre,

        sondern lieber dass,

         was uns kurzzeitig Spaß macht,

         was uns vorübergehend Genugtuung und Befriedigung verschafft,

         was uns ablenkt von dem, was wir eigentlich tun wollen und sollten.

 

Glücklich sind die,

   die auf mancherlei verzichten können,

   die loslassen, woran sie sich krampfhaft festhalten,

      um wahren, inneren Reichtum zu gewinnen.

Glücklich sind die,

   die durch Besinnung – den Sinn ihres Lebens finden,

   die danach streben, unabhängig zu werden,

      um diese Freiheit in Gott und für Gott zu investieren,

   die Ihre so gewonnene Zeit zur Einkehr und Umkehr nutzen,

   die eine bleibende Verbindung mit Gott zulassen,

   die Gemeinschaft über Allein(herr)schaft stellen.

 

Nur ein Starker kann verzichten!

Nur ein Mutiger kann entbehren!

Nur ein Gottvertrauender kann sich selbst beherrschen,

   weil er weiß, dass er nicht zu kurz kommen wird.

 

„Wir verzichten auf alle möglichen Tricks

   und verfälschen auch nicht unser Wesen.

Im Gegenteil, wir sind Gott verantwortlich

   und leben frei und unverfälscht,

   was er in uns gelegt hat und was wir sein sollen.

Das ist unsere Selbstempfehlung!“ (2.Kor 4,2)

 

Das ist unser Reichtum!

Das ist unser Gewinn!

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