Verbrennender Ehrgeiz (Jak 3,16)
Denn wo Eifersucht und selbstsüchtiger Ehrgeiz herrschen, führt das
in die Zerstörung und bewirkt alle möglichen schlechten Taten. (Jak 3,16)
Hallo Du,
ehrgeizig ist ein Mensch,
der Ehre sucht und keine hat.
Und weil er keine hat,
oder weil er nicht genug davon hat,
geizt er damit.
Er gibt sich selbst keine Ehre und ehrt auch nicht andere.
Er kennt nicht den Reichtum, den er in sich trägt,
die Vielfalt seiner Möglichkeiten und Fähigkeiten,
die Buntheit seiner Gefühle,
die Reichhaltigkeit seines Wesens,
die Tiefe seiner Empfindungen,
den Überfluss der göttlichen Gelegenheiten.
Er weiß nicht, dass er der Reichtum ist,
dem Dank und Ehre gebühren.
Und weil er die Ehre bei sich selbst nicht kennt,
kennt er auch nicht die Ehre der anderen;
deshalb weiß er auch nicht,
was Achtung und Ehre bewirken.
Er ist meist egoistisch und sucht nur seinen Vorteil oder Erfolg,
der ihn jedoch nicht erfüllen kann,
der ihn auch nicht befriedigen kann,
der ihn nur antreibt, noch mehr zu erreichen.
Er investiert in diese Suche sehr viel Kraft und Energie
und erhält nichts Bleibendes zurück.
Er brennt und brennt, bis er ausgebrannt und verbrannt ist.
Seine Suche kann leicht zur Sucht werden,
zur Sucht nach Anerkennung, Achtung, Ruhm und Ehre.
Sein Verstand dominiert über sein Herz;
Berechnung und Zielstrebigkeit über Verständnis, Wärme und Liebe.
Sein Ehrgeiz ist ein Strohfeuer von Stolz und Hochmut,
von Verblendung und Fehlleitung.
Die Geschwister des Ehrgeizes sind
Betriebsamkeit, getrieben werden, Unruhe und Hektik,
Unausgeglichenheit, Fixiertheit, Realitätsverlust und Unehrlichkeit.
Sie schleichen sich ein, vergiften und richten zugrunde.
Dabei verrichten sie ganze Arbeit.
Sie verhindern eine neue Ausrichtung,
Besinnung, Erkenntnis und Umkehr.
Sie wollen krampfhaft festhalten,
was ihr Überleben garantiert.
Deshalb unterstützen sie den Ehrgeiz.
Vielleicht hatten diese Menschen Eltern,
die es selbst nicht besser wussten,
die leistungsbetont und statusorientiert waren,
die nur dann Aufmerksamkeit, Anerkennung und Zuwendung gaben,
wenn ihre Erwartungen erfüllt wurden oder eine Leistung erbracht wurde,
die selbst reibungslos funktionieren mussten,
weil Zeit und Umstände es ihnen aufgezwungen hatten,
weil ihnen andere Werte nicht bekannt waren,
weil sie selbst schon keine Elternliebe gekannt und erfahren haben.
Oh je,
wie arm kann man sein,
wie arm kann man sich denken,
wenn man krampfhaft nach Liebe sucht und Gott nicht kennt.
Wie arm kann werden und sein,
wer sich nach außen orientiert und andere braucht, um wer zu sein.
Sein Herz ist unfrei
und sein Geist ist abhängig vom Wohlwollen und Applaus der anderen.
Merke auf:
Gott liebt dich!
Er hat dir schöne Begabungen und Fähigkeiten geschenkt,
die dich zu etwas Besonderem machen.
Er hat dir Kraft geschenkt,
damit du diese Gaben vervollkommnen und einsetzen kannst,
zur Freude aller und zur Ehre Gottes.
Wer Gott die Ehre gibt, hat seine eigene Ehre gefunden.
Wer Gottes Weg geht, hat Ehre und braucht keine mehr.
Wer ihn kennt und ihm dient, wird mit Ehre und Reichtum überschüttet.
Innerer Frieden, Lebensfreude, Wohlbefinden, Geduld und Gelassenheit,
Freundlichkeit, Großzügigkeit und Gottvertrauen sind seine ständigen Begleiter.
Wer Gott im Herzen hat, hat die Liebe gefunden,
die er gesucht hat,
die er erhalten wollte,
die er nun weitergeben kann.
Wer sich und sein Wesen, seine Natur, annehmen kann,
ist der Eitelkeit des Anspruchs und dem Hochmut der Erwartung entkommen.
Wer aus sich heraus lebt, hat den Geiz besiegt und Ehre gewonnen.
Er ist erwachsen geworden;
er ist fruchtbar geworden, um selbst Frucht zu bringen,
um selbstlos von seinem inneren Reichtum geben zu können,
um sein Ver-mögen verschenken zu können.
Und wer gibt, dem wird gegeben!
Er muss nie mehr um etwas betteln.
Er muss um nichts mehr kämpfen.
Er muss sich nichts mehr (mit schlechtem Gewissen) nehmen.
Er muss niemandem mehr etwas wegnehmen,
denn er ist erfüllt;
gefüllt um überzulaufen,
gefüllt zum vergießen seiner Habe und Gabe,
gefüllt, zum leben seiner gottgegebenen Ehre und Würde.
Ich höre dich fragen:
„Ja, ja, aber wie kann ich das erreichen?“
Es ist viel einfacher als du denkst!!!
Lasse Gottes Willen dein Leben lenken!
Erkenne, dass dein Wille dich bisher fehlgeleitet hat.
Du musst nichts aus eigener Kraft erreichen.
Du musst nichts erreichen und kontrollieren.
Du musst nicht mächtig sein.
Durch den Samen der Veranlagung
hast du alles schon, was du dir wünschen könntest.
Durch die Versprechungen Gottes hast du alles, was du brauchst.
Statt mit deinem Willen und mit deinem Ehrgeiz
ständig auf der zarten Pflanze deiner wahren Begabung
blind herumzutrampeln, lasse dich einfach wachsen:
Tue das, was du gerne tust und das, was dir leicht fällt.
Tue das, was du wirklich gut kannst,
auch wenn es dir bisher nicht wertvoll und erstrebenswert genug erschien.
Nicht Ruhm und Wohlstand sind Reichtum,
sondern die Gewissheit und das Bewusstsein,
von Gott geführt und getragen zu werden,
von Gott geliebt, befähigt und begeistert zu werden.
Wer nach Ehre strampelt,
versinkt immer tiefer im Sumpf seiner Bestrebungen.
Wer sich aber von Gott führen lasst,
wird dadurch von den Verkrampfungen
des erfolgreichen Mensch-sein-Wollens erlöst
und kann gereinigt und geheilt sein wirkliches Leben beginnen.
