Unser Kampf um …

 

Hallo Du,

warum fällt es uns Menschen so schwer,

   im Frieden miteinander zu leben?

Immer wieder reiben wir uns aneinander,

   regen wir uns auf, ärgern und bekämpfen wir uns,

   wenn wir etwas nicht bekommen,

   wenn etwas nicht so ist oder wird,

      wie wir es gerne hätten,

   wenn unsere Angst vor Verlust oder Schmach größer ist,

     als unser Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.

Immer dann kämpfen wir, als ginge es um unser Leben.

 

Der einzige Kampf, der seine Berechtigung hat,

ist der um unser tatsächliches Überleben.

Aber diesen Kampf kann niemand gewinnen,

solange er als einzelner Mensch

   gegen etwas oder jemanden kämpft.

Er gewinnt ihn nur, wenn er

für seine Natürlichkeit und Offenheit,

für seine richtigen Einstellungen und Haltungen und

für seine Gemeinschaft mit anderen kämpft;

zum Beispiel,

wenn er seinen Stolz, Hochmut oder Ehrgeiz ablegt,

wenn er seinen Egoismus oder seine Habgier überwindet,

wenn er einen Teil seiner Freiheit und Unabhängigkeit aufgibt

   und sich anpasst und einpasst,

   einfügt in eine bestehende Gemeinschaft.

 

Jeder Mensch besitzt von Natur aus alles,

   was er zum Leben und Überleben braucht.

Er hat Beine, um dorthin zu gehen, wo er leben kann;

er hat Arme, mit denen er das tun kann,

   was er zum Leben braucht;

er hat einen Kopf, der das alles lenkt und koordiniert.

Seine inneren Lebenserhaltungssysteme funktionieren von alleine,

er muss lediglich für Nahrung, Schlaf, Schutz

   und Gemeinschaft sorgen,

genau so wie jedes andere Lebewesen.

Nur das ist wichtig, sonst nichts!

Nur diese Dinge sollten uns wichtig und heilig sein,

für uns selbst -,

aber auch für andere!

 

Schlafen können wir überall,

wo wir sicher und geborgen sind,

wo wir gewärmt und ungestört sind,

wo wir ganz in uns ruhen können.

Im Schlaf brauchen wir sonst nichts und niemanden.

Wir genügen uns selbst und begehren nichts.

Wir sind in uns gekehrt, reinigen und erholen uns.

Wir ruhen in uns und im Vertrauen darauf,

   dass uns in dieser Zeit nichts geschieht.

 

Schutz und Sicherheit geben wir uns durch Vorsorge.

Wir bauen uns einen Rahmen,

in dem wir uns geschützt und geborgen fühlen

und doch merken wir,

dass jeder selbstgeschaffene Rahmen unsicher bleibt.

Wirklicher Schutz wird uns nur von Gott gegeben,

   durch seine natürliche Ordnung

   und durch unser Vertrauen darauf.

Schutz und Sicherheit finden wir in einer Gemeinschaft,

die uns trägt und stützt, die uns fördert und fordert,

die uns bindet und Sinn gibt, die wir unterstützen und mittragen.

 

Gemeinschaft haben wir durch unsere Familie,

durch unsere Eltern und Geschwister,

durch unseren Partner oder unsere Partnerin,

durch unsere Kinder und Verwandte,

durch unsere Freunde, Bekannte und Mitmenschen.

Doch dieses soziale Gut haben wir nur,

wenn wir es pflegen,

solange wir etwas dafür tun,

solange wir etwas von uns dafür geben,

zum Beispiel:

Zeit, Aufmerksamkeit, Beachtung und Achtung,

Zuwendung, Zuneigung, Anerkennung und Würdigung,

tatkräftige Unterstützung und

gesamtverantwortliches Handeln.

All das sind Dinge,

die uns nicht viel kosten,

die wir gerne tun,

die uns erfreuen, wenn wir sie geben können

und die wir allgemein mit Liebe oder Nächstenliebe bezeichnen.

Und das Wunder von vertrauensvoller Gemeinschaft ist,

dass wir das, was wir geben,

reichlich, überreichlich und dankbar zurückbekommen.

 

Als Letztes bleibt die Nahrung

   und das ist ein ernsthaftes Problem.

Nahrung gibt uns die Natur, sie wächst und lebt.

Aber wir Menschen

   haben die natürliche Ordnung verändert

   und aus dem Gleichgewicht gebracht.

Wir haben die Natur manipuliert,

   das Leben künstlich verlängert

   und anderes verkürzt oder ausgerottet.

Wir haben Lebensräume geschaffen,

in denen für die Menschen, die dort leben,

nicht genug Nahrung vorhanden ist.

Mit der Schaffung großer, unüberschaubarer Systeme

   wurde die Spezialisierung so weit vorangetrieben,

dass wir auf internationale Versorgungsnetze angewiesen sind,

die Nahrungsmittel über Hunderte und Tausende von Kilometern

   transportieren müssen, um uns zu erreichen und zu versorgen.

Das bedeutet Zeitverzug, Qualitäts- und Frischeverlust,

zusätzlichen Aufwand und höhere Kosten, die gezahlt werden müssen,

eine verstärke Abhängigkeit

   und einen großen organisatorischen und logistischen Aufwand,

der äußerst anfällig und verlockend ist,

der es ermöglicht,

dass einige zu wenig und andere zuviel haben,

dass etliche arm und wenige reich werden,

dass etliche ohnmächtig sind

   und viele sich nehmen und genehmigen, was sie wollen.

Wir können heute nicht mehr dorthin gegen,

   wo die Lebensmittel sind, sondern wir sind abhängig davon,

   dass die Lebensmittel zu uns kommen,

   dass sie den Weg zu uns, zu unserem Geld finden

   und dass ein hochkompliziertes Versorgungssystem funktioniert.

Gleichzeitig erleben wir die Grenzen,

   die eine Überbevölkerung der Erde mit sich bringt.

Es gibt immer mehr Menschen, die die Natur aufessen

   und sich selbst damit die Lebensgrundlage nehmen.

Wir haben einen Überlebenswettbewerb geschaffen,

   bei dem es letztlich nur Verlierer gibt,

   in dem wir nach und nach unser liebevolles Wesen verlieren.

 

Indem auch wir aus dem Gleichgewicht kommen

   und nicht mehr richtig funktionieren,

   indem wir krank und unmenschlich werden,

   indem unsere Ruhe und unser innere Frieden schwinden,

   indem wir immer stärker an uns selbst denken,

     an unser Wohlergehen und Überleben,

verlieren wir uns selbst,

   unsere Würde und Selbstachtung,

   unseren Lebenssinn und unsere Sinnlichkeit,

   unsere Fröhlichkeit und Freundlichkeit,

   unsere Großzügigkeit und Güte,

   unsere Geduld und unseren Gemeinschaftssinn.

 

Wir werden zu Einzelkämpfern ums Überleben

   und haben den Kampf doch schon verloren.

Wir kämpfen wild und verbissen,

   um sein zu können und zu dürfen,

   um leben zu können und zu dürfen,

   um beachtet und unabhängig sein zu dürfen,

   um das drohende Schicksal abzuwehren.

Und je mehr wir kämpfen, desto mehr verlieren wir

   unsere gewachsenen Bindungen und Wurzeln.

Wir glauben mehr haben, sein und werden zu müssen,

   als wir sind und als wir brauchen,

   um bestehen zu können.

Wir streben nach finanziellem Reichtum,

   um uns das Leben leisten zu können

   und übersehen dabei den wirklichen Reichtum in uns,

   der alleine uns ein sorgenfreies Leben ermöglicht.

 

Wir brauchen nicht mehr Organisation, sondern weniger;

nicht mehr Planung, sondern mehr Gleichgewicht;

nicht mehr Nahrung, sondern mehr Natur;

nicht mehr Zeitmanagement, sondern mehr Zeit;

nicht mehr Arbeit, sondern mehr Ruhe und Besinnung;

nicht mehr Leistung, sondern weniger Anspruch;

nicht mehr Erwartung, sondern mehr Bescheidenheit,

nicht mehr Effektivität, sondern größere Gelassenheit;

nicht mehr Qualität, sondern mehr Großzügigkeit und Toleranz;

nicht mehr Wissen, sondern mehr Verständnis;

nicht mehr Fortschritt, sondern mehr Selbstbewusstsein;

nicht mehr Sicherheit, sondern mehr Offenheit und Vertrauen;

nicht mehr Freiheit, sondern mehr soziale und emotionale Bindung;

nicht mehr Selbständigkeit, sondern mehr Mitmenschlichkeit;

nicht mehr Spaß und Lust, sondern mehr Verantwortungsbereitschaft;

nicht mehr Gemeinheiten, sondern mehr Gemeinschaft und Bindung.

Wir brauchen nicht mehr Geld, Gut, Macht oder Einfluss,

   sondern nur mehr Liebe, Gott und Gottvertrauen.

Lasst uns darum kämpfen!

Schreibe einen Kommentar