Un – Ruhe
Ruhe, ja, die hätt’ ich gerne,
Ruhen möcht’ ich in der Ferne,
Weit entfernt von meinem Leben,
Möcht’ nach Frieden, Sinn ich streben.
Möchte sprengen meine Ketten,
Möchte gern mein Leben retten,
Möchte singen, tanzen, lachen,
Möchte spielen, Streiche machen.
Doch -, woher nehm’ ich die Zeit?
Habe kaum Gelegenheit!
Kinder, Arbeit, Haushalt, Pflichten,
Alles muß allein ich richten.
Sollt’ ich schweigen und mich beugen?
Sollte Demut ich bezeugen?
Sollt’ ich ändern mein Begehren?
Sollte andre ich bekehren?
Welchen Götzen ehre ich?
Wessen Ruhm vermehre ich?
Welche Gaben kann ich geben?
Welche Werte muß ich leben?
Du, Vater, willst mich glücklich seh’n!
Nur so, kann ich vor Dir besteh’n.
Die Zeit dafür, die nehm’ ich mir,
Denn meine Zeit, gehört auch Dir.
