Eine wiedergefundene Perle
Eschborn, den 7.08.2016
Traurigkeit (Ps 42,6)
Hallo Du,
warum bist du so traurig?
Was ist bei dir schiefgelaufen?
Wen oder was hast du verloren?
Wonach sehnst du dich zurück?
Woher willst du wissen, dass das Verlorene verloren ist,
dass das Vergangene besser war, als das, was noch kommt?
Auch wenn du im Moment in einem Jammertal bist,
deinen Kopf hängen lässt, mutlos und traurig bist, weil es dir nicht gut geht
und du dich nicht stark genug fühlst, den Kampf ums Dasein zu bestehen,
Gott hält und trägt dich, wenn du es zulässt.
Du bist nicht verlassen und auch nicht alleine.
Du solltest dich nicht in Traurigkeit und Selbstmitleid zurückziehen,
denn dadurch wird alles schlimmer.
Du verlierst deine Selbständigkeit immer mehr und hoffst immer stärker
auf Hilfe von außen, aber helfen kannst nur du dir selbst.
Du darfst deinen selbstgewählten Käfig verlassen, denn du zeigst Treue.
Du musst deine Tür nicht von innen verschließen oder zuhalten.
Deine Liebe bleibt.
Lüfte deine Gedanken und bewege dich. Nehme wieder am Leben teil.
Lasse dich auf andere ein. Sie warten auf dich. Sie brauchen dich.
Willst du etwa leiden? Weshalb?
Mache dir doch keine Vorwürfe und bestrafe dich nicht selbst.
Ja, du bist enttäuscht und ergrimmt, du fühlst dich hilflos und ohnmächtig,
du reagierst gereizt und bist gekränkt, du benimmst dich unbeholfen,
vielleicht auch trotzig oder kindlich.
Aber das hilft niemandem, schon gar nicht dir.
Damit veränderst du nichts außer, dass dein Leben baden geht.
Ich, die Trauer, bedrücke und quäle dich, damit du erkennst, was Gott für dich möchte.
Er möchte, dass du Widriges überwindest und wieder lebst, erlebst und bewirkst,
dass du weitergehst und Freude empfindest,
dass du an deinen Erfahrungen reifst und dadurch zum Vorbild für andere wirst.
Er möchte,
dass du ihm vertraust und im Geschehenen nicht Strafe, sondern Chance siehst,
dass du darin auch seine Weisheit und Güte für dich erkennst.
Er nimmt, um anderes zu geben, vielleicht, um von Abwegen zurückzuführen
Ein Verlust ist nicht Strafe, sondern er zeigt dir im Trauern
deine Liebe und deinen Anstand und deine Treue.
Er lässt dich neue Chancen erkennen, bereitet dich auf einen Neubeginn vor.
Deshalb steige wieder ins Leben ein, in ein neues Leben mit neuen Zielen,
mit Jesus als neuem Zentrum.
Beschäftige dich mit dem, was dir täglich begegnet,
setze dich damit auseinander und bedenke,
dass alles endlich ist, dass nur die Liebe überwindet,
die Liebe, die Gott dir aus Gnade gibt
und die, die du dir selbst und anderen zeigst.
Bedenke, dass Gott nur Gutes an dir tut.
Er gibt oder nimmt zu deinem Wohl, für deine Weiterentwicklung.
Er denkt immer an die ewige Gemeinschaft mit dir.
Entziehe dich bitte anhaltender Trauer und quäle dich nicht mit nutzlosem Grübeln!
Freude und Fröhlichkeit verlängern das Leben und machen es lebenswert.
Überrede dich selbst zur Freude und spreche dir Mut zu.
Gehe wieder unter die Leute und vertreibe deinen Trübsinn,
denn der hat noch niemandem geholfen – aber schon viele gequält und umgebracht.
Traurigkeit kann dich aus Sackgassen und Fallen befreien.
Bemerke sie, reife in ihr und überwinde sie, denn Gott braucht dich, das Gute in dir.
Er hat neue Aufgaben für dich, Aufgaben, die dich stärken und wieder fröhlich machen.
Warum nur bin ich so traurig? Warum ist mein Herz so schwer? Auf Gott will ich hoffen,
denn ich weiß: Ich werde ihm wieder danken. Er ist mein Gott, er wird mir beistehen!
(Ps 42,6; HfA)
