Stolz

 

Hallo Du,

bist Du stolz auf Dich,

auf das was Du hast und bist,

auf Dein Können, Dein Aussehen,

Dein Wissen, Deine Sportlichkeit,

Deine Größe, Deine Leistungen,

Deine Eltern oder sonst irgend etwas?

 

Wohl dem, der mich, den Stolz, nur wenig oder gar nicht kennt,

denn ich mache eitel, überheblich und blind.

Ich erschaffe in Dir ein Idealbild,

ein Wunschbild von Dir, Deinen Leistungen und Deinem Leben

und suggeriere Dir Erfolg, auch wenn keiner da ist.

Alles was Dir begegnet und was um dich herum gelingt,

führst Du auf Dich und Deine angeblichen Fähigkeiten zurück.

Dadurch bestätigst Du Dich ständig selbst.

Dadurch verlierst Du Deinen Realitätssinn,

Dein Gefühl für die Wirklichkeit

und Deine klare ungetrübte Wahrnehmung.

 

So steigerst Du Dich immer mehr in Deine unfehlbare Scheinwelt hinein.

Im schlimmsten Fall hast Du Halluzinationen,

die Deine Geistesgestörtheit belegen.

Du gerätst in den Wahn,

dass Du der oder die Größte, Beste, Klügste und/oder Schönste bist.

Du fühlst Dich wie Gott, perfekt und unfehlbar.

 

„Wenn ich nicht gewesen wäre, dann …“

„Ich bin der Einzige, der versteht, dass …“

„Nur ich traue mich, die Wahrheit zu sagen …“

„Keiner kann das so gut wie ich …“

In solchen Redewendungen kannst Du Deinen Stolz erkennen.

 

Wenn andere an Dir zweifeln, Dich nicht anerkennen,

bist Du beleidigt und fühlst Dich unverstanden.

‚Fehler machen doch immer nur die anderen.’

Du stempelst andere, die, die Dir gefährlich werden könnten,

Deine persönlichen Gegner,

als dumm, beschränkt, begünstigt oder unfähig ab

und Du glaubst, dass Du leiden musst,

weil Du so gut, so anders, so perfekt und unverstanden bist.

 

Wie nur kann ich Dir Deine falsche Einstellung deutlich machen,

wo Du doch Deine Augen vor der Wirklichkeit verschließt?

 

Wenn Du nicht sehen und hören willst,

musst Du eben fühlend leiden,

ausgestoßen werden aus der Gemeinschaft,

verunsichert und ängstlich werden,

zweifelnd und jammernd vor Dir selbst.

 

Ich wünsche mir aber vielmehr,

dass Du erkennst,

dass alles, was Du hast und bist,

dass Dein Besitz und Dein Sein nicht von Dir

oder durch Deine eigene Kraft kommt,

sondern Dir zur Selbsterkenntnis von Gott gegeben wurde.

 

Ich wünsche mir,

dass Du ihm gegenüber dankbar wirst und ihn bittest,

dass Du wieder menschlich und unvollkommen sein darfst,

dass er Dich mit Speichel und Erde wieder sehend macht und heilt,

dass Du in ihm den Urheber für jeglichen Erfolg siehst

und ihm, seiner Kraft und seiner Macht vertraust.