Stilles Selbstgespräch

 

Hallo Du,

ist Dir bewusst,

wie oft Du in Gedanken mit Dir sprichst?

Oder sprichst Du sogar schon laut mit Dir selbst?

Ist Dir bewusst,

was Du von Dir hältst, was Du zu Dir sagst und

   wie Du in diesen Gesprächen mit Dir umgehst?

 

Viele Menschen sprechen mit sich selbst

   über ihre Unvollkommenheiten und Zweifel,

   über ihre Befürchtungen und Ängste,

   über ihre Traurigkeit und ihr Selbstmitleid.

Und die Worte, die sie sich selbst sagen,

die sie in sich zulassen und bewegen,

   erfüllen sich allmählich in ihnen.

Sie werden in ihnen zur Wirklichkeit.

Sie glauben allmählich selbst daran

   und nehmen sie als ihr „Ich“, als ihre Wahrheit an.

Doch sie sind nicht wahr, sie sind nur Einbildung,

   ein eingeredetes Bild von sich selbst,

   das zur persönlichen Überzeugung wird.

Hier wird deutlich,

welche Macht die Worte haben,

die, die wir uns selbst sagen,

aber auch die, die wir gesagt bekommen,

   die, die Aussagen über uns enthalten,

   die uns einschätzen und bewerten.

Sie richten uns aus und dirigieren uns;

sie bestimmen unseren Blickwinkel und unseren Horizont.

 

Wenn das so ist, und es ist tatsächlich so, –

warum nutzen wir dann nicht diese Möglichkeit,

Gutes zu denken und zu sagen,

um uns und andere positiv aufzubauen und zu unterstützen,

um gut zu werden?

Selbst wenn auch das am Anfang nur Einbildung ist,

so hilft es uns doch, das Gute in uns zu entdecken,

daran zu glauben, es zu erproben und zu verfestigen.

Es bringt uns zurück zu ursprünglicher Freude,

   es entzündet unsere erloschene Kerze

   und erneuert unsere Ausstrahlung und unseren Glanz.

Es hilft uns, unsere Persönlichkeit zu entdecken

   und unseren Charakter neu auszuformen und auszurichten,

   ihm Schliff und Richtung zu geben.

 

Unterschätze nie die Macht der Worte,

sie sind wie Samenkörner,

die nach und nach in Dir aufgehen und wachsen.

Indem Du sie denkst oder sagst,

indem Du sie hörst, laut oder still, –

begießt und beleuchtest Du sie.

 

Beobachte Dich, wenn Du Dich aufregst,

wenn Du Deine Aufregung und Deinen Ärger in Worte fasst,

wenn Du Deine Befürchtungen und Ängste formulierst,

wenn Du schlecht über Dich oder andere redest.

Es verändert Dich! Es belastet Dich!

Es zieht Dich nach unten, in Unruhe und Unfrieden.

Die Worte und Gedanken, Bilder, Empfindungen und Gefühle

   beherrschen Dich plötzlich und verändern Dich.

Beobachte auch, wie lange es dauert,

   bis dieser Zustand endlich wieder vergangen ist

   und wie lange es dauert, bis Du wieder an etwas Anderes,

   Schöneres und Interessanteres denken kannst,

   das Dich beruhigt, neu füllt, ausfüllt und erfüllt.

 

Das Gebet ist ein positives Selbstgespräch.

Es ist Selbstgespräch und Zwiegespräch in einem.

Im Gebet erzählen wir von uns selbst

   und wir betrachten uns auch von außen.

Wir entfernen uns von unserem kleinen Ich;

wir lassen uns von außen beleuchten,

   und sehen und verstehen uns

      mit den liebenden, verständnisvollen Augen Gottes.

Seine Worte trösten uns und richten uns auf.

Seine Worte werden zu unserem inneren Licht und Leuchtturm.

 

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