Sich überwinden
Hallo Du,
in uns sind zwei Stimmen,
die laute Stimme des Kopfes,
die sich auch auf die Gefühle überträgt,
die uns suggeriert:
‚Ich möchte dieses’ oder ‚mache doch das’;
und,
die leise Stimme des Wächters in uns,
die ständig da ist und mit uns spricht,
die uns fragt:
‚Was machst Du da, das bist Du doch gar nicht’,
die uns in Träumen begegnet,
wenn wir sie nicht hören können oder wollen,
die über uns wacht und uns zur Korrektur mahnt.
Diese beiden Stimmen liegen im Widerspruch,
wenn es Dir nicht gut geht,
wenn Du verunsichert oder im Zweifel bist,
wenn Du nicht mit Dir einig bist.
Dann windest Du Dich,
dann schwankst Du hin und her
oder Du drehst Dich im Kreise,
dann versuchst Du durch Ausweichen
eine klare Antwort oder Entscheidung zu umgehen,
dann machst Du ausflüchte,
führst einen Eiertanz auf
oder redest um den heißen Brei herum.
Dann willst Du etwas umgehen, vermeiden.
Gerade hier heißt es, sich zu überwinden,
das eigene Wollen zu überwinden,
die eigenen Hoffnungen und Wünsche zu überwinden,
die eigenen Einstellungen und Gewohnheiten zu überwinden.
Gerade hier heißt es, durch eigene Anstrengung
mit den Problemen und Schwierigkeiten fertig zu werden,
eine innere Hürde, Hemmung oder Mauer zu überwinden
seinen Widerwillen, seine Angst, seine Bedenken
und seine Scheu und Schüchternheit zu überwinden,
sie zu bewältigen und zu meistern.
Gerade hier heißt es, sich bewusst weiterzuentwickeln,
die innere Teilung aufzuheben,
zur eigenen Mitte zurückzufinden,
etwas beiseite zu legen, was man nicht mehr braucht,
etwas hinter sich zu lassen, aus dem man gelernt hat
und etwas reizvolles und neues zu beginnen,
um dadurch herauszukommen aus der Krise,
nicht im Alten zu verharren, sondern sich zu bewegen,
das Belastende fallen zu lassen und sich davon loszusagen.
Es ist schwer,
mit einer seelischen Belastung oder Erschütterung fertig zu werden,
liebgewonnenes aufzugeben, es loszulassen und frei zu geben,
sich von der Vertrautheit und vermeintlichen Sicherheit zu lösen.
Diese Überwindung erfordert unsere ganze Aufmerksamkeit und Kraft.
Dazu gilt es,
aus der Illusion und Einbildung zu erwachen,
die Schwierigkeiten als eigene Probleme anzuerkennen,
sein entschuldigendes Selbstmitleid aufzugeben,
das eigene Zögern, das innere Hemmnis zu überwinden,
sich aufzuraffen aus der Zurückgezogenheit,
sich aufzurappeln aus der Trägheit,
endlich das zu tun, was einem schwer fällt,
das, was uns noch festhält, übers Herz zu bringen und zu verschmerzen,
die Vergangenheit zu verarbeiten und zu verkraften
und die notwendige Veränderung anzugehen.
Dich selbst zu überwinden macht Dich stark,
denn jede Überwindung ist ein persönlicher Erfolg.
Sie ist
eine Bestätigung Deiner eigenen Kraft,
eine Stärkung Deines Selbstvertrauens,
ein Wachsen Deines Selbstbewusstseins,
ein Schritt hin zu Deinem Gleichgewicht, zu Deiner Mitte,
ein Gewinn
für Deine Erfahrung,
für Deine Selbstständigkeit,
für Deine Vervollkommnung,
für Deinen Glauben,
für Dein Wesen,
für Dein Selbst
und
für die Gemeinschaft mit anderen.
