Selbstverständnis

 

Hallo Du,

da gibt es etwas,

das uns erheblich im Weg stehen kann

und von dem wir gar nicht wissen,

dass wir es haben.

 

Etwas, das unser Verhalten und Sein bestimmt,

etwas, das unsere Einstellung und Haltung zu allem prägt,

etwas, das unser Denken und Tun beeinflusst,

etwas, das uns in unser Weltbild eingliedert,

etwas, das durch Ausstrahlung auf andere wirkt.

Wie verstehe ich mich?

Wie gebe ich mich?

Wie wichtig nehme ich mich?

Wie wichtig nehme ich die anderen?

Wer und was möchte ich sein?

 

Meine gelebten Antworten sind mir nicht bewusst,

denn ich und mein Verstand wurden so geprägt

durch das beeindruckende Verhalten und Vorbild

von Eltern, Verwandten, Freunden oder Bekannten.

 

Sie haben es uns vorgelebt und wir haben es als sinnvoll übernommen,

sie haben es als selbstverständlich in uns hineingespiegelt und erwartet

und dadurch in uns verstärkt, gefestigt und verankert,

sie haben uns zu einem der Ihren gemacht,

zugehörig zu dieser Art von Selbstverständnis,

festgelegt auf ein bestimmtes Bild von uns selbst.

 

Gehe ich davon aus,

dass ich etwas Besseres bin,

   anderen überlegen bin,

weil ich etwas bin, habe oder mir einbilde,

dass ich etwas Schlechteres bin,

   anderen unterlegen bin,

   unwürdig, beachtet und geliebt zu werden,

dass ich anderen gleichgestellt bin,

   verbunden durch Menschlichkeit

   und gegenseitige Achtung und Anerkennung?

 

Wie auch immer,

mein Verhalten ist gefiltert und ausgerichtet,

mein Verständnis von mir selbst ist festgelegt,

ich selbst bin in einer Rolle oder Illusion gefangen,

ich verhalte mich in Relation zu anderen, oberflächlich,

ich bin gebunden

   durch meine Erwartungen und Hoffnungen,

   durch meine Vorstellungen und Einstellungen,

   durch meine Eitelkeiten und Empfindlichkeiten,

   durch meine Befürchtungen und Ängste.

 

Mein Selbstverständnis ist der Schlüssel zu mir selbst.

Wie bin ich wirklich?

Brauche oder akzeptiere ich

   Überheblichkeit und Selbsterhöhung,

   Unterwürfigkeit und Selbsterniedrigung,

   den unwürdigen Vergleich mit anderen,

   die fremden Erwartungen an mein Selbst?

 

Wer kann ich aus mir heraus sein?

Was kann ich gut?

Was zeichnet mich aus?

Was macht mich nützlich und wichtig?

Was kann ich durch meine Fähigkeiten

   und mein Sein anderen schenken?

Wie kann ich in meinem Wirken und Leben Gutes hinterlassen?

 

Wie kann ich über mich hinauswachsen?

Wie kann ich meine „selbstverständlichen“ Grenzen überschreiten?

Wie kann ich verborgene Schätze in mir erkennen und erschließen?

Wie kann ich meine Schwächen und menschlichen Relationen überwinden?

Wie kann ich Unbewusstes und Höheres glauben, zulassen und nutzen?

Wie kann ich das Göttliche in mir entdecken und in mein Leben integrieren?

 

Ich, Dein Selbstverständnis,

möchte offen und unvoreingenommen sein,

ich möchte auf Vertrauen, Verständnis und Liebe aufbauen,

ich möchte eingebunden sein in eine gelingende Gemeinschaft mit Menschen,

und

ich möchte verbunden sein in einer intensiven Gemeinschaft mit Gott,

aus der ich erwachse und aus der ich bin.

 

 

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