Selbstgemachtes Unglück
Hallo Du,
gibt es etwas,
was Du unbedingt haben möchtest,
was Du Dir sehnlichst wünschst
und woran Du häufig denkst?
Was ist es?
Nun überlege bitte einmal,
wie es Dir gehen würde, wenn Du es hättest.
Wärst Du zufrieden, ausgeglichen und glücklich?
Wahrscheinlich ja, –
jedenfalls vorübergehend.
Hoppla,
heißt das nicht, dass Du unglücklich und unzufrieden bist,
wenn Du etwas unbedingt haben möchtest,
wenn Du Dein Glück abhängig machst von dem,
was Du nicht hast?
Denke doch bitte einmal darüber nach, –
was Du hast,
was Dir selbstverständlich geworden ist.
Ist nicht das bereits schön und wunderbar?
Warum freuen wir uns nicht schon darüber
und sind damit glücklich?
Ist vielleicht das schon das Glück, das wir suchen,
das uns aber nicht schön genug verpackt ist,
das uns nicht als wertvoll genug erscheint?
Auf der Jagd nach dem Glück, finden wir meist das Unglück.
Wir rennen immer schneller und immer intensiver hinter etwas her
und erreichen es doch nicht.
Und wenn wir dann doch einmal zufällig
einen kleinen Zipfel des vermeintlichen Glücks packen können,
können wir uns gar nicht richtig freuen,
denn es ist schließlich nur ein kleiner Teil des Erträumten,
der sich zu unserem Leidwesen auch nicht festhalten lässt,
und der leider auch schnell wieder vergeht.
In diesen Momenten erkennen wir,
dass wir hinter etwas Äußerlichem herjagen,
das uns nicht erfüllen und befriedigen kann,
und dass wir dabei uns selbst
und unseren inneren Frieden hinter uns lassen.
Wir erkennen, dass wir vor lauter suchen
nicht das sehen und finden können,
was bereits da ist,
was darauf wartet, von uns entdeckt und erweckt zu werden.
Die Wahrheit ist leider nüchtern, unromantisch und bitter:
Jeder Mensch ist für sein Unglück selbst verantwortlich,
weil er selbst etwas in seinem Leben in den Mittelpunkt stellt
oder weil er ständig an etwas denkt,
was er nicht hat
und,
weil er mit dem, was er hat,
nicht zufrieden und glücklich sein kann:
Es ist ihm zu klein, zu unbedeutend, zu alltäglich,
zu selbstverständlich, zu unvollständig, zu normal.
Es ist nicht so, wie er es sich wünscht und vorstellt.
Lieber flieht er vor dem, hinter dem er herläuft.
