Sehnsucht nach Frieden und Freude (Jes 41,17)

 

Aber ich, der Herr, will sie erhören. (Jes 41,17)

 

Hallo Du,

Weshalb haben Menschen diese tiefe Sehnsucht nach Frieden und Freude? Weil sie ihnen gut tun, weil sie ihnen oft fehlen, weil sie das Dasein erleichtern.

 

Dieser Friede, nach dem wir uns so sehen ist einerseits ein Zustand von Ruhe und Sicherheit und andererseits ein Zustand von Einheit, Eintracht und Harmonie.

Es sind die Zustände, die wir uns um uns herum und in uns wünschen.


Wo beginnt dieser Friede? In unserem Umfeld oder in unserem Inneren?

Wie kommen wir zu diesem Frieden? Können wir ihn uns erkämpfen oder wird er uns gegeben?

 

Diese Freude, nach der wir uns so sehnen, ist einerseits ein Gefühl des Frohseins über das, was geschieht und andererseits alles Beglückende und Schöne, was uns erfreut.

Sie zeigt sich in unserem Jubel, Vergnügen und Wohlgefallen, in unserer Lust, Begeisterung und Glückseligkeit, in unserer Wonne, Daseins- und Lebensfreude. Sie zeigt sich

überwiegend in den kleinen Freuden der Liebe, des Alltags und der Gottverbundenheit.

 

Wir erkennen sie, wenn wir achtsam sind, offen und vertrauensvoll.

Wo beginnt diese Freude? In unserem Umfeld oder in unserem Inneren?

Wie kommen wir dazu? Können wir sie kaufen oder uns nehmen oder wird sie uns gegeben?

 

Wir sehnen uns nach dem, was wir (noch) nicht haben und was das tägliche Erleben uns (scheinbar) versagt. In jedem Leben gibt es Höhen und Tiefen, Sonne und Wärme

mit gelassener Entspannung; aber auch Ängste, Stürme, Gewitter, Blitze, Beben und Veränderungen.

Wir hätten gerne nur die schönen Seiten und vergessen dabei, dass gerade das Unschöne uns zum Schönen hin verändert.

Wir versuchen, uns dem Unschönen zu entziehen. Wir vermeiden unschöne Situationen und Umstände. Wir verändern unschöne Einstellungen und überwinden unschöne

Neigungen. Wir wenden uns immer stärker dem Schönen und Guten zu und beschäftigen uns damit. Wir probieren es aus, passen uns ein, leben danach und es wird

ein Teil von uns. Es zieht uns an und macht uns anziehend.

 

In unserem Sehnen fühlen wir uns elend und dürsten nach Erfrischung, Erquickung und Labsal, nach Befreiung aus innerer Not. Wir sind wie ein ausgetrocknetes Land,

in dem der Lebensmut gebrochen und die Lebensfreude verdorrt sind. Wir hoffen auf Regen, auf Segen, Hilfe und Befreiung, auf Lebenssinn und Geborgenheit. Zeigen wir,

was wir Hoffen? Sprechen wir darüber? Beten wir um lebenspendendes Wasser, um Erfrischung und Begeisterung, für Veränderung zum Guten?

 

Das, was andere tun, können wir kaum beeinflussen, aber wir können unsere Einstellung dazu ändern. Aber das, was in uns geschieht, müssen wir nicht zulassen.

Unsere Gefühle folgen unserem Denken. Unsere Gedanken folgen unserem Wollen. Unser Wollen folgt unserem Begehren und unser Begehren zieht uns auf Abwege,

Umwege und Irrwege, in ungute Abhängigkeiten und in schmerzhafte innere Nöte.

 

Was ist bei uns schiefgelaufen?

Vielleicht wollten wir uns durch immer stärkeres, eigenes Wollen aus unserem Sumpf selbst befreien. Vielleicht wollten wir uns Sicherheit, Geborgenheit und Befreiung

durch eigenes Tun selbst verschaffen, sie vielleicht sogar erzwingen und versuchten dabei, andere so zu manipulieren, dass sie uns (unfreiwillig) Liebe und Aufmerksamkeit

geben. Das aber brachte andere gegen uns auf.

Wir wollten Zuwendung und erhielten Gleichgültigkeit oder Ablehnung. Das wiederum verstärkte unser falsches Wollen und Bemühen. So entstand ein Teufelskreis,

aus dem wir kaum noch herauskamen.

 

Wir brauchen Hilfe, die uns jedoch kein Mensch geben kann.

Wir brauchen Konzentration und Kraft und Selbstbeherrschung, die wir nie gelernt haben.

Wir brauchen Liebe, Vergebung und Neuanfang und wissen nicht von wem?

 

Was Menschen uns nicht geben können, kann und will Gott uns geben, vorausgesetzt, wir glauben, dass es ihn gibt und, dass er uns gerne gibt, was wir brauchen,

wonach wir und sehnen, anhaltenden inneren Frieden und dauerhafte innere Freude und.. und .. und.

 

Wo beginnt der Friede?

Er beginnt in unserem Inneren, in unserer Einstellung zu Gott und in unseren Einstellungen, Erwartungen und Begehrlichkeiten gegenüber dem Leben.

Er beginnt mit Vertrauen auf Gott und darauf, dass er uns nur das gibt, was auch gut und richtig für uns ist. Er beginnt darin, dass wir Gott durch Jesus näher

kennenlernen, erfahren, was er uns sagen möchte und erleben, wie er in unser Leben eingreift, wie er unser Wollen verändert und wie wir nach und nach liebevoller,

friedlicher, sanftmütiger, gelassener, freundlicher, gütiger, treuer und selbstbeherrschter und ausgeglichener werden.

 

Wie kommen wir zu diesem inneren Frieden?

Indem wir uns für Gott öffnen, ihn in unser Leben einladen, ihn zu unserem Lebensbegleiter machen, uns von ihm etwas sagen lassen und auf sein Wort hören.

 

Und wo beginnt diese innere Freude?

Auch sie beginnt in uns. Sie entsteht aus Dankbarkeit für Zuwendung und Erhörung, für Befreiung aus Abhängigkeiten und schlechten Gewohnheiten, für gnädige Führung,

stete Belehrung und in dem Bewusstsein, dass Gott jeden Menschen individuell liebt und in jeder Lage zu ihm hält, solange wir das Wünschen. Er ist da. Er begleitet uns.

Wie kommen wir in diese Freude?

Indem wir Gott dankbar sind, dass er mit uns ist, dass sein liebevoller Geist in uns wohnt und uns durchs Leben leitet, dass sein Wort und seine Gebote uns vor Bösem

bewahren und dass er uns immer wieder auf etwas hinweist, was in uns noch zu erneuern ist. Seine Hinweise sind klug und gütig, beharrlich und wohlwollend, freundliche

Angebote und keine erzwingenden Forderungen oder Vorschriften.

 

Wir freuen uns, weil er uns liebt und für uns sorgt.

Wir freuen uns, weil er uns zusagt:

Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.

(Jes 41,10)

Wir freuen uns, weil wir wissen:

Mit strenger Hand (von Gott) erzogen zu werden tut weh und scheint zunächst alles andere als ein Grund zur Freude zu sein. Später jedoch trägt eine solche Erziehung

bei denen, die sich erziehen lassen, reiche Früchte: Ihr Leben wird von Frieden und Gerechtigkeit erfüllt sein. (Hebr 12,11)

 

Wir freuen uns auch, weil wir auf Gott vertrauen, wenn er sagt:

Aber die Gebeugten werden das Land erben und ihre Freude haben an großem Frieden. (Ps 37,11)

 

Also: Es liegt an uns selbst, ob unsere Sehnsucht nach Frieden und Freude Wirklichkeit wird.

Bleibt es beim Sehnen, verbunden mit Jammern und Stöhnen, oder öffnen wir uns immer wieder neu Gott und Jesus und ihrem heilenden Geist,

die in uns Friede und Freude und Liebe bewirken möchten und können.

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