Segensreiche Bewusstheit

 

Hallo Du,

wenn zwei Menschen das Gleiche betrachten,

sehen sie noch lange nicht dasselbe.

 

Je selbst wenn ich mir etwas alleine ansehe,

sehe ich nicht die reale Wirklichkeit,

– auch wenn ich das Glaube – ,

sondern nur das, was ich in mir dazu gemacht habe.

 

Wir haben nur einen relativ oberflächlichen Eindruck

   von dem, was wir sehen

und wir betrachten den Gegenstand,

   die Sache oder den Menschen mit diesem Eindruck,

   mit diesem subjektiven und eingeschränkten Bild

   unserer eigenen Wahrheit,

der Vorstellung oder Empfindung,

   die durch eine Vermischung und Verknüpfung der Wirklichkeit

   mit unseren Gefühlen, mit Bekanntem

   und mit unseren Erfahrungen entsteht,

   mit dem, was ich mir vorher eingeprägt habe.

 

Unsere Eindrücke und Vorstellungen entstehen

durch Einwirkungen und Impulse von außen auf uns selbst,

   auf unsere Haltungen, Werte und Auffassungen,

   auf unsere Veranlagungen,

   auf unsere Hoffnungen und Ängste

und verankern sich dauerhaft

   durch Bewertung und Erinnerung im Bewusstsein,

von wo aus sie auf uns wirken,

   unser Verhalten und unsere Wahrnehmungsfähigkeit beeinflussen.

 

Es ist schon ein großer Fortschritt,

wenn wir erkennen,

dass das, was wir wahrnehmen, nicht wahr ist,

sondern dass es nur subjektiv wahr ist und sein kann,

und

dass das, was andere wahrnehmen,

genauso richtig oder falsch ist,

wie das, was wir für wahr halten und zu sehen glauben.

Errare humanum est, irren ist menschlich.

 

Wie aber können wir die wirkliche Wirklichkeit erkennen?

 

Wie kommen wir aus dem verwirrenden Geflecht

   von Illusion, Vorstellung, Eindruck, Einbildung und Wirklichkeit heraus?

 

Durch Selbsterkenntnis,

durch die Bewusstheit unseres Mangels,

durch Bewusstwerden unserer subjektiven Begrenzung,

durch Wachsamkeit über unser einäugiges Ego,

durch bewusstes Betrachten,

   d.h. durch unvoreingenommenes, absichtsvolles Sehen,

durch zurückhaltende Bewertung,

   d.h. durch verstehen der eigenen Begrenztheit,

durch ehrliche Offenheit,

   d.h. durch wissen um die subjektive Wirklichkeit und Wahrheit,

durch offenen Austausch von Gedanken und Sichtweisen.

 

Wir nähern uns der Wirklichkeit durch bewusstes Sein,

dadurch, dass wir uns Gedanken machen über unser Verhalten

   und unsere Lebensweisen,

dadurch, dass wir uns unserer jeweiligen Situation bewusst werden,

dadurch, dass wir andere ihre Situation erkennen lassen

   und sie ihnen aus unserer Perspektive hilfreich bewusst machen,

dadurch dass wir uns über dieses Manko ‚im Klaren’ sind

   und sorgsam darauf achten und entsprechend handeln,

   damit daraus kein Unrecht entsteht.

 

Den Offenbarungen Gottes,

den hilfreichen Eingebungen und Erkenntnissen

den ‚göttlichen Fingerzeigen’ ,

begegnen wir nur in der unveränderten Wirklichkeit,

in der Offenheit für das Fremde,

und wir können sie nur dann erkennen,

wenn wir uns selbstkritisch sehen,

nicht am Finger oder der Hand hängen bleiben,

sondern auf die Richtung achten und ihr folgen.

 

 

Schreibe einen Kommentar