Reue und Besserung (1. Joh 1,9)

 

„Nun kehrt euch ab von euren Sünden und wendet euch Gott zu,

damit ihr von euren Sünden gereinigt werden könnt.“ (Apg 3,19)

 

Hallo Du,

was tust du, wenn du einen dicken Fehler gemacht hast,

der andere schädigt oder gar irgendwie verletzt?

 

Gehörst du zu den Menschen, die zu sich sagen:

„Naja, das kann doch mal vorkommen und ist nicht so schlimm“.

Die so tun, als wäre nichts gewesen?

 

Oder vielleicht zu denen,

   die schlichtweg behaupten, sie hätten nichts schlimmes getan;

oder zu denen die eingestehen, sie hätten es zwar getan,

   aber ein anderer sei schuld?

 

Oder bekennst du dich offen zu deinem Fehler und stehst dazu?

D.h.: Bist du bereit die Verantwortung dafür zu übernehmen

   und die Konsequenzen daraus zu tragen?

Gehst du zu dem Geschädigten, gestehst vor ihm deinen Fehler ehrlich ein,

   bietest ihm Entschädigung und bittest ihn um Entschuldigung?

 

Wer sich verdrückt und nicht zu seinen Fehlern steht, ist ein Feigling.

Wer den entstandenen Schaden nicht ausgleicht, ist ein Schuft.

Wer aus Stolz oder Überheblichkeit nicht um Entschuldigung bitten kann,

   der ist sündiger Abschaum und nicht gemeinschaftsfähig.

   Ein solcher Mensch wird gemieden.

Wer aber mutig bekennt und bereut, dem kann man wieder die Hand geben.

 

Warst du schon einmal in der Situation, dass jemand klein und zerknirscht

   zu dir kam und dich um Entschuldigung gebeten hat?

War es für dich nicht großartig, dass du ihm verzeihen konntest?

War es für dich nicht großartig,

   diesem reuigen Menschen aus Nächstenliebe aufzuhelfen?

War es für dich nicht großartig, dass du ihm die Hand reichen konntest,

   damit er sich wieder aufrichten und dir unbefangen begegnen konnte?

 

Ist es nicht großartig, einem anderen dabei zu helfen, Fehler künftig zu unterlassen

   und ihn zeigen zu lassen, dass er dazugelernt und sich gebessert hat?

Wünschen wir uns das nicht auch von anderen,

 

Unsere innere Stimme sagt uns, dass das liebevoll und richtig ist.

Dass das der einzige Weg ist, um auch weiterhin miteinander auszukommen.

Dass das die einzige Möglichkeit ist, Mensch zu sein und Menschlichkeit zu zeigen.

 

Was zwischen Menschen wichtig und richtig ist,

   dass ist erst recht zwischen Gott und den Menschen richtig.

Damit uns unser Gewissen nicht ständig plagt,

   damit wir nicht vor uns selbst davonlaufen oder gegen uns aggressiv werden,

   damit wir Achtung vor uns haben und sie erhalten,

   damit wir unbefangen neu anfangen können,

brauchen wir die Erkenntnis des peinlichen, bedrückenden Fehlers,

   des schuldigen Vergehens oder des sündigen Verhaltens,

und den Mut, die Verfehlung vor Gott auszusprechen und einzugestehen,

   also unseren Anteil daran zu erkennen und zu bereuen,

   also uns auch vorzunehmen und daran festzuhalten, dieses nicht mehr zu tun!

 

Ohne bewusstes Eingeständnis übernimmt man keine Verantwortung

   und ohne Verantwortungsübernahme will man keine persönliche Besserung.

Die Ernsthaftigkeit der Absicht zeigt sich im anschließenden Verhalten.

Das Verhalten ist Indiz für die Umkehr zum Guten und Liebevollen.

Es setzt zunächst Selbstdisziplin und Gehorsam bei jedem kleinen Schritt voraus,

   bis das falsche Verhalten ausgemerzt und das neues Verhalten gelernt ist.

 

Wenn wir also etwas Falsches getan und uns dadurch von Gott getrennt haben,

dann können wir verdammt bleiben (uns aus Scham vor ihm verstecken),

   oder wir können vertrauensvoll zu ihm gehen und ihm offen bekennen,

   was wir getan haben und was uns bedrückt.

Wir können ihn bitten, uns unser Fehlverhalten

   und die selbstverschuldete Trennung von ihm zu vergeben.

Wir können ihm sagen, dass wir wieder in seiner Nähe und Obhut sein wollen;

   uns wieder an seinen Regeln ausrichten wollen

   und ihn dafür um Vergebung und Beistand bitten.

Wir können und dürfen ihn an sein eigenes Versprechen erinnern,

   dass er reuigen Sündern, die ihn suchen und kennen, immer vergibt.

 

Indem wir freiwillig zu ihm gehen und uns ihm ganz bewusst unterstellen,

   ermöglichen wir ihm, uns großzügig zu vergeben.

Wir ermöglichen uns, seine Vergebung anzunehmen, darin seine Liebe zu erkennen

   und für seine Gnade dankbar zu sein.

Wir tun also ihm und uns einen großen Gefallen.

Er sehnt sich nach uns, um uns lieben zu können

   und wir sehnen uns nach ihm, um geliebt, geführt und dadurch stark zu werden;

   um selbst andere lieben und damit auch vergeben zu können.

 

Das genau meint der Satz in 1.Joh 1,9:

„Wenn wir aber unsere Sünden bereuen und sie (vor Gott) bekennen,

dann dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott seine Zusage treu und gerecht erfüllt:

Er wird unsere Sünden vergeben und uns von allem Bösen reinigen“.

 

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