Nach seinem Bilde

 

Wozu hat Gott die Welt erschaffen?

Wozu die Berge und das Meer?

Wozu die Vögel und die Affen?

Wozu die Blumen um uns her?

 

Wozu den Tag? Wozu die Nacht?

Wozu das Licht, den Sonnenschein?

Was hat er sich dabei gedacht?

Was mag der Grund für alles sein?

 

Es gibt nur einen, nämlich den:

Er wollte Menschen um sich seh’n!

Er schuf den Menschen, ihn zu lieben.

So steht es in der Schrift geschrieben.

 

Er schuf ihn gern – nach seinem Bilde;

empfindsam, gut und voller Milde.

Einen, der sich lieben lässt.

Einen, der ihn nicht verlässt.

 

Der freie Wille macht’s im schwer.

Die Menschen lieben sich zu sehr.

Verblendet durch Stolz und Eitelkeit,

kommt seine Liebe nicht sehr weit.

 

Und doch: Geduldig, freundlich, treu,

trennt er den Weizen von der Spreu.

Er ruft und gibt; er schenkt und liebt.

Er wartet, hofft, vertraut, vergibt.

 

Auch wenn ich manchmal mürrisch bin,

verbittert, störrisch, – kein Gewinn;

so wird mir doch letztendlich klar,

‚geliebt zu werden’ ist wunderbar.

 

Doch noch viel wichtiger ist’s, zu sehen,

im Bilde Gottes da zu stehen,

bedeutet auch, jemand zu haben;

ihn, Liebe gebend, zu erlaben.

Schreibe einen Kommentar