Mit wildem Herzen
Hallo Du,
ich bin ein Mann,
ein Mann der Tat,
wild, verwegen und abenteuerlich,
ungeduldig und draufgängerisch,
stürmig, geradlinig und heißblütig;
ein Mann voller wilder Gefühle,
die die Welt im Sturm erobern wollen,
die herausplatzen und sind
und die die Sehnsucht meiner Seele zeigen,
echt und ungeschminkt!
Doch die Welt will sich nicht erobern lassen,
sie will gelassen werden und mich erobern,
mich eingliedern, binden, meine Wildheit zähmen.
Oh Herr, was bin ich wert,
gezähmt und eingesperrt?
Wie soll ich Dich denn lieben,
gebändigt von den Hieben?
Lass mich doch bitte sein,
wild, ehrlich, echt – im Herzen rein.
Warum weiß denn niemand,
dass meine Wildheit
ein Geschenk des Himmels ist?
In ihr drückt sich mein Wesen,
meine Spontaneität und Unverfälschtheit aus.
In ihr zeigt sich meine Lebendigkeit und Leidenschaft,
mein Mut und meine Zuversicht,
meine unverbrauchte und unverdorbene Seele!
Wie kann ich Ich sein,
wenn ich nicht Ich sein darf?
Wie kann ich meine Liebe finden,
wenn ich sie nicht suchen darf?
Wie kann ich in mich gehen,
wenn ich nicht außer mir sein kann?
Nur mit wildem Herzen,
mit vollständigem Einsatz,
mit ganzer Hingabe,
mit stürmischem Mut
und mit kindlichem Vertrauen
kann ich mich überwinden
und Dich finden,
Dich, das andere,
das liebevolle und zärtliche,
das rücksichtsvolle und leise,
das fürsorgende und weiche,
das in mir ruht und wartet,
das ich auch sein möchte
und nach dem ich mich sehne,
das mich ergreift und ergriffen macht,
das mich staunen lässt,
über
die einmalige Schönheit der Natur,
die ausgleichende Erhabenheit des Schöpfers,
und die verständnisvolle,
überwältigende Liebe einer Frau,
von der ich mich gerne binden lasse,
immer wieder-,
weil ich bei ihr wild sein darf.
