Eschborn, den 9.02.2019

 

HP Meinen Frieden gebe ich euch!    (Joh 14, 26-27)

 

 Leitvers

 Der Helfer, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, wird

euch alles ´Weitere` lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

Was ich euch zurücklasse, ist Frieden: Ich gebe euch meinen Frieden – einen Frieden,

wie ihn die Welt nicht geben kann. Lasst euch durch nichts ´in eurem Glauben`

erschüttern, und lasst euch nicht entmutigen! (Joh 14, 26-27; NGÜ)

 

 

Input

 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus

Christus!

Früher war ich ein Kämpfer: Im Leben, im Beruf und auch als 10-Kämpfer in der

Leichtathletik. Deshalb beginne ich heute mit einer Geschichte aus dem

Kampfsport:

 

Sie handelt von einen kleinen, schmächtigen, amerikanischen Negerjungen, der in

ärmlichen Verhältnissen in einem Getto aufwuchs. Seine Eltern, mit ihrem Leben

unzufriedenen, gaben ihm den Namen eines farbigen Politikers, eines

Freiheitskämpfers gegen die Sklaverei.

Dieser Junge wuchs in einer Atmosphäre von Gewalt, Wut, Hass und Ohnmacht auf.

So wurde er zu einem zornigen Kind in seiner friedlosen Welt.

 

Als er 12 Jahre war, wurde ihm sein Fahrrad gestohlen, wahrscheinlich von einem

Farbigen. Sein Fahrrad war das Wertvollste, das er hatte und er beschloss, sich für

den Diebstahl zu rächen. Er wollte den Dieb zusammenschlagen, wenn er ihn

erwischte.

 

Um das aber zu können, begann er mit hartem Boxtraining. Wut, Hass und Rache

waren seine Antriebe. Aus ihnen bezog er seine Willenskraft. Kampf wurde zu

seinem Metier.

Er wollte Leute verprügeln. Das war ihm wichtiger als die Schule, in der er sowieso

nur schlechte Noten hatte.

 

Er wollte wer sein! Er wollte respektiert werden. Er wollte sich beweisen. Niemand

sollte mehr auf ihn herabsehen oder ihn demütigen. Niemand sollte sich noch

wagen, ihn zu bestehlen. Vom Training gestärkt, wollte er dann kämpfend seinen

Platz in dieser Welt finden, einnehmen und behaupten.

 

Er wurde tatsächlich zu einer Kampfmaschine, zum erfolgreichen Killertyp, denn er

war begabt, flink, clever, hart und erbarmungslos. Und je stärker und erfolgreicher

er wurde, desto hochmütiger und überheblicher wurde er.

Er verhöhnte seine Gegner mit abfälligen und beleidigenden Aussagen.

Er legte sich mit jedem an und handelte sich damit natürlich auch Ärger und

Ablehnung ein.

Aber das schürte seinen Zorn, seine Wut und seine Auflehnung nur noch mehr.

Nach seinen Siegen prahlte er in die Kameras: Ich bin der Größte! Ich bin der König

der Welt. Ich habe die Welt erschüttert. In seinem Größenwahn sagte er auch:

Es ist schwer bescheiden zu sein, wenn man so großartig ist wie ich.

 

 

Er kannte keinen Respekt: Zum philippinischen Präsidenten, der sich mit ihm

schmücken wollte, sagte er kurz vor einem Titelkampf in Manila: „Ich habe deine

Frau gesehen. Du bist nicht so dumm, wie du aussiehst.“

 

Er wurde zum erfolgreichsten Boxer aller Zeiten. Er war ein umjubelter Held.

Die Reporter umschwärmten ihn wie Schmeißfliegen. Die Welt feierte und

verehrte ihn.

Er wurde zum Idol vieler.

In 61 Kämpfen war er 56-mal Sieger, 37-mal gewann er durch KO.

Und natürlich verdiente er sehr viel Geld – was ihn auf seinem Weg bestätigte.

Aber gerade wegen seiner Berühmtheit, wegen seiner fast blindwütigen

kämpferischen Einstellung und wegen seines schlichten Gemüts, wurde er von

vielen anderen für deren persönliche oder politische Ziele benutzt.

 

Mit 35 Jahren erkrankte er an Alzheimer.

2016 verstarb er im Alter von 74 Jahren, schwer gezeichnet von seiner Krankheit.

Sein Name war Cassius Clay, später nannte er sich Muhamed Ali.

Er war 4-mal verheiratet und hatte 9 Kinder, 2 davon außerehelich.

Er hinterließ seiner völlig verstrittenen Großfamilie 51 Millionen Dollar.

 

Dass er ein guter Familienvater war, wird nicht berichtet.

Auch nicht, dass er in seinem Leben Frieden gefunden hätte.

 

 

Weshalb ist Frieden für uns so wichtig? – Aus drei Gründen:

1. Weil wir in einer von Gier regierten Welt leben, die voller Unfrieden ist.

        Ständige Veränderung, Rangelei, Aggression und Gewalt,

        gnadenloser Wettbewerb, mit Streit, Kampf und Kleinkrieg

        sowie Rücksichtslosigkeit, Leid und Armut bestätigen das.

        Die Nachrichten sind voller Meldungen über Katastrophen und Attentate, über

        Unterdrückung, Verfolgung, Mord, Raub, Betrug und Missbrauch.

 

2. Weil auch in unserem direkten Umfeld Unfriede zwischen Menschen herrscht.

        Wir sind doch nicht blind und taub. Wie bemerken doch die Lieblosigkeit und

        Feindseligkeit unserer Mitmenschen und auch ihr Gezänk, ihren Neid, ihre

        Eifersucht, Verbitterung und Zerwürfnis, die sich auch auf uns bezieht und

  unter der wir leiden.

 

3. Weil auch in uns Unruhe und Unfrieden ist.

        Auch wir begehren, gieren und neiden. Kommen wir zu kurz? Werden wir

        angemessen gewürdigt? Erhalten wir, was wir glauben verdient zu haben?

        Wollen wir mehr sein, als wir sind? Wofür kämpfen wir?

        Auch wir sind im Zwiespalt, gereizt oder verärgert, aufgebracht oder wütend.

        Und das verunsichert uns, ist kräftezehrend, verwirrend und ermüdend.

 

Vielleicht ist unser großer Wunsch nach Frieden eine Gegenreaktion darauf.

Sicher aber ist er eine tiefe Sehnsucht und auch ein besänftigendes Hoffen.

 

 

Was ist Frieden überhaupt?

Frieden ist das Gegenteil von Krieg oder Kampf.

Frieden ist ein länger anhaltender Zustand von Ruhe und Sicherheit, von

Entspanntheit und Gelassenheit, von Ausgeglichenheit und Wohlbefinden,

von gegenseitiger Akzeptanz und Wertschätzung.

Er erwächst aus gegenseitigem Vertrauen, aus mitmenschlicher Verbundenheit

und aus liebevoller Anteilnahme und Unterstützung.

 

Das hebräische Wort für Frieden ist Schalom. Es hat in seinem eigentlichen

Wortsinn mehrere Bedeutungen. Es kann neben Frieden in unserem Wortsinn,

auch als Gruß ‚Friede sei mit dir/euch‘ oder ‚Ich komme in Frieden‘ oder ‚Fürchte

dich nicht!‘ bedeuten.

Aber ‚Schalom‘ beinhaltet auch die Bitte: Gott gebe dir Gesundheit oder

Sieg im Kampf‘ oder ein „harmonisches und fröhliches Miteinander unter deinen

Mitmenschen“.

 

Wir sehnen uns nach Frieden in 5 Bereichen:

In der Welt.  In unserem Umfeld.  Mit denen, die uns nahestehen.  Mit uns selbst.

Und mit Gott. Wir sehnen uns danach, weil wir diesen Frieden nicht selbst erzeugen

können.

Wir schaffen es ja selbst nur selten, ohne Aufregung, Ärger und Streit

auszukommen. Deswegen brauchen wir Hilfe von außen, am besten von oben.

 

In seinen Abschiedsworten an die Jünger sagt Jesus zu ihnen:

Der Heilige Geist, den euch der Vater an meiner Stelle als Helfer senden wird,

er wird euch alles erklären und euch an das erinnern, was ich gesagt habe.

Auch wenn ich nicht mehr da bin, wird doch der Friede bei euch bleiben.

Ja, meinen Frieden gebe ich euch – einen Frieden, den euch niemand sonst

auf der Welt geben kann. (Joh 14, 26 -27; HfA)

 

Jesus gab seinen Jüngern dadurch Frieden, dass er bei ihnen war, denn er hatte

Frieden in sich. Und weil sie seine Schüler sind, verspricht er ihnen, sie nach seinem

Tod nicht alleine zu lassen. Er lässt ihnen den Heiligen Geist geben, also den

göttlichen Geist, seine geistige Einstellung und Haltung, seine Denkart, Denkweise

und Gesinnung. Der soll ihr ständiger Begleiter sein, Führer und Helfer, Erklärer der

Worte Jesu, ein Erinnerer an seine Liebe und Barmherzigkeit und ein Kraftgeber für

alle Lebenssituationen. Durch diesen Geist wird sein Friede bei ihnen bleiben und in

ihnen wohnen.

 

Auch wir können um den Heiligen Geist bitten, damit auch in uns sein Friede werde,

ein Frieden, den niemand sonst auf der Welt geben kann.

 

 

Der Friede Jesu hat verschiedene Dimensionen. Er beginnt mit dem 1. Schritt,

den man auch als Türöffner für den Frieden bezeichnen kann.

 

  1. Schritt ist: Der Friede Jesu ist Frieden mit Gott.

        Diesen Frieden nenne ich: Urfrieden, Wiedervereinigungsfrieden oder auch

        Geborgenheitsfrieden, denn durch ihn wird die durch Sünde getrennte

        Verbundenheit mit Gottes Liebe wiederhergestellt. Durch Reue und Vergebung

        erhalten wir Gottes Segen und mit ihm Heil und Gesundheit, Schutz und

        Sicherheit, Führung und Gelingen.

 

        Ob und inwieweit diese neue Verbundenheit bereits besteht, kann jeder an

        seinem Verhältnis mit Gott oder zu Jesus erkennen.

  • Wie gut kenne ich ihn?

        Will ich nur etwas von ihm oder bin ich auch bereit, ihm etwas zu geben?

       Z.B. Vertrauen, Glaube, Hingabe, Treue oder Dank,

       z.B. Liebe mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele, in allen Gefühlen, in allen

      Gedanken und mit all meiner Kraft.

  • Lebe ich im ständigen Kontakt mit ihm?

  • Ist Jesus mein Lehrer und mein Vorbild?

 

     Wir machen unseren Frieden mit Gott,

  • indem wir ihn als Schöpfer und Lenker unseres Lebens anerkennen, uns ihm

  • unterstellen und seine Gebote als gut uns richtig akzeptieren und befolgen,

  • indem wir auf Jesus hören, sein Angebot zur Versöhnung mit Gott annehmen

        und ihm in allem nachfolgen, auch wenn das nicht immer leicht ist.

 

     Durch die so wiederhergestellte Einheit entfällt der quälende innere Machtkampf.

     Die Fragen ‚Wer hat bei mir das Sagen?‘ ‚Wer bestimmt über mich?‘ und

    ‚Wer ist der Boss?‘, sind dann geklärt.

 

Das erleichtert und entspannt. Und daraus gewinnen wir die Erkenntnis:

Gott ist gut. Gott ist Liebe. Gott kümmert sich um uns. Gott ist weise, weitsichtig

und allmächtig. Gott ist vertrauenswürdig!

In seiner Liebe sind wir geborgen. Bei ihm finden wir die ersehnte Ruhe. Da Gott

klug und weide und allwissend ist, müssen wir uns nicht mehr aufregen, denn er

tut immer das Richtige, auch wenn es uns manchmal nicht gefällt. Nun ist Gott

mit uns und wir mit ihm zufrieden. Der Urzustand der Verbindung mit ihm ist

wiederhergestellt.

 

Ob das wirklich so ist, können wir anhand der Gebote Gottes erkennen, daran,

wie wir zu Gott stehen. Mit jedem Verstoß, mit jeder Lüge, mit jedem Lästern

über andere, mit jedem Streit mit den Eltern, mit jedem Gedanken des Neides

und mit jeder Lieblosigkeit beleidigen wir Gott.

Jede Sünde, jedes feige, faule, lieblose oder gleichgültige Handeln ist

vergleichbar mit einem Sprengstoffanschlag auf Gottes Reich, auf ihn und auf

seine Kinder, unsere Mitmenschen.

Das kann Gott nicht zulassen. Deswegen hat jede kleine oder große Sünde

negative Auswirkungen auf den Sünder und die Sünderin, auf ihr Leben.

 

Betrachtet man die Welt unter diesem Maßstab, dann liegt die ganze Menschheit

im Streit mit Gott und in Trennung von ihm. Sie missachtet ihn und seine Absichten.

Und ganz gleich, ob man nur ein Gelegenheitssünder oder ein Schwerverbrecher ist:

Man befindet sich auf der Seite der Feinde Gottes.

Tatsächlich leben wir inmitten eines Herrschaftsbereichs, der Gott Widerstand und

Krieg erklärt hat.

Der König dieses Reichs, Satan, und seine Untertanen, uns besetzende Dämonen,

fangen Menschen ein und drängen sie zum Aufbegehren gegen Gott. Sie sind

nicht mehr sie selbst. Doch auch für die gibt es eine gute Nachricht: Gott macht

auch ihnen immer wieder ein Friedensangebot. Dieses Friedensangebot heißt

Jesus Christus. Und der verspricht: „Meinen Frieden gebe ich euch“!

 

Das bedeutet: Jede und Jeder hat die Möglichkeit, die Fronten zu wechseln.

Jeder hat die Möglichkeit, Frieden mit Gott zu schließen und mit seiner Hilfe

gegen die Fremdherrschaft des Bösen in sich anzukämpfen.

Wie? Indem sie sich Jesus zuwenden. Indem man an Jesus glaubt und ihn bittet,

die Führung, das Kommando, im eigenen Leben zu übernehmen.

 

  1. Schritt: Der Friede Jesu ist ein Frieden mit sich selbst.

Wer in sich hin und hergezogen wird, lebt im Zwiespalt, im Unfrieden mit sich

selbst.

Einerseits brauchen wir Stärke, Mut, Wissen, Können, Hoffnung, Zuversicht und

Selbstvertrauen, damit wir das Leben (einigermaßen) meistern können.

Andererseits aber, ist auch manches Schwache, Zarte und Liebliche in uns, was

wir aus Scham gerne verstecken oder unterdrücken.

Auch sind wir oft unzufrieden, unausgeglichen, niedergeschlagen, hoffnungslos

oder verbittert, weil manches nicht gelingt.

Dann überkommen uns unfriedliche Gefühle von Minderwertigkeit, Verlorenheit,

Nutzlosigkeit, Überforderung oder Ablehnung,

die verbunden sind mit Unsicherheit, Gereiztheit, Ungeduld oder Zweifel,

mit Unfreundlichkeit, Lieblosigkeit oder Gleichgültigkeit.

 

Geschürt wird dieser Unfriede auch

durch Neid, Gier, Eifersucht, Gemeinheit, Hinterlist oder Verlogenheit,

durch Verleumdung, Klatsch, Tratsch, Streit oder Boshaftigkeit,

durch Überheblichkeit, Anmaßung, Hochmut, Stolz oder übertriebenem Ehrgeiz.

 

Manche kämpfen um Respekt, um Bestätigung, Anerkennung oder Geltung.

Manche gieren nach Spaß und Lust, andere nach Macht oder Einfluss.

Alle kämpfen gegen Windmühlen, denn ihr Wollen kostet nicht nur Lebenskraft,

sondern es macht sie auch unbeliebt und für andere anstrengend.

 

Auf der Suche nach unserem Platz im Leben unterlaufen uns zwangsläufig Fehler.

Irgendwann erreicht jeder den Punkt, an dem er nicht mehr weiterkommt.

Trotzdem wenden wir dann noch mehr Kraft auf, um das Gelingen zu erzwingen

und schaffen es auch damit nicht. Der Unfriede in uns wächst. Unzufriedenheit

breitet sich aus.

Selbstzweifel kommen dazu. Unausgeglichenheit und Ärger stauen sich an.

Weshalb? Vielleicht aus fehlender Klarheit und Entschiedenheit.

Vielleicht aus Unsicherheit darüber, wer man ist, was man darf und was man

kann.

Vielleicht, weil wir nicht wissen, was alles – sich in unserem Herz versteckt.

Hinterfragen wir es! Warum bin ich mit mir unzufrieden? Was treibt mich an?

Findet auch ihr es heraus. Das verhilft zu Selbsterkenntnis und zum Abkehren

davon.

 

Nun, wir Menschen sind dazu geschaffen, im Einklang mit Gott zu leben.

Wir blühen auf, wenn wir uns an seine Richtlinien halten, wenn wir uns von ihm

führen lassen, wenn wir unsere Grenzen und seine Möglichkeiten kennen und

wenn wir gelernt haben, dass er für uns das vollbringt, was wir aus eigener Kraft

nicht schaffen. Frieden mit uns finden wir nur, wenn Jesus unseren inneren

Unfrieden besiegt.

 

Jeder fühlt sich gut,

wenn jemand etwas für ihn tut, wenn er für etwas dankbar sein kann,

wenn er Gutes tut, wenn er ehrlich ist, wenn er mit sich im Reinen ist,

wenn er echt sein darf, wenn er gut mit anderen auskommt,

wenn auch das Zarte und Schwache in ihm leben darf,

wenn er sich selbst annimmt, wenn er geliebt wird und andere liebt.

 

Das heilt. Das schenkt uns einen Frieden, den man nicht beschreiben kann.

Wir wissen nur: Jetzt ist es viel besser als vorher!

 

Ich habe selbst erlebt, wie Jesus mich reinigte und heilte, wie er mich

zufriedener, fröhlicher, geduldiger und ausgeglichener machte. Wie Spannkraft

und Lebensfreude zurückkehrten und größer wurden als vorher. Und, ich erlebe

das noch immer.

 

  1. Schritt: Der Friede Jesu bewirkt auch Frieden im Umfeld.

Der Friede mit Gott und mit uns selbst verändert uns, und das wirkt sich auch auf

unser Umfeld aus. Nach und nach verändert es sich auch.

 

Unser Umfeld, das sind unsere Nächsten, das ist die Familie, das sind Freunde

und Freundinnen, das ist die Gemeinde und das sind die Menschen, denen wir

bei der Arbeit, in der Nachbarschaft oder auf der Straße begegnen.

 

Unser Umfeld ist nicht nur ein angenehmes soziales Netz, sondern auch unsere

Reibungsfläche. Mit denen, die uns am Nächsten sind, ist die Reibung am

Größten, aber auch die Lernmöglichkeit.

Unterschiedliche Eigenheiten, Interessen, Meinungen, Haltungen, Erwartungen,

Absichten, Ziele und Sichtweisen stören den Frieden.

Ohne Verständigung, ohne gegenseitige Liebe und Rücksichtnahme, verbunden

mit Respekt, Achtung, Toleranz, Wertschätzung, Vertrauen, Anerkennung und

Freiraum gibt es keinen Frieden!

 

Zu unserem Umfeld gehört auch ganz Deutschland. Womit wird da der Frieden

erhalten?

Im Grunde durch Gesetz, durch Strafe und durch Macht. In einigen anderen

Staaten zusätzlich auch durch Unterdrückung oder Befriedung. Das ist ein Friede,

den der Stärkere diktiert. Das ist der Friede, den die Welt kennt. Genau den hat,

damals das Römische Reich Israel aufgezwungen, damit es nicht aufmuckte und

seine Steuern und Abgaben an Rom zahlte.

Doch wie lange hält solch ein Frieden? Druck erzeugt Gegendruck.

Was ist, wenn die Kraft des Stärkeren nachlässt? Und was passiert, wenn der

Stärkere seine Macht andauernd missbraucht? Vielleicht Aufbegehren,

Revolution und Umsturz.

 

Der Friede Jesu ist auf anderen Grundlagen aufgebaut.

a) Der Friede Jesu gründet sich auf Wahrheit.

    Damit wird die Lüge als eine Ursache für Streit ausgeschlossen.

b) Der Friede Jesu gründet sich auf Gerechtigkeit.

    Damit wird auch jegliche Ungerechtigkeit als Grund für Streit ausgeschlossen.

c) Der Friede Jesu gründet sich auf Liebe.

    Damit werden Lieblosigkeit, Hass und Ablehnung unterlaufen.

 

Wahrheit, Gerechtigkeit und Liebe sind die Voraussetzungen für echten,

dauerhaften Frieden. Die gibt Jesus. Damit ‚kämpfen‘ wir. Wir lassen das Gute

wirken.

 

Bemühen wir uns doch, immer die Wahrheit zu sagen, stets das Rechte zu tun

und selbstlose Liebe gegenüber unseren Mitmenschen zu üben, dann werden wir

höchstwahrscheinlich mit unseren Nächsten in Frieden leben.

 

  1. Schritt: Der Friede Jesu ist auch ein Sieg über die bösen Mächte und den Tod

– Wir wären gerne voller Liebe.

– Wir hätten gerne ein friedliches Zusammenleben der Völker.

– Wir gönnen allen Menschen Sicherheit, Gerechtigkeit, Chancengleichheit und

  auskömmliche Gehälter.

– Wir wünschen uns eine heile Natur und darin eine Existenzberechtigung für alle

  Menschen, Tiere und Pflanzen durch gegenseitige Rücksichtnahme.

 

Doch: „Kein Mensch kann in Frieden leben, wenn es der böse Nachbar nicht will.“

Solange es Menschen gibt, die Gott und seine Liebe nicht kennen, die Gott

hassen und ihm den Krieg erklärt haben, kann es keinen Frieden unter den

Menschen geben.

 

Hinter dem Bösen steckt der Böse, der Widersacher Gottes, Satan.

Er benutzt und missbraucht Menschen für seine schändlichen Taten.

An ihrem Leiden erfreut er sich.

Aber: Satan wurde am Kreuz von Jesus besiegt, ja sogar vernichtend geschlagen.

Seitdem hat er keine Macht mehr. Nur, das wissen die Wenigsten, weil sie die Kraft

Gottes durch eigenen Glauben nie kennengelernt haben.

 

Jesus nahm durch seinen Opfertod unsere Sünde auf sich. Er befreit uns damit

aus den Klauen des Bösen und er ermöglicht damit unsere Versöhnung mit Gott.

Gott wird wieder unser Abba, unser Vater, und ist mit uns in Liebe verbunden.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Sieg Jesu bei auch in uns sichtbar wird.

 

Ich glaube, dass unser Leben in dieser bösen Welt dazu dient, den Frieden mit

Gott finden, auch den Frieden mit sich selbst und mit der Umwelt. Natürlich mit

Gottes Hilfe!

Aber auch dazu, dass der Sieg Jesu über alle bösen Mächte und über den Tod

jedem Christen überdeutlich wird, damit jeder von ihnen andere zu Gott bringt.

 

  1. Schritt: Der Friede Jesu ist ein Sieg für den Glauben,

                  für die Liebe und die Hoffnung

Weil wir uns im Unfrieden schlecht und verloren fühlen, hoffen wir auf Frieden.

Wir glauben fest, dass es den auch gibt und dass er auch für uns erreichbar ist.

Durch Selbsterfahrung, durch den Frieden Jesu, der in uns wirkt und den wir

genießen, wird diese Hoffnung erfüllt.

Und erfüllte Hoffnungen und Gebete bewirken Dankbarkeit, Zuversicht

und Gewissheit.

Wir können nicht anders, als den zu lieben, der uns Gutes gibt und uns so sehr

liebt.

Sie vertiefen unseren Glauben und Zuversicht in Gottes wirken. Aus dieser Liebe

heraus wagen wir, Friedensbrücken zu bauen.

 

Ehre sei Gott im Himmel! Denn er bringt der Welt Frieden und wendet sich

den Menschen in Liebe zu. (Lk 2,14)

 

Möge Gott, von dem aller Friede kommt, euch helfen, ein Leben zu führen, das

ihm in jeder Hinsicht gefällt. Er bewahre euch ganz und gar, damit ihr fehlerlos

seid an Geist, Seele und Leib, wenn unser Herr Jesus Christus kommt.

(1.Thess 5,23)

 

Amen.

 

 

 

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