Meine Seele ist bedrückt
Meine Seele ist bedrückt.
Nichts, will so recht gelingen.
Sind meine Wünsche so verrückt,
dass ich muss ständig ringen?
Warum nur rege ich mich auf?
Weshalb nur stoß ich ständig an?
Lass ich dem Leben seinen Lauf?
Möcht ich nicht stehen hintenan?
Unterdrücke ich oder lass ich mich unterdrücken?
Bücke ich mich oder sollen andere sich bücken?
Erwarte und fordere ich oder baue ich Brücken?
Verschließe ich mich vor dem Zusammenrücken?
Womit möchte ich mich schmücken?
Welche Ehre möchte ich pflücken?
Stolz und Unbeugsamkeit gehen auf den Rücken!
Nicht dazu zu gehören erzeugt Magendrücken!
So soll das Leben mich schleifen.
Ich bin ein Edelstein.
Noch kann und muss ich reifen,
zu meiden Seelenpein.
Ich darf so sein, wie ich bin.
Doch das soll nicht so bleiben.
Veränderung gibt dem Leben Sinn,
die Abkehr von schlechtem Treiben.
Mein Gott,
bitte – reinige mein Herz
und erquicke meinen Geist.
Nehme mir den Seelenschmerz –
indem du mich vom ICH befreist.
Ich bin nicht so wichtig, wie ich denke.
Alles wird besser, wenn ich nicht lenke.
Lasse mich werden, wie du mich gedacht;
in deinem Licht – erstrahle meine Pracht.
