Mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht   (Mt 11, 28-30)

 

Hallo Du,

hast du ein leichtes Leben oder mühst du dich auch ab?

Machst auch du immer wieder Fehler und hast die Konsequenzen zu tragen?

 

Manchmal fühle ich mich wie ein Hamster im Laufrad, der sich abstrampelt

und doch nicht vorankommt. Manchmal auch wie Sisyphos aus der griechischen

Mythologie, der für seine Aufmüpfigkeit und Verschlagenheit den Göttern

gegenüber damit bestraft wurde, dass er auf ewig einen Felsblock den Berg

hinaufwälzen muss, der dann, fast am Gipfel, jedes Mal wieder ins Tal

herunterrollt.

 

Ja, das Leben ist oft kein Zuckerschlecken, besonders nicht für Erwachsene.

Unser Los ist, dass wir das Leben selbst meistern müssen. Wir müssen entscheiden

und handeln und sollten dabei immer das Richtige tun. Aber wer von uns ist schon

allwissend und fehlerfrei? Wir können wir mit unserem begrenzten Wissen und

Können nie die ‚richtige‘ Entscheidung treffen. Also entscheiden und handeln wir

immer mit Risiko.

Wir handeln nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum, in der Annahme, dass wir

vielleicht ‚richtig‘ liegen. Wir hoffen, dass unsere Entscheidungen gut enden werden.

Aber im Grunde wissen wir nicht, was wir tun.

Ja, wir können andere zu Rate ziehen und uns damit absichern, aber auch die wissen

und können nicht alles. Letztlich müssen wir selbst entscheiden und handeln. Diese

Last müssen wir tragen. Dieses Joch ist uns auferlegt. Es schränkt unsere Freiheit ein.

Wir scheinen ihm schicksalhaft unterworfen zu sein.

 

Wegen unserer Beschränktheit sind und bleiben in jeder neuen Situationen Lernende

und auf Versuch und Irrtum angewiesen. Das bedeutet: Wir machen zwangsläufig

viele Fehler und haben dabei wenig Erfolg. Das macht das Leben mühselig und

beladen. Das belastet uns.

 

Muss das so sein und bleiben oder gibt es vielleicht einen leichteren Weg, unser

Leben zu meistern und bessere Entscheidungen zu treffen?

 

Viele Betriebe senken das Risiko des Scheiterns durch strenge Hierarchie und

lückenlose Überwachung. Die Mitarbeiter*innen werden ständig kontrolliert.

Doch das verunsichert und verängstigt. Die Angst vor Fehlern erzeugt Fehler und

zu viel Kontrolle entmündigt und entwürdigt, sie wertet ab.

 

Jesus bietet uns eine optimale Lösung an. Er sieht die überforderten Menschen

und ruft ihnen zu:

»Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet;

ich werde sie euch abnehmen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn

ich bin gütig und von Herzen demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.

Denn das Joch, das ich auferlege, drückt nicht, und die Last, die ich zu tragen gebe,

ist leicht.« (Mt 11, 28-30: NGÜ)

 

Jesus sagt nicht, dass er uns die Last abnimmt, dass er uns vom Joch der Arbeit und

von der Verantwortung befreit. Er bietet uns eine Tragehilfe an, die die Schulter

nicht aufscheuert, die unser Tragen erleichtert und den Rücken nicht krümmt.

Er bietet uns Hilfe an. Er bietet uns sich selbst an, als Berater, als Unterstützer,

Mitträger und Friedensgeber.

Das Joch, dass er uns auferlegt ist, dass wir von ihm lernen.

Er ist kein furchterregender und knallharter Vorgesetzter, der einschüchtert,

abmahnt und feuert. Er ist ein gütiger, geduldiger, verständnisvoller und immer

freundlicher Lehrer, der unsere Schwächen kennt und sich nicht als strenger

Vorgesetzter aufspielt.

 

Aber, sind wir bereit von ihm zu lernen? Lassen wir uns von ihm etwas sagen?

Sind wir bereit, auf seinen Rat zu hören und seine Unterstützung anzunehmen?

Vertrauen wir ihm?

 

Nur wer vertraut, ist bereit Hilfe und Rat anzunehmen.

Nur wer vertraut, ist bereit seine Unabhängigkeit und Selbstbestimmung

einzuschränken und Neues, kennenzulernen und anzunehmen.

Nur wer vertraut ist bereit, auf andere zu hören und sich anleiten zu lassen.

Vertrauen bedeutet: Jesus zu glauben und von ihm zu lernen.

Das ist der Preis, das sanfte und leichte Joch Jesu, um wieder Ruhe zu finden für

unsere geschundenen Seelen.

Wer dazu bereit ist, der entscheidet sich, ein Schüler von Jesus zu werden.

Wer dazu bereit ist, der bekennt mit seinem Mund vor anderen, dass nun Jesus

sein Lehrer und sein Herr ist. Und der glaubt auch von ganzem Herzen, dass

Jesus Gottes Sohn ist, der für seine Sünden und Fehler gestorben ist und durch

Gott von den Toten auferweckt wurde, damit e/sie von Irrtum und falschen

Bindungen, Einstellungen und Ansichten befreit, gerettet wird.

„Wer auf ihn vertraut, steht fest und sicher im Leben.“ (Jesaja 28,16)

 

Voraussetzung für unser Vertrauen ist, Jesus besser kennenzulernen. Durch

Glauben an seine Fähigkeiten und Möglichkeiten wird uns seine Hilfe zuteil.

Wer diese Erfahrung gemacht hat, wer immer wieder seine Unterstützung

bekommen hat, der weiß, dass Jesus ihre/seine Lasten mitträgt,

dass er ihn/sie in allem begleitet und dass er uns mit seinem Wort in unserem

Denken, Entscheiden und Handeln berät.

 

Wer sich auf Jesus eingelassen hat, der erkennt seine behutsame und einfühl-

same Liebe, sein unaufdringliches, freundschaftliches und sanftmütiges Wesen

und seine weitsichtige Denk- und Verhaltensweise. Der wird und ist von ihm

überzeugt.

Der ist bereit, ihn als Vorbild anzunehmen, seinem Beispiel zu folgen und aus

seinem Geist der Liebe heraus in ‚seinem Sinne‘ zu handeln.

Der hat die Liebe und das Wesen Jesu verinnerlicht. Dadurch werden eigene

Entscheidungen immer fundierter, weitsichtiger und verantwortungsbewusster.

Sie berücksichtigen nicht nur die eigenen Interessen, sondern das Wohl aller.

So ist es uns auch ergangen. Wir lieben nun alles, was uns umgibt.

Diese Liebe macht uns hilfsbereit und demütig und sie gibt uns Kraft, andere

dabei zu unterstützen zu Jesus zu finden, sein sanftes Joch anzunehmen und

sein liebevolles Geben zu genießen.

 

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