Lesen

 

Hallo Du,

lesen kann ich nur, was geschrieben ist

und schreiben bedeutet,

etwas in Wort und Schrift festzuhalten,

den Geist und Gehalt dessen zu fixieren,

was weitergegeben werden soll,

was überdauern soll über mich hinaus,

was erneuerbar ist,

   ohne dass ich dabei bin und es ausspreche.

 

Ich schreibe aus mir heraus,

aus meinem Unbewussten

    und meiner verinnerlichten Erfahrung,

ich schreibe über das,

was meine Sinne aufnahmen und aufnehmen

   und was dies in mir freilegt und auslöst,

über das,

   was ich erlebt, durchlebt und empfunden habe,

über das, was ich denke und gedacht habe,

   was ich für denkbar oder denkwürdig halte,

über das, was sich in mir bildet,

   was Gott mir eingibt und was mich bewegt.

Indem ich schreibe konserviere ich all das,

   was aus göttlichem Geist und meinem Wesen fließt,

denn sein Reich und seine Weisheit sind in mir

   und kommen durch mich ans Licht. 

 

Nun, schreiben ist die eine Seite.

Die andere Seite ist das Lesen,

   das Wiederbeleben des Fixierten.

Indem ich das Gelesene

   nicht nur unbeherzt und gefühllos zur Kenntnis nehme,

   sondern es an mich heranlasse, es fühle und empfinde,

   mich davon berühren und anrühren lasse,

   es glaube und für wahr nehme,

   es durchlebe und mit mir verbinde,

   in dem Maße wird es in mir wieder lebendig.

 

Das Starre, Festgehaltene und Festgeschriebene

   wird mit neuem Geist gefüllt

     und ersteht wieder auf zum Leben.

Es wird mit meinem Lebensgeist erfüllt,

   mit Jesus Christus in mir.

Er belebt und begeistert mich,

   er wirkt in mir und verändert mich.

 

Genauso geht es uns mit der Bibel.

Lesen wir nur oberflächlich, was darin geschrieben steht,

so werden wir es nicht verstehen

   und es wird nichts in uns und mit uns geschehen.

Lassen wir aber den Geist, der darin enthalten ist,

   in uns auferstehen und unser Wesen beeinflussen,

lassen wir Jesus in uns zu neuem Leben erstehen,

richten und leben wir uns nach ihm,

halten wir das Geschriebene für möglich

   und glauben wir daran,

so wird es in uns wirken, etwas bewirken,

so wird die Weisheit und Erfahrung der Schrift,

   das vorgelebte und überlieferte Wort,

   unsere Gedanken lenken

   und unser Fühlen und Handeln bestimmen.

Nur so können wir die Wahrheit und Liebe darin entdecken.

Nur so können das Wort und der Geist in ihm

  uns nachhaltig verändern

     und einen neuen Menschen aus uns machen.

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