Eschborn, den 8.10.2016

 

Lebt wohl, ihr Schuldgefühle!  (Mt 6,12) 

 

Anfangsgebet

 

Barmherziger und liebender Gott.

Wir danken dir immer wieder für deine übergroße Güte

und deine Weitsicht und Weisheit.

Du bist langmütig und voller Geduld

und hast Einsehen mit unserer hilflosen Begrenztheit.

 

Wir wollen deine Gebote halten

und doch tun wir immer wieder, was wir nicht sollten.

Im eigenen Wollen sind wir manchmal maßlos oder ungehalten

und vergessen die Liebe und das Wohl unserer Nächsten.

 

Wir verstoßen gegen deine Geboten und machen uns schuldig.

Wir gehen bewusst oder unbewusst eigene Wege und entfernen uns von dir.

Wir verletzen andere und beschmutzen uns selbst.

Manchmal bemerken wir das und unser Gewissen bedrückt uns.

Dann gibst du uns die Chance, diese Schuld zu bereinigen.

Manchmal bemerken wir es nicht und das Verhältnis mit anderen bleibt getrübt.

 

Manchmal geraten wir in den Kreislauf des Bösen und finden nicht mehr heraus.

Wir werden kraftlos, mutlos, hilflos und orientierungslos.

Wir können kaum noch schlafen.

Wir können anderen nicht mehr in die Augen sehen.

Wir schämen uns und wollen uns nicht mehr sehen lassen.

Wir leiden unter unserer eigenen Schlechtigkeit

und wollen wieder zurück in die Gemeinschaft mit dir.

Wir hoffen auf dich!

 

Gnädiger Vater im Himmel.

Du sagst uns zu, dass den Menschen alles vergeben werden kann,

jede Sünde, die sie begehen, und jede Gotteslästerung, die sie aussprechen.

 

Du hast deinen Sohn für uns geopfert, damit uns vergeben werden kann

und damit wir von der Macht der Sünde befreit werden.

Du bestätigst unsere Abbitte und Reue:

Durch Jesus, der sein Blut für uns vergossen hat, sind wir erlöst;

durch ihn werden unsere Verfehlungen immer wieder vergeben.

 

Herr, deine Gnade ist groß und deine Liebe unerschöpflich.

Du vergibst alles Unrecht und denkst nie mehr an unsere Sünden.

 

Herr, schenke uns die Glaubenskraft, diese Gnade dankbar anzunehmen,

damit sie wirksam werden kann.

Und zeige uns immer wieder, dass du zu uns stehst und in uns lebst.

Amen.

 

 

Fürbittgebet

 

Himmlischer Vater,

die meisten Menschen kennen dich noch nicht

und sind in ihren Wollen, in ihrer Lust oder in ihren Gefühlen gefangen.

Herr, rufe sie zu dir und befreie sie aus ihrer Enge!

 

Viele suchen ihren Vorteil, streben nach Wohlstand oder Macht,

unterdrücken ihr Gewissen und benehmen sich wie die Axt im Walde.

Herr, rufe sie zu dir und befreie sie aus ihrer Enge!

 

Manche leiden unter ihrer Vergangenheit und können sich nicht von ihr lösen.

Sie können sich nicht selbst vergeben und suchen lieber die Schuld bei anderen.

Herr, rufe sie zu dir und befreie sie aus ihrer Enge!

 

Viele sind verzweifelt, niedergeschlagen und hoffnungslos.

Sie sehen oder kennen keinen Ausweg.

Herr, rufe sie zu dir und befreie sie aus ihrer Enge!

 

Manche sind auf der Suche nach Lebenssinn und innerem Frieden,

aber sie wissen nicht, wer oder was ihnen helfen kann.

Herr, zeige dich ihnen und stärke ihr Vertrauen.

 

Manche kennen dich erst seit Kurzem, aber sie zweifeln noch an dir.

Sie hören oder lesen dein Wort und verstehen es nicht.

Herr, zeige dich ihnen und stärke ihr Vertrauen.

 

Manche haben sich fest für dich entschieden und sind treue Nachfolger Jesu.

Sie kennen und lieben dich. Sie sind dir gehorsam und bitten um deine Führung.

Herr, zeige dich ihnen und stärke ihr Vertrauen.

 

Manche sind ganz in dir geborgen, ganz von deinem Geist durchdrungen.

Sie sind selbst zu einer Quelle von Liebe, Erkenntnis und Güte geworden.

Deine Weisheit und Kraft strahlt aus ihnen heraus.

Sie wissen, dass sie noch nicht vollendet sind und dich immer wieder brauchen.

Sie bauen fest auf deine liebevolle Vergebung und sind sich ihrer ganz gewiss.

Ihr Gewissen leitet sie. Ängste und Schuldgefühle bestimmen sie nicht mehr.

Herr, dahin führe uns alle!

 

Dies bitten wir im Namen Jesu, unseres Herrn.

 

Amen

 

 

Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir denen vergeben haben, die an uns

schuldig wurden. (Mt 6,12; NGÜ)

 

 

 

Schreibe einen Kommentar