Eschborn, den 14.04.2018
Leben in Kraft, Liebe und Besonnenheit (2.Tim 1,7)
Leitvers
Denn der Geist, den Gott uns gegeben hat, macht uns nicht zaghaft, sondern er
erfüllt uns mit Kraft, Liebe und Besonnenheit. (2.Tim 1,7;HfA)
Input
Am Beispiel Jesu habe ich gelernt, dass er mit seinem Geist in der Gemeinde sein kann,
obwohl er doch in den Himmel aufgefahren ist.
In meinem alten Leben dachte ich,
voller Liebe zu sein, doch ich wusste nicht, was Liebe ist.
In meinem alten Leben dachte ich besonnen zu sein,
doch meine starke Selbstbezogenheit ist ständig in neue Fettnäpfchen getreten.
In meinem alten Leben dachte ich,
Willenskraft und Durchsetzungskraft und Muskelkraft seien die Garanten für Erfolg.
Gott hat mir aber gezeigt:
Sie bewirken Misserfolg, denn sie kommen aus Selbstüberschätzung und Überheblichkeit,
vermischt mit Gier, Geringschätzung, Lieblosigkeit und Gleichgültigkeit.
Das Bauen auf die eigene Kraft, ist kurzsichtige Dummheit, ist geschöntes Wunschdenken,
ist ahnungsloses Planen und Handeln.
Ja, ich habe viel gelernt, habe mich mächtig angestrengt, habe Schweres auf mich
genommen, um mein Ziel zu erreichen, um das Lebensglück für mich und meine Familie zu
pachten. Und es sah ganz danach aus, als hätte ich es geschafft, als wäre das machbar.
Doch dann verließen mich die Kraft und das Gelingen!
Zerschlagen lag ich am Boden, war am Ende meiner Kraft. Vor Verzweiflung konnte ich nur
noch stöhnen. Ich wusste weder aus noch ein! Meine Augen waren vom Weinen ganz
verquollen. Meine Zukunftshoffnungen brachen zusammen. Mein gesellschaftsgeprägtes
Weltbild ebenso.
Wohl dem, der seine Hoffnung allein auf den Herrn setzt und den Jasagern und Lügnern
nicht glaubt.
Wohl dem, der den Herrn um neue Kraft bittet, um seine segensreiche Kraft!
1. Seine Kraft, ist die Kraft der Liebe, in der man wächst und gedeiht, die befreit
und weitet. Die geduldig und freundlich macht. Die nicht verbissen will, nicht prahlt
und nicht auf andere herabschaut. Die nicht unhöflich ist und den eigenen Vorteil
sucht. Die sich nicht zur Unbesonnenheit reizen lässt und die auch nicht nachtragend
ist. Die sich freut, wenn Unrecht beseitigt wird und Wahrheit siegt. Die Kraft der Liebe
nimmt alles auf sich, verliert nie den Glauben an das Wirken des Guten, verliert nie die
Hoffnung auf Gottes Güte und hält deswegen bis zum Ende durch.
Seine Kraft der Liebe ist sogar bereit, schwach zu werden und für unsere Sünden zu
sterben, damit wir neue Lebenskraft haben. Danke Jesus.
2. Seine Kraft, ist die Kraft des Glaubens. Er glaubt an das Gute in uns, an das
Aufgehen des guten Samens, den er in uns gelegt hat, an unser Urvertrauen zu ihm,
unserem Schöpfer. Und er lässt unser Gottvertrauen durch Beweise seiner Zuwendung,
seiner Gunst und seiner Treue anwachsen bis zu der sicheren Zuversicht, dass er immer
da ist, dass er tut, was er versprochen hat, und dass er unser Bitten hört.
3. Seine Kraft, ist die Kraft der Hoffnung. Er traut uns etwas zu. Er weiß, wozu wir in
Verbindung mit ihm fähig sind. Er hofft und hilft, dass wir in diese Verbindung finden und
erweiß, dass wir uns darin wohlfühlen werden. Hoffnung bezieht ihre Kraft daraus, dass sie
bestätigt und wirklich wird. Das bewirkt Gott. Uns motiviert es, immer mehr auf ihn zu
hoffen, auf ihn zu bauen und etwas zu wagen. Das setzt in uns Kräfte frei, das zu entfalten,
was er bereits veranlagt hat.
4. Seine Kraft ist die Kraft des Vertrauens. Ohne Vertrauen ist eine dauerhafte Beziehung
nicht möglich. Die aber brauchen wir als Sozialwesen zu unserem Schutz, zu unserer
Sicherheit, zu unserem Wohlbefinden. Ohne Vertrauen sind wir dem Misstrauen
ausgeliefert, dem Argwohn, der Skepsis und den Bedenken. Auch der Angst, der Furcht und
der Sorge. Auch dem Unfrieden, den Feindseligkeiten und Streitereien, den Konflikten und
der Zwietracht. Bei Gott lernen wir, dass er zuverlässig ist, dass er für uns sorgt, dass er das
Beste für uns will, dass er uns unterstützt und beisteht, ein Leben lang.
5. Seine Kraft ist die Kraft der Treue. Das ist sein anhaltender Wille zu einer festen und
tragenden und gelingenden Verbindung mit uns. Er ist der Erhabene und Ermöglichende und
Dauerhafte, wir sind die dickköpfigen, übenden Kinder. Lebenslange Treue fällt uns schwer,
besonders wenn es den Anschein hat, dass es uns woanders bessergehen könnte. Unsere
Treue ist oft kurzfristig auf den eigenen Vorteil bedacht. Seine Treue ist auf ewige
Zuverlässigkeit ausgerichtet. Wegen seiner unumstößlichen Treue wird uns immer wieder
vergeben, dürfen wir uns immer wieder an ihn wenden, wird es uns stets helfen. Und weil
uns Treue schwerfällt, dürfen wir bitten:
Erschaffe in mir ein reines Herz, o Gott; erneuere mich und gib mir die Kraft, dir treu zu sein!
(Ps 51,12)
Da kann man nur staunen!
Und wenn uns Gottes Großzügigkeit bewusst ist, können wir eigentlich nur noch sagen:
„Herr, ich liebe dich! Du bist meine Kraft! Du bist meines Herzens Freude und Wonne.“
Wir sind ihm unendlich dankbar und geben ihm gerne die Ehre.
Denn ein jeder kann nun voller Überzeugung bekennen:
Er hat mir neue Kraft geschenkt und mich beschützt.
Ich habe ihm vertraut, und er hat mir geholfen.
Jetzt kann ich wieder von Herzen jubeln!
Mit meinem Lied will ich ihm danken. (Ps 28,7)
Diesen Gott wollen wir lieben, von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe, mit all unserer Kraft
und mit unserem ganzen Verstand.
Durch ihn wissen wir:
Verlass dich nicht auf deinen eigenen Verstand, sondern vertraue voll und ganz dem HERRN!
Denke bei jedem Schritt an ihn; er zeigt dir den richtigen Weg und krönt dein Handeln mit
Erfolg. Halte dich nicht selbst für klug; begegne dem HERRN mit Ehrfurcht und meide das Böse!
Das bringt Heilung für deinen Körper und belebt dich mit neuer Kraft! (Spr 3, 5)
Sein Wort in Spr 2, 8-13 ist mir persönlich zur neuen, kräftigenden Lebensgrundlage
geworden:
Wer andere gerecht behandelt und Gott die Treue hält, steht unter seinem Schutz.
Mein Sohn, meine Tochter,
wenn du auf mich hörst, wirst du erkennen, was richtig, gerecht und gut ist.
So findest du stets den richtigen Weg.
Du erlangst Weisheit und hast deine Freude daran, wohlüberlegt zu handeln.
Deine Umsicht und Besonnenheit werden dich schützen und dich davor bewahren,
Böses zu tun.
Dann bist du gewappnet gegen Menschen, die mit ihren Worten andere täuschen
und selbst krumme Wege gehen.
Amen.
