Lass dich nicht kleinkriegen! (Röm 12,21)

 

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Röm 12,21)

 

Gebet eines Verzweifelnden

Allmächtiger Vater im Himmel,

andere sagen mir immer wieder,

ich sei naiv und blauäugig,

unselbständig und unbeholfen,

unfähig, unwissend, unverbesserlich,

dazu auch noch zu klein, zu dünn,

zu bescheiden und zu ängstlich.

 

Sie reden mir ein,

dass ich faul, dumm, blöd und doof bin,

dass ich nichts kapiere und nichts dazulerne,

dass ich hässlich und unscheinbar bin,

dass ich ein Pechvogel und minderwertig bin.

 

Sie machen mir Angst.

Sie verunsichern mich.

Sie machen mich immer kleiner und mutloser.

Sie rauben mir jeden Halt.

 

Mein Gott, was stimmt mit mir nicht?

Haben sie recht?

Langsam glaube ich es!

 

Warum machen die mich so klein?

Warum tun sie das?

Was haben sie davon?

 

Herr, schenke mir Klarheit über deren Absichten

und auch darüber, was du von mir denkst.

Amen.

 

Lass dich nicht kleinkriegen!

Wer will sich schon ständig in Kleinkriegen – klein kriegen lassen?

Es ist doch viel schöner und leichter und bequemer, Prinz oder Prinzessin zu sein, vielleicht sogar

König oder Königin. Es ist doch viel schöner, sich verwöhnen und bedienen zu lassen und selbst zu

bestimmen.

Wer will schon Sklave, Handlanger oder Diener sein, jemandem hörig sein und dienen müssen,

dessen Launen ausgesetzt und ausgeliefert sein.

 

Viele behandeln andere von oben herab und betrachten sie als ihre Sklaven, die zu tun haben, was

sie wollen. Nur wenige sind höflich, rücksichtsvoll, entgegenkommend, hilfsbereit und herzlich und

sehen andere als etwas Besonderes, behandeln sie wie einen König. Weshalb wohl?

Als Sklave ist man ihr unmündiges und willfähriges Opfer. Als König aber ist man wer, ist man ein

unabhängiger Bestimmer.

 

Wer will uns klein kriegen?

Z.B. Unzufriedene und böse Mitmenschen, unausgeglichene Nachbarn, neidische Freunde,

mobbende Arbeitskollegen, ehrgeizige Konkurrenten, machthungrige Ehe- oder Lebenspartner,

aufmüpfige Kinder, übermütige Bekannte, raffinierte Verkäufer, geldgierige Geschäftsleute,

hochmütige Chefs oder stolze Reiche.

 

Sie wollen andere verunsichern und einschüchtern. Sie wollen sie fügsam, unselbständig,

beeinflussbar, verführbar, ausnutzbar und von sich abhängig machen. Denn schwache,

verunsicherte und eingeschüchterte Menschen sind leicht zu manipulieren.

Sie sind schneller bereit, sich beraten zu lassen, sich überzeugen zu lassen, sich anzupassen, im

Mainstream mitzuschwimmen, zu kuschen, zu akzeptieren und nicht zu streiten.

Gerade eingeschüchterte Menschen wollen gelobt und anerkannt werden und unbedingt

dazuzugehören. Das macht sie abhängig. Dafür sind sie bereit, viel auf sich zu nehmen, viel zu

arbeiten, viel für andere zu tun, viel für etwas zu bezahlen.

 

Weshalb tun böse Menschen das?

1. Zu ihrem eigenen Vorteil und Gewinn.

2. Um ihren Einfluss und ihre Macht zu erweitern.

3. Um auch andere ins Böse zu ziehen und um damit zu beweisen, dass nicht nur sie schlecht sind.

Sie glauben, das legitimiere ihre Schlechtigkeit.

 

Die Bibel schaut aber hinter deren Fassade. Sie erkennt ihre Besessenheit. Sie sagt:

 

Das sind die Mächte und Gewalten des Bösen, die über diese gottlose Welt herrschen und im

Unsichtbaren ihr unheilvolles Wesen treiben. (Eph 6,12; HfA)

 

Diese Mächte und Gewalten sind Satan und seine Heerscharen. Das sind seine Dämonen und die

von ihnen beherrschten Menschen. Sie alle haben die Aufgabe, Unordnung zu schaffen, zu

verwirren, zu vernebeln, zu täuschen, zu verletzten, zu entmutigen, zu verängstigen und zu

lähmen; kurz, Unrecht, Chaos und Angst zu verbreiten.

 

Was will Satan?

Satan ist Gottes Widersacher und Gegenspieler. Er will verhindern, dass Menschen zu Gott

kommen oder bei ihm bleiben. Er will sie in Sünde, Unglauben und Misstrauen stürzen, sie sich

unterwerfen und für seine Zwecke einspannen. Er will im Trüben Menschen fischen. Wenn die

Menschen nicht mehr wissen, was richtig oder falsch ist, dann haben sie keinen Halt und keine

Richtung mehr. In ihrer Verzweiflung bietet Satan sich als starken Helfer in der Not und seine Wege

zur schnellen Problemlösung an. Er will unser Gott werden und sein.

 

Wie macht er das?

Schlau und raffiniert. Er nutzt individuelle Schwachstellen und verspricht das Blaue vom Himmel.

Seine Bedingung für die Erfüllung aller menschlicher Wünsche, Sehnsüchte und Begierden ist,

dass sie vor ihm niederfallen, ihn als Herrn anerkennen und ihn anbeten.

 

Unsere Schwachstellen können u.a. sein:

– Haltlosigkeit, Leichtsinn, Übermut, Unsicherheit, Unwissenheit oder Langeweile,

– Gleichgültigkeit, Bequemlichkeit, Skepsis, Zweifel oder Gefühlsduselei,

– Empfindlichkeit oder Abhängigkeit von Menschen und Dingen,

– Überhöhte Erwartungen, Vorstellungen und Begehrlichkeiten.

Sie sind die Türöffner für Satans Dämonen, beispielsweise für: Angst, Gier, Neid, Sucht, Ehrgeiz,

Überheblichkeit, Hochmut, Stolz, Eitelkeit, Besserwisserei, Faulheit, Selbstmitleid, Eifersucht oder

Minderwertigkeit, die uns gegen Gottes Gebote verstoßen lassen.

 

Wie arbeitet er?

Er nutzt Lebensumstände, Situationen und Gegebenheiten oder führt sie herbei.

Er versucht und verführt. Er übermannt und vereinnahmt. Er verspricht viel und hält wenig.

Alle Mittel sind ihm recht.

Er mischt sich ein. Er drängt sich auf. Er lügt, täuscht, erschreckt oder verwirrt.

Er lässt misslingen oder gelingen.

Er benutzt Angst, Gewalt, Verletzung, Leid, Krankheit, Tod und Trübsinn. Er zeigt sich einschmeichelnd oder brutal, gibt sich fürsorglich, ist aber scheinheilig, gemein und hinterlistig.

Je abhängiger Menschen von ihm werden, desto mächtiger und einflussreicher wird er.

 

Der Herrscher der Welt beansprucht für sich unsere Schaffenskraft und Lebensenergie.

Er hält Menschen dumm oder in einem Wahn, damit sie es nicht merken. Er sorgt für

Überbelastung, damit keine Zeit zur Besinnung bleibt. Er manipuliert sowohl das Denken, Tun,

Wollen, Sagen und Verhalten, als auch die Gefühle, die Leitwerte und Ziele.

Er nistet sich in Körper, Geist und Seele ein, fesselt sie in Verstrickungen und vollbringt sein

teuflisches Vernichtungswerk an uns und mit unserer Hilfe – an anderen.

 

Wenn der von ihm beherrschte Mensch sich schließlich selbst hässlich, unbedeutend, elend und

unwürdig fühlt, keine Selbstachtung, keinen Anstand, keine Hoffnung und kein Gottvertrauen mehr

hat, dann ist dessen Verbindung zu Gott und zu seiner Liebe, Führung und Kraft zerschnitten, dann

ist der arme Mensch Satan hilflos, orientierungslos und hoffnungslos ausgeliefert. Dann erlebt er

die Hölle.

 

Wie sieht es im Mensch, in uns aus?

In uns ist Gutes und Böses gleichzeitig. Gott und Satan. Liebe und Furcht und Boshaftigkeit.

In uns bildet sich das prägende Verhalten der Welt ab. Paulus schreibt in Röm 7,19:

Ich tue nicht das Gute, das ich tun will, sondern das Böse, das ich nicht tun will.

Was sind seine Ursachen dafür? Ist es Angst oder Selbstbehauptung oder noch der frühere

Hochmut des Saulus?

 

Auch wir werden zwischen diesen beiden Polen hin und her gezogen.

Was sind die Ursachen für unser böses Tun? Enttäuschung, Wut, Rache, Verletzung, Verteidigung

oder Habgier? An wem oder an was richten wir und aus?

Das Geziehe erleichtert Satan sein teuflisches Wirken.

Aber es ist auch unser Entwicklungspotential. Es macht uns bewusst, dass wir Gottes Hilfe

brauchen, denn nur er kann den Teufel, das Böse und die Angst in uns besiegen.

 

Johannes sagt uns (1.Joh 4,17-18;HfA):

Wenn Gottes Liebe uns ganz erfüllt, können wir dem Tag des Gerichts voller Zuversicht

entgegengehen. Denn wir leben in dieser Welt so, wie Christus es getan hat. Wirkliche Liebe ist frei

von Angst. Ja, wenn die Liebe uns ganz erfüllt, vertreibt sie sogar die Angst.

Lieben wir das, was uns ängstigt, damit es uns nicht mehr ängstigt?

 

Wie kam Paulus aus dieser Zwickmühle?

Jesus hat ihn gewendet. Ihm wurde vergeben. Er erhielt ein neues Leben und eine neue

Lebensaufgabe. Jesus brachte Licht in sein Dunkel, in seine ungute Bestimmung, die ihn

zunehmend fanatisierte, belastete und vergiftete. Jesus, der Heiland, normalisierte, entlastete,

entgiftete und heilte ihn an Körper, Geist und Seele.

 

Wozu leben wir?

Das Ziel unseres irdischen Daseins ist, zu Gott zu finden, im Glauben mit ihm eine lebendige

Beziehung einzugehen und nach seinen Lebensregeln zu leben.

 

Jesus bringt uns Gott nahe. Macht ihn uns vertraut. Ermöglicht uns den direkten Kontakt mit ihm.

Zeigt uns auf, was Gott für uns und von uns will.

 

Jesus ist Lehrer für seine Nachfolger, wirkt aber durch sein Beispiel. Er ist uns Vorbild. Er weist uns

den Weg zu Gott. Er führt uns in seine Wahrheit und in Erkenntnis über sein Wort und unsere

Lebenszusammenhänge.

Durch Glauben an ihn bekommen wir ein neues Leben, eine neue Lebenschance.

Er ermöglicht uns durch sein Sterben Vergebung.. Wir werden von Sünde und Altlasten befreit.

In Freud und Leid lernen wir, Gutes von Bösem zu unterscheiden. Durch Liebe lernen wir, uns

gegenseitig zu respektieren, miteinander auszukommen und füreinander einzustehen.

Der Geist Gottes leitet uns durch Irrungen und Wirrungen, durch Herausforderungen und

Versuchungen, über Höhen und durch Tiefen, durch Bestätigungen und Niederlagen.

 

Darin wachsen und reifen wir. Dadurch wir unser Gottvertrauen gefestigt. Dadurch lernen wir

Verantwortlichkeit. Dadurch werden wir auf ein Leben mit und bei Gott vorbereitet, auf das ewige

Leben in seiner Gegenwart, auf ein Leben in Frieden, Verständnis, Freude und Dankbarkeit, ganz

nach seinem Willen.

 

Das neue Leben ist gestaltet durch Glaube, Liebe und Hoffnung. Das neue Leben bringt Heil und

Segen. Das neue Leben macht uns stark, groß und frei. Gott selbst macht stark, groß und frei!

 

In der Bibel sagt Gott zu Abraham und auch zu uns (1.Mo 12,2; ELB):

Ich will dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein!

 

 

 

 

Weshalb will Gott uns groß, stark und frei haben?

Er ist unser Schöpfer, unser himmlischer Vater, der seine Kinder liebt und sie für alle Hindernisse

und Versuchungen stark machen will, damit sie nicht scheitern, damit sie an ihm Freude haben,

damit sie dankbar und freiwillig mit ihm verbunden bleiben und sich vertrauensvoll von seinem

Geist der Liebe leiten lassen. Er möchte mündige Kinder, die ihn lieben, die treu zu ihm stehen und

die sich für ihn einsetzen.

 

Weshalb sind wir nicht klein?

Gott hat uns nicht nur das Leben gegeben, sondern dazu auch spezielle Gaben und Fähigkeiten.

Er hat uns nach seinem Bilde geformt und damit gut gemacht. (Wir sollten uns also gefallen und

nicht an uns herumnörgeln.)

 

Indem wir Jesus nachfolgen, werden wir ihm immer ähnlicher. Wir sind Söhne und Töchter Gottes,

des Allmächtigen. Er macht uns zu seinen Erben, Botschaftern und Beauftragten. Er bevollmächtigt uns, dich und mich.

 

Unser Wert bestimmt sich allein daraus, dass Gott uns liebt und in uns wohnt. Wir sind ein Teil von

ihm. Unsere Gene, unsere Geschichte und unsere Beziehung mit Gott macht uns einmalig.

Er gibt allen eine Lebensaufgabe. Kennen wir die? Er führt und leitet uns in sie und durch sie.

Durch Erfolge und Niederlagen und verändert uns darin. Sein befreiender Geist der Liebe ehrt uns

und wirkt in uns und durch uns! Wir werden ein Segen für andere.

 

Die Bibel sagt uns einiges dazu:

Der Geist, den ihr empfangen habt, macht euch nicht zu Sklaven, sodass ihr von neuem in Angst

und Furcht leben müsstet; er hat euch zu Söhnen und Töchtern Gottes gemacht. Jetzt können wir

im Beten zu Gott kommen und vertrauensvoll zu ihm sagen: „Abba, lieber Vater!“ (Röm 8,15)

 

Seid getrost und unverzagt, fürchtet euch nicht und lasst euch nicht grauen; denn der HERR, dein

Gott, wird selber mit dir ziehen und wird die Hand nicht abtun und dich nicht verlassen. (5.Mo 31,6)

 

Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir

auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit. (Jes 41,10)

 

Wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein? (Röm 8,31)

 

Wir sollten uns dessen bewusst sein! Lasse dich nicht klein machen und kleinkriegen.

Du bist ein Königskind. Dein Glaube kann Berge versetzen. Du bist größer und stärker als du denkst.

Gott macht aus Angsthasen mutige Löwen.

Er formt uns zu Kämpfern für Liebe und Gerechtigkeit, für Menschlichkeit und Chancengleichheit,

für Ehrlichkeit, Anstand, Treue und Solidarität. Er lässt uns gegen Unrecht, Lieblosigkeit,

Gleichgültigkeit oder Boshaftigkeit ankämpfen.

 

Die Waffen, mit denen wir unseren Kampf führen, sind nicht die Waffen dieser Welt. Es sind

Waffen von durchschlagender Kraft, die dazu dienen, im Einsatz für Gott ´feindliche` Festungen zu

zerstören. Mit diesen Waffen bringen wir ´eigenmächtige` Gedankengebäude zum Einsturz.

(2.Kor 10,4)

 

Wir kämpfen in Gottes Rüstung und mit seinen Waffen, um den heimtückischen Angriffen des

Teufels standzuhalten.

 

Unser Kampf richtet sich nicht gegen Wesen von Fleisch und Blut, sondern gegen die Mächte und

Gewalten der Finsternis, die über die Erde herrschen, gegen das Heer der Geister in der

unsichtbaren Welt, die hinter allem Bösen stehen. (Eph 6,12; NGÜ)

 

Wir kämpfen in der Waffenrüstung Gottes, mit Wahrheit und in Gerechtigkeit, mit der Bereitschaft,

das Evangelium des Friedens zu verbreiten, mit dem Schutzschild des Glaubens, mit dem Helm

unserer Errettung und mit dem Wort Gottes als Schwert. Kraft und Ausdauer im Kampf erwachsen

uns aus Liebe, Dankbarkeit und Gottbewusstsein.

 

Jesus Christus, unser Vorbild

Die damalige religiöse und weltliche Führungselite, egoistisch denkende Menschen, wollten Jesus

kleinkriegen, ihm Angst machen und ihn zum Schweigen bringen, weil er das Böse und Schlechte in

ihnen offenlegte und ihnen das Gute als Richtmaß vorlebte.

Dadurch war er ihnen gefährlich. Er ging auf die Menschen zu, berührte und erreichte sie und tat

an ihnen Wunder. Er sprach und wirkte mit Kraft und Vollmacht. Er predigte Gleichheit und

Nächstenliebe. Das untergrub ihre Autorität, ihr Ansehen, ihre Macht, ihren Einfluss, ihre Stellung

und ihre Glaubwürdigkeit. Das konnten sie sich nicht gefallen lassen.

 

Und weil Jesus sich nicht kleinkriegen ließ, weil er eine wichtige Mission und einen festen Halt in

seinem Glauben und in seiner Beziehung mit Gott hatte, mussten sie ihn letztlich töten, demütigen

und kreuzigen.

Doch das Gute obsiegte. Der Gute, Gott, und das Gute, die Liebe, siegten.

Zum Glück und zum Segen für die Menschheit. Gott sei Dank.

 

Amen.

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