Eschborn, den 27.01.2020

 

Jede Sinneswahrnehmung hat ein inneres Echo!   (Jer 6,10)

 

Hallo Du,

alles was ist, steht in Wechselwirkung mit dem, was es umgibt!

Wir sind ein Teil der Natur, auch wenn wir uns als Krönung sehen. Und jedes Lebewesen

in ihr hat einen Lebensraum, der sich immer wieder verändert. Überleben kann nur,

wer oder was sich den Veränderungen anpasst, kurzfristig und situativ oder langfristig

auch generationenübergreifend.

Die äußeren Veränderungen nehmen wir mit den Sinnen wahr (hören, sehen, fühlen, riechen,

schmecken, Gleichgewicht) und diese ‚Reize‘ sollen reizen. Sie sind Auslöser für not-wendige

Verhaltensanpassungen, die oftmals leider nicht schnellgenug geschehen können und deswegen

Not, Leid, Schmerz, Unheil und Fehlentscheidung erzeugen.

 

Nach komme ich zum entscheidenden Punkt, der uns kaum bewusst ist:

Jeder Sinnesreiz hinterlässt einen Eindruck, ein inneres Echo und das löst eine Reaktion aus,

meist unbewusst, unterbewusst und unbemerkt. Ist das Signal jedoch stark genug, dann wird

es uns im Verstand bewusst und wir können darauf aktiv darauf reagieren, falls wir das wollen.

Ist das Signal zu schwach oder hat der Verstand falsch entschieden, dann reagiert der Körper

auch ohne den Verstand. Etwas arbeitet in uns und bindet Kräfte. Wir spüren es, kennen aber

nicht die Ursachen dafür.

 

Und jetzt wird es interessant!

Gehen wir der Sache nach oder nicht? Das ist entscheidend.

Oft genug übergehen wir Signale,

weil wir sie nicht für wichtig halten,

weil wir ihre Bedeutung nicht kennen,

weil wir uns selbst nicht gut genug kennen,

weil wir diszipliniert sind,

weil wir keine Lust haben, in uns zu gehen,

weil wir dafür keine Zeit haben oder uns nehmen wollen,

weil wir uns lieber mit Anderem ablenken,

weil wir sie dann wieder vergessen,

weil zu viele Eindrücken auf uns einströmen und wir überfordert sind.

 

Uns fehlen Wille, Muse, Ruhe und Gelegenheit.

 

Wenn wir die Aufnahme unbequemer Reize beschränken haben wir mehr Zeit, sie zu verarbeiten!

Wir sollten nicht Mehreres gleichzeitig tun. Wir sollten bei dem Einen nicht schon an das Nächste

denken. Wir sollten Besinnung hochschätzen, weil sie guttut. Wir sollten uns nicht von der

eigenen Neugier und Erlebenslust gefangen nehmen und von lustvoller Ablenkung oder der

Informationsflut überschwemmen lassen.

Wir haben Kraft zur Entscheidungen! Wir müssen nicht alles wissen. Wir können den Input

verringern. Wir dürfen im eigenen Interesse auswählen, was wir hereinlassen und zulassen.

Wir sollten öfter ‚Nein!‘ sagen, um uns zu schonen.

Die ersten Privat-Computer hatten nur wenig Arbeitsspeicher und streikten immer mal wieder.

Meiner gab mir dann die lapidare Rückmeldung auf den Bildschirm: Too many datas open!

Zu viel gleichzeitig! Daraus habe ich gelernt: Mir geht das auch so. Weniger bringt mehr!

 

Wer sich Zeit nimmt und dem Echo der Sinneseindrücke nachspürt, der schärft nicht nur seine

Sinne und Wahrnehmung, sondern der entlastet auch sein Gewissen und der lebt auch

aufmerksamer, zufriedener, glücklicher und erfüllter, denn er weiß zu schätzen, wer er ist und

wozu er lebt.

Der lässt die Signale zu, prüft sie und entscheidet dann in drei Kategorien:

1. Könnte mir was sagen.

2. Sagt mir (noch) nichts.

3. Weiß nicht.

Bei 1 bin ich bereit, dazuzulernen. Bei 2 und 3. Wird das Lernen aufgeschoben.

 

Wer den Echos nicht nachgeht, bzw. dem Körper keine Zeit gibt sie, z.B. in Träumen, zu

verarbeiten. Man kann sogar sagen: Der liebt sich und andere nicht, der verliert sich und

den Kontakt zu sich allmählich selbst, der lebt in Dauerstress und Unsicherheit, der wird

schnell aggressiv und der ermöglicht gesundheitliche Störungen, verbunden mit weiterer

innerer Abstumpfung, Verspannung, Verkrampfung und Unausgeglichenheit.

 

Jede Sinneswahrnehmung hat einen Sinn. Sie soll und lebensfähig machen und erhalten.

Sie stößt einen Abgleich an, ob innen und außen noch übereinstimmen, ob die Realität

noch mit dem Denken und Fühlen im Einklang ist, auch, ob unser Verhalten den helfenden

Vorgaben Gottes entspricht.

 

Wen soll ich denn noch ansprechen, wem ins Gewissen reden? Wer hört denn?

Ihre Ohren sind zugewachsen, sie können (und wollen) gar nicht hören! (Jer 6,10; GNB)

 

 

 

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