Im Hier und Jetzt sein
Hallo Du,
wenn ich genau darüber nachdenke,
bin ich nur in den Momenten und Situationen richtig glücklich,
in denen ich meine Bedenken und Ängste vergesse
und mich ganz und gar auf das einlasse,
was das Leben mir gerade anbietet,
was ich gerade erlebe.
Ich wundere mich,
dass das so selten vorkommt und verstehe nicht,
warum dies so selten gelingt.
Meine Erklärung ist,
dass mein Geist sich meist mit Gedanken beschäftigt,
die in die Vergangenheit oder Zukunft reichen
oder an Dinge denkt, die zwar wichtig, aber nicht erfüllend sind;
Dinge, bei denen ich nicht vollständig,
nicht mit allen Sinnen und ganzer Kraft gefordert bin
und bei denen eine momentane positive Empfindung und Rückmeldung fehlt.
Einen Sonnenuntergang kann ich sehen oder empfinden.
Zum Sehen reicht ein kurzer Augenblick, „auch ja, ganz schön“,
zum Empfinden muss ich mir Zeit nehmen, zeitlos werden,
ich muss das, was mich gerade gedanklich beschäftigt, loslassen,
mich auf die Stimmung des Augenblicks einlassen,
mich in die Schönheit und Anmut hineinlassen und darin aufgehen,
mich darin verlieren und darin meine Sehnsucht
nach Ruhe, Entspannung, Geborgenheit und Sorglosigkeit,
nach Schönheit, Lebendigkeit und Erhabenheit
sowie nach Transzendenz und Übersinnlichkeit stillen.
Ich muss mich in dem Geschehen wiederfinden,
darin als Teil eines Ganzen eingebunden sein,
darin mich loslassen und zu meinen Wurzeln kommen,
darin grenzenlos schwelgen und genießen, Ort und Zeit vergessen,
darin mein Selbstwertgefühl bestätigen,
darin meine ursprüngliche Kraft und Kreativität spüren,
darin meinen elementaren Lebensmut und Lebenswillen entdecken.
Im Hier und Jetzt liegt die Quelle des Seins und Werdens.
Im Hier und Jetzt steht die Tankstelle für Körper, Geist und Seele.
Im Hier und Jetzt finden wir Bewährung, Bestätigung und Erneuerung.
Im Hier und Jetzt wohnt das Glück neben dem Wohlbefinden und der Zufriedenheit.
Im Hier und Jetzt erleben wir die Nähe und Liebe Gottes.
