Im Glauben wandeln (Mk 11,23)
Hallo Du,
Gott kann man nicht beweisen. Aber er beweist sich selbst in unserem Leben, wenn wir an ihn glauben.
Der Glaube formt unser Denken und Vertrauen, unser Hoffen, Fühlen und unsere innere Wirklichkeit.
Der Glaube richtet uns aus und erfüllt uns. So bewirkt Glaube Wunder!
Jesus sagt zu seinen Jüngern: Wenn jemand zu diesem Berg hier sagt: ‚Hebe dich empor und stürze
dich ins Meer!‘ und wenn er dabei in seinem Herzen nicht zweifelt, sondern glaubt, dass das, was
er sagt, geschieht, wird es eintreffen. (Mk 11,23)
Weshalb fällt es uns so schwer, ‚an Gott‘ zu glauben und ‚Gott zu glauben‘? Darauf zu vertrauen,
dass es ihn wirklich gibt und dass er gezielt in unser Leben eingreift. Es ist unser Sicherheitsdenken.
Wir wollen nur das glauben, was wir sehen und anfassen können, was beweisbar ist.
Von Tieren wissen wir, dass ihre Sinne nicht so begrenzt sind wie unsere. Manche sehen viel
besser, sehen auch Wellenlängen, die uns verborgen bleiben. Manche hören viel besser, hören
Frequenzbereiche, die unser Ohr nicht wahrnehmen kann. Manche riechen viel besser als wir und
orientieren sich in einer Welt von Gerüchen. Manche spüren Erdstöße, für die unser Fühlen viel zu
derb ist. Von Fischen wissen wir, dass sie durch Schmecken der Wasserzusammensetzung aus den
weiten des Ozeans zu ihrem Geburtsort zurückfinden.
Grenzt es da nicht an Hochmut oder an Dummheit anzunehmen, dass nur das sein darf, was wir
‚wahr‘-nehmen und deshalb für wahr halten, was wir für wirklich und tatsächlich halten?
Könnte es nicht sein, dass Gott in einer höheren Dimension wirkt. Wir leben im dreidimensionalen
Raum, laufen ganz selbstverständlich auf dem zweidimensionalen Boden herum, nehmen daraus
Informationen auf und verändern ihn ständig.
Jedes Wort dieses Textes steht auf zweidimensionalem Papier als Überträger einer Botschaft und
obwohl ich nicht anwesend bin, sondern nur meine festgeschriebenen Gedanken, wirkt das
Geschriebene auf die Leser.
Könnte es nicht sein, dass Gott mit seinem Geist und Wirken, mit seinem Wort und seinen
Geboten genauso aus einer höheren Dimension in unsere hinein wirkt, dass für ihn Raum und Zeit
durchlässig und begehbar sind, dass er mit Denken verwirklicht und durch Sprechen erschafft?
Könnte es vielleicht sein, dass die Sterne im Universum nicht nur heiße, fusionierende
Materieansammlungen sind, sondern Teile eines riesigen Organismus, den wir wegen seiner Größe
nicht erkennen und aus unserer eingeschränkten Sicht nicht begreifen können?
Könnte es vielleicht sein, dass es noch viel, viel mehr gibt, als wir ahnen oder uns vorstellen
können?
Wir glauben gerne, die Welt und das Geschehen in ihr sei logisch erklärbar und dadurch
verständlich. Das gibt uns Sicherheit und Halt. Das lässt uns annehmen, wir hätten alles unter
Kontrolle. Aber jede einzelne Mutation wie auch die immense Artenvielfalt der Natur, lehrt uns den
‚ordnenden Zufall‘ im Chaos, lehrt uns, dass Verstand und Glaube keine unvereinbaren Gegensätze
sind sondern zusammengehören, ja dass Glaubenskraft den Verstand weit übersteigt.
Tatsächlich denken wir gar nicht so rational, wie wir annehmen. Richtig ist, dass wir zunächst unser
Weltbild und unsere Sichtweise aus über die Sinne aufgenommenen Tatsachen speisen. Doch
dann, wenn unser Wissen an Grenzen kommt, erweitern wir es durch Vermutungen, durch
angenommene Ergänzungen oder Erfahrungsanalogien, also durch Glaubensüberzeugungen.
Als Naturwissenschaftler war ich früher der Meinung, dass Forschung die letzten Geheimnisse des
Universums offenbaren würde. Doch schnell habe ich erkannt, dass neue Erkenntnisse sogleich
wieder neue Fragen aufwerfen, die auch noch beantwortet werden müssen, um gesicherte
‚Fakten‘ zu bekommen. Irgendwann kommt jeder Forscher an diesen Punkt der Denksackgasse.
Was war zuerst da, die Henne oder das Ei? Woher kommt die Materie? Sie muss irgendwann
erschaffen worden sein. Von wem?
Die Bibel sagt uns, was Glaube ist:
Er ist ein Rechnen mit der Erfüllung dessen, worauf man hofft, ein Überzeugtsein von der
Wirklichkeit unsichtbarer Dinge. (Hebr 11,1;NGÜ)
Wir können uns die noch unsichtbaren Dinge, z.B. unsichtbare Mächte und Gewalten, Engel und
Gott, nur im vorbehaltlosen Glauben erschließen. Vorsicht, Misstrauen, Ängste oder vermeintliche
Wissensüberzeugungen wollen das aber verhindern, werten Glaube als Hirngespinste ab.
Zum Beispiel habe ich unter Zeugen die wundersame Gesundung einer Fußdeformation gesehen.
Das war ein Fakt! Doch drei Wochen danach wollte mein Kopf das als eine unmögliche Einbildung
abtun und das Erlebte aus der Erinnerung löschen. Zum Glück wurde ich selbst später spontan von
einer langwierigen, chronischen Entzündung unvergesslich geheilt.
In dem weltlichen Zwiespalt zwischen ‚Fakten‘ und ‚Glauben‘, weist Paulus uns einen anderen
Weg. Er dreht die Logik um. In 2. Kor 5,6-7 sagt er: Solange dieser Körper noch unser Zuhause ist,
sind wir fern vom Herrn, denn unser Leben ´hier auf der Erde` ist ein Leben des Glaubens, noch
nicht ein Leben des Schauens.
Was bedeutet das? Solange wir noch körperlich-weltlich sind, fern von Gott und von ihm getrennt
leben, sind wir darauf angewiesen, im Glauben mit ihm in Verbindung zu stehen, glaubend mit ihm
zu reden und glaubend zu handeln. Wenn wir dann beim Sterben den irdischen Körper verlassen,
erhalten wir einen erneuerten Körper, mit dem wir in der ewigen Gegenwart und Nähe Gottes
leben und ihn von Angesicht zu Angesicht schauen werden. Dann sind alle Zweifel verschwunden.
Die Wichtigkeit unseres Glaubens hat Jesus in seinen Heilungswundern immer wieder mit den
Worten hervorgehoben: ‚Dein Glaube hat dir geholfen‘.
Er sagte nicht: ‚Ich habe dich geheilt‘ oder ‚Gott hat dir geholfen‘, was ja den Tatsachen
entsprochen hätte, sondern er sagte: Dein Glaube hat dir geholfen. Das bedeutet doch, dass Gott
nur denen helfen kann, die auch glauben, dass er ihnen hilft. Würden sie das nicht glauben, wäre
es ihm nicht möglich. Ist das bei einem Placebo nicht genauso?
Also, verbauen wir uns doch nicht Gottes Möglichkeiten durch Misstrauen, Unglauben und
Beweisforderungen. Nun wissen wir: Die da wandeln im Glauben, werden schauen Gottes
Herrlichkeit. Verlassen wir uns doch ganz auf Gott und seine Weisheit und Führung.
