Ich lasse das, was hinter mir liegt, bewusst zurück …

 

Ich lasse das, was hinter mir liegt, bewusst zurück, konzentriere mich völlig auf das, was vor

mir liegt, und laufe mit ganzer Kraft dem Ziel entgegen, um den Siegespreis zu bekommen –

den Preis, der in der Teilhabe an der himmlischen Welt besteht, zu der uns Gott durch Jesus

Christus berufen hat. (Phil 3,13-14;NGÜ).

 

Hallo Du,

weshalb sind beim Menschen die Augen nach vorn ausgerichtet, dahin, wohin die Nase zeigt?

Damit sie hauptsächlich dorthin sehen, wohin sie sich bewegen. Was hinter ihnen liegt, haben

sie ja bereits gesehen und überstanden und ihre Erfahrungen daraus gesammelt.

 

Nun gibt es jedoch viele Menschen, die immer wieder aus Gram oder Verbitterung oder Wut in

die Vergangenheit zurückblicken und sich fragen, was gewesen wäre, wenn in ihrem Leben

etwas anders gelaufen wäre oder sie sich in einzelnen Situationen anders entschieden hätten.

 

Das aber ändert am Vergangenen gar nichts. Was geschehen ist, ist geschehen. Es verstärkt nur

die Unzufriedenheit und die Unversöhnlichkeit mit dem eigenen Leben und sich selbst.

Hader und Zweifel zerfressen und zermürben die Seele. Sie zerstören die zarte innere Liebe und

rauben die Lebenskraft, die wir zur Bewältigung der Gegenwart benötigen. Zusätzlich erzeugen

sie Ängste und untergraben die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

 

Sollten wir uns damals falsch entschieden haben, dann ist das eben so. Wir taten es aus

unserem damaligen Fühlen und Wissen. Wir wussten es nicht besser. Wir waren noch nicht so

weit wie heute. Heute würden wir uns von einer anderen Reifestufe her wahrscheinlich anders

entscheiden, doch damit ist nicht gesagt, dass diese Entscheidung richtiger ist. Wir sind eben

auf der Reifungstreppe immer noch nicht ganz oben angekommen und werden es bis zu

unserem Tod auch nicht sein. Menschen haben eben immer eine begrenzte Sicht und

begrenztes Wissen. Und es spielt keine Rolle, ob wir auf der Treppe auf der 15. oder der 35.

Stufe von 100 stehen. Menschen machen Fehler! Das ist normal. Niemand ist fehlerfrei.

Wir müssen die menschlichen Fehler gegenseitig akzeptieren und vergeben.

 

Wichtiger ist, dass wir das einsehen, zu den früheren Fehlern stehen und sie uns und anderen

vergeben. Sie waren wichtige Wegmarkierungen in unserem Leben und haben es mitgestaltet.

Ohne sie wären wir nicht das was wir heute sind und auch nicht das, was wir zukünftig noch

werden. Ohne sie würden wir unseren Lebensauftrag und unser Ziel wahrscheinlich auch nicht

kennen, unsere ständige Vervollkommnung, Reifung und Reinigung, um der ewigen Liebe

willen.

 

Vergangenes ist vergangen und nicht mehr zu ändern. Sich nachträglich daran aufzureiben ist

Dummheit. Wir brauchen unsere Gefühle und Kräfte am heutigen Tag, um mit dem Heute das

Morgen und die Zukunft besser zu gestalten. Was wir heute säen, bringt seinen Ertrag in der

Zukunft und jeder erntet, was er sät.

 

Damit wird auch deutlich, dass aufrechterhaltene Vorwürfe, nachträgliches Zürnen und übles

Nachtragen zerstörerisch wirken, besonders auf die eigene Psyche und Lebensgestaltung.

 

Deswegen wollen wir uns völlig auf das konzentrieren, was vor uns liegt. Dafür setzen wir

unsere ganze Kraft ein. Dafür ist es gut, ein lohnendes Ziel zu haben, damit die Richtung stimmt,

damit wir nicht im Kreis gehen oder gar zurücklaufen.

Die Ziele, die die Welt bietet, sind meist leer und wenig erstrebenswert. Sie stillen unsere

Bedürfnisse und unseren Hunger nur vorübergehend, im Grunde aber gar nicht.

Die Bibel aber zeigt uns ein lohnendes Ziel, Gott prophezeit uns darin die Teilhabe an der

himmlischen Welt, zu der uns Gott durch Jesus Christus berufen hat. Durch diese Prophezeiung

bekommen wir wichtiges Insiderwissen.

Uns ist klar, dass es etwas Besseres gibt als das, was die Welt zu bieten hat und wir haben

zudem gelernt, dass Gott hält, was er zusagt. Deshalb ist die Teilhabe an der himmlischen Welt

mit ihrer Fülle an Gutem, an Liebe und Frieden das Beste für unsere geschundenen Seelen.

Darauf hoffen und bauen wir im Glauben.

 

Diese Teilhabe beginnt bereits mit unserer Nachfolge Jesu in der Gegenwart und sie wird in der

Ewigkeit allumfassend sein. Wir werden Einssein mit Gott; mit Jesus verbunden sein in

ständiger Gemeinschaft. Das ist der Siegespreis.

 

Dieses Ziel war Jesus so wichtig, dass er für uns sein Leben dafür gegeben hat.

 

Ich lasse das, was hinter mir liegt, bewusst zurück und konzentriere mich völlig auf das,

was vor mir liegt.


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