Ich kann nicht!   (Röm 12,21)

 

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Röm 12,21)

 

Hallo Du,

wenn das Böse uns überwinden will, dann will es das Gute in uns angreifen und beseitigen.

Es will, dass wir nicht gut sind und auch nicht gut bleiben.

Es will uns aus Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Verständnis, Mitgefühl, Anteilnahme,

Vertrauen, Rücksichtnahme und Selbstbeherrschung reißen, sie unterwandern, schwächen oder gar vernichten.

Es will uns in eine vernichtende Spirale von Sünde, Schuld und Verderben ziehen, unsere positiven Werte und

Haltungen verändern, unseren Anstand und unsere Selbstachtung unterlaufen sowie uns verführen und kontrollieren,

verschmutzen, vergiften und auf seine Seite ziehen, weg von unserem guten Kern, weg von allem Guten, weg von

Gott.

 

Die gute Nachricht im Bibelvers aber ist: Wir sind von Anfang an gut! Das Gute ist in uns gelegt. Es ist da und wird

versucht! Wir müssen der Versuchung nicht nachgeben. Wir brauchen sie nicht. Wir sind gottgeschaffene

Gruppenwesen, die das Gute zur Eingliederung in die Gruppe und zum Erhalt der Gruppe bekommen haben. Es ist

uns in die Wiege gelegt. Es wird mit der Liebe der Eltern in uns bestärkt und verankert. Es wird mit der Erziehung

ausgeformt, gefestigt und erweitert.

 

Das Gute in uns baut auf gegenseitigem Vertrauen auf und schafft dadurch Verbindung und Gemeinschaft,

Bewahrung und Geborgenheit, Entwicklung und Reifung. Liebevolle Zuwendung bewirkt Stärkung und

Selbstsicherheit ermöglich Standfestigkeit. Aus dem Guten heraus sind und bleiben wir stark.

 

Und doch werden wir immer wieder vom Bösen bedroht und versucht. Es ist real.

Es ist ein Teil der Welt und ein Teil von uns. Die Versuchung zeigt uns, wo wir stehen. Sie fordert uns aus

unserer Sicherheit und Bequemlichkeit heraus.

 

Sind wir stark genug, um zu widerstehen oder sind wir zu leichtfertig, zu verwöhnt, zu verhätschelt und zu

selbstbezogen, um in den Gefahren des Lebens bestehen zu können?

Wollen wir unbedingt etwas, was wir nicht haben und was nicht gut für uns ist?

Wollen wir es unbedingt, schnell und um jeden Preis? Ist es uns egal, was es mit uns macht?

Lieben wir uns und andere genug, um darauf zu verzichten oder missachten wir, was uns hält und trägt?

Sind etwa unser selbstbezogenes Verlangen und Erwarten, unsere Lust und Begierden größer als es gut für uns ist?

Dann wird es höchste Zeit unser Wollen zu überprüfen und unserer Beziehungsfähigkeit wieder herzustellen?

 

Wenn wir dem Bösen die Tür zu unserer Seele auch nur einen Spalt breit öffnen,

wenn wir ihm nur einen kleinen Finger reichen,

wenn wir es als ungefährlich einschätzen und unbedacht zulassen,

dann haben wir bereits verloren,

dann übernimmt es uns immer mehr,

dann macht es uns blind und taub für das Gute,

dann verfallen wir dem Bösen immer stärker.

 

Wir wissen, wenn etwas nicht gut für uns ist und haben doch nicht die Kraft, uns dagegen zu wehren und uns ihm

zu entziehen. Es beherrscht uns. Es hat uns scheinbar von sich abhängig gemacht. Es hat unseren Anstand und

unsere Selbstbeherrschung gebrochen. Es hat unsere Abwehrstärke vernichtet. Es hat uns zu feigen Memmen

gemacht, zu unzuverlässigen Menschen ohne Rückgrat, zu unreifen, lebensunfähigen Kindern. Die momentane

Stimmung ist wichtiger geworden als dauerhafte Ausgeglichenheit, Gesundheit, Stärke, Gemeinschaft und innerer

Frieden.

 

Und als Entschuldigung der selbst zugelassenen und damit gewollten Schwächung bekunden wir jämmerlich:

‚Ich komme da nicht mehr raus! Ich schaffe das nicht! Ich kann nicht!

Andere sind an meiner Lage schuld! Die müssen mir helfen, für mich da sein, sich um mich kümmern und tun,

was ich will!‘

Das ist verdreht. Nur wenn Menschen sich gegenseitig helfen, ist die Welt in Ordnung.

Selbstmitleid zieht Menschen runter und macht sie immer schwächer und abhängiger und sie schreien immer lauter:

Ich will nicht!!! Ich will mich nicht ändern! Ich will so bleiben wie ich bin!


Wo ist der Halt und die Hilfe, die Menschen in diesen Situationen brauchen?

Wer gibt ihnen neue Hoffnung? Wer führt sie aus ihrer Sackgasse heraus?

 

Es ist der Keim des Guten in ihnen.

Der lässt sie Besserung und Veränderung hoffen und wollen.

Es ist Jesus, der unbeachtet in ihnen wohnt. Er wartet auf eine aufrichtige Bitte und Mithilfe.

Nur sein Geist, sein Wort und seine Kraft können aus falscher Abhängigkeit befreien.

 

Die Bibel, Gottes Wort an Menschen in Not verspricht:

Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich

von euch finden lassen, spricht der HERR, und will eure Gefangenschaft wenden. (Jeremia 29, 13-14)

 

Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.

Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. (Mt 7,7-8)

 

Alles kann ich durch Christus, der mir Kraft und Stärke gibt. (Phil 4,13)


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