Eschborn, den 3.03.2020
Ich glaube, hilf meinem Unglauben! (Mk 9,22b-24)
Leitvers
Wenn es dir möglich ist, etwas zu tun, dann hab Erbarmen mit uns und hilf uns!
Wenn es dir möglich ist, sagst du? entgegnete Jesus. Für den, der glaubt, ist alles
möglich. Da rief der Vater des Jungen: Ich glaube! Hilf mir heraus aus meinem
Unglauben! (Mk 9,22b-24; NGÜ)
Anfangsgebet
Oh Gott,
in welch einer Welt leben wir?
Wir sind umgeben von Hektik,
von unruhigem Gewusel,
von überlauter Beeinflussung,
von der Gier des Mammons.
Und, was noch viel schlimmer ist,
Unruhe und Unfriede sind auch in uns.
Vieles verstehen wir nicht!
Dich verstehen wir nicht!
Warum lässt du das zu?
Warum nimmst du uns unsere Ehepartner oder unsere Kinder?
Warum lässt du uns leiden?
Wozu soll das gut sein?
Das führt doch nur dazu, dass wir an dir zweifeln.
Sind wir dem ausgeliefert?
Haben wir mit dazu beigetragen?
Gibt es ein Entrinnen?
Oh Gott,
wir möchten es glauben, doch unser Zweifel ist größer!
Wir merken nur immer wieder,
dass wir alleine, die widrigen Verhältnisse nicht ändern können.
Wir brauchen dich, trotzdem, gerade deswegen,
denn du bist weise, erfahren, weitsichtig und mächtig und,
du liebst deine Schöpfung, auch jeden von uns,
auch die Menschen, die von
Gier, Machtbesessenheit und Verantwortungslosigkeit beherrscht werden,
von Egozentrik und Rücksichtslosigkeit, von Unachtsamkeit und
Gleichgültigkeit.
Wenn jemand das ändern kann, dann nur du!
Mache du uns alle wieder menschlich und mitmenschlich,
rücksichtsvoll und aufmerksam, einfühlsam und einsichtig, liebevoll und
freundlich.
Schenke du uns die Kraft, den Willen und das Vertrauen zu Solidarität,
damit wir gemeinsam, mit deiner Hilfe, Probleme bewältigen und Nöte lindern.
Lasse du uns wieder im Einklang mit dir und der gesamten Schöpfung leben.
Beschneide unsere hohen Ansprüche, unser ausuferndes Wollen und
unsere wilde Ungezügeltheit.
Gebe du uns Halt und Führung, Einsicht und Weisheit,
Genügsamkeit, Ausgeglichenheit und Frieden.
Oh Gott,
wir erkennen die Not um uns herum und sind selbst in Not.
Noch erscheint die Lage nicht aussichtslos.
Noch haben wir Hoffnung. Wir brauchen dich und dein mächtiges Eingreifen.
Oh Gott, wir glauben und doch sind wir unsicher und zweifeln.
Unser Herz hofft auf dich, doch der Verstand zweifelt oft an deiner Gegenwart.
Wir sind uns deiner Liebe und Fürsorge nicht sicher.
Gütiger Gott, wir bitten dich,
stärke und vertiefe unseren Glauben, unser Vertrauen in dich,
indem du unser Beten erhörst,
indem wir deine Liebe, Größe, Gnade und Weisheit erkennen dürfen.
indem uns dein Mit-uns-sein deutlich wird,
damit wir immer stärker mir dir im Glauben verbunden sind.
Lasse uns zurückfinden zu der Erkenntnis,
dass du der Herr über alles bist,
dass du alles aus Liebe umgestaltest,
dass Leiden und Veränderung unser Hoffen auf dich nur noch weiter nährt
und dass wir nur aus dir und mit dir bestehen können
und nicht aus eigenem Wollen oder eigener Kraft oder eigenem Zorn.
Mache du unseren Glauben an deine Hilfe und Fürsorge
fest wie einen Diamanten,
tief wie einen Ozean
und weit wie den Himmel.
Sei du das Fundament all unsere Hoffnungen
und auch, für unsere treue Dankbarkeit.
Lasse uns in dir den liebenden Vater erkennen,
dem wir uns, in allem, anvertrauen können und wollen,
weil du uns kennst, verstehst, liebst und für uns sorgst.
Amen.
Fürbittgebet
Barmherziger Herr Jesus,
du kennst unsere empfindsame Seele,
unsere Ängste und Nöte, unser Hoffen und Sehnen.
In unserer Unsicherheit sind wir alle wie die Kinder.
Wir brauchen Halt, Orientierung und Führung, Unterstützung und Anleitung.
Wir brauchen dich als Lehrer, als Vorbild und als Sündenvergeber.
Wir brauchen deine Liebe, um uns deiner sicher zu werden.
Du bist unser Befreier von falschen Einstellungen und Erwartungen.
Du bist fähig, uns unsere Zweifel zu nehmen,
mehr noch, uns mit Mut und fester Zuversicht zu füllen.
Du bewirkst optimistischen und unverzagten und tief verwurzelten Glauben.
Um den bitten wir.
Um einen tief verwurzelten Glauben bitten wir auch
für alle, die dich ablehnen,
für alle, die dich noch nicht kennen,
für uns alle, die wir noch unsicher und ängstlich und zweifelnd sind.
Schenke Glaubenskraft und Glaubenssegen denen,
die in Not sind, die krank sind, die schwach sind oder die verzweifelt sind.
Schenke Glaubenskraft denen, die in leitender Verantwortung stehen,
allen Eltern,
den Politikern und Wirtschaftsbossen,
den Krankenschwestern und Altenpflegern,
den Ärztinnen und Ärzten, Pfarrerinnen und Pfarrern,
den Erzieherinnen und Erziehern, Lehrerinnen und Lehrern,
allen Gemeindemitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Lehre uns, uns dir in allem anzuvertrauen und dich unverzagt um Hilfe zu bitten,
uns völlig auf dich zu verlassen und immer auf deine Liebe, auf dein Erbarmen zu
bauen.
Wir brauchen dein tiefes Mitgefühl; denn ohne dich, ohne unseren Hirten,
sind und bleiben wir erschöpft und hilflos wie Schafe.
Lehre uns, deine Stimme zu hören und dir zu vertrauen.
Fülle uns alle mit den Früchten deines Geistes,
mit selbstloser Liebe, mit Freude und Frieden,
mit Geduld und Freundlichkeit, mit Güte und Treue,
mit Rücksichtnahme auf andere und mit Selbstbeherrschung
im Wollen, Denken, Reden, Verhalten und Tun.
Verbinde uns alle zu einer solidarischen Familie, zu deiner Gemeinde,
zu bewusst für dich entschiedenen Nachfolgern und Jüngern.
Schenke uns allen den Mut, uns zu dir zu bekennen und die Liebe, nicht zu
zweifeln.
Gehe du vor uns her, damit wir dir folgen können. Sei du uns Beispiel.
Du bist unser guter Hirte,
der sein Leben für uns gegeben hat, damit wir glauben und Leben haben.
Amen.
