Ich bin es! (Mk 14,61-62)
Hallo Du!
Wer oder was bist du?
Wo ist dein Platz im Leben?
Was ist deine Aufgabe?
Wie siehst du die Welt, das Leben und deine Rolle darin?
Das sind tiefgreifende Fragen an den Verstand und das Bewusstsein.
Das kann man nicht einfach mal so beantworten.
Darüber muss man erst nachdenken oder gar es erst herausfinden.
Wie würde ein Kind diese Fragen beantworten? – Vielleicht so:
Wer bist du? – „Ich bin der Peter.“
(Für Kinder ist steht der Name für die Person, für ihr Wesen und ihre Persönlichkeit.)
Was bist du? – „Ein Kind.“
Wo ist dein Platz im Leben? – „Bei Mama und Papa.“
Was ist deine Aufgabe? – „Ich weiß nicht.“ oder „Kind sein.“
Kinder sind da ganz natürlich. Sie machen sich keine tiefschürfenden Gedanken. Sie leben einfach.
Lernen und Gehorchen, Kindergarten oder Schule, sind für sie noch keine Pflichten, sondern meist nur
unvermeidliche Gegebenheiten, die man einfach akzeptiert. So ist das halt.
Sie sind neugierig und erkunden das Gegebene. Das gehört zum Überleben. Um in dieser fremden Welt bestehen zu können,
muss man schließlich viel wissen und können.
Und Lernen geht nun mal am besten mit Offenheit, Wissbegier, Vertrauen, Gehorsam und Mut;
dem Mut zum Kind sein, dem Mut zur Einordnung und dem Mut zum Ausprobieren.
Wenn mich jemand Fragen würde, was würde ich antworten?
Wer bist du? – Halt der Harald, eben so wie ich bin, mit meinen Begabungen und Fähigkeiten und auch mit meinen
Hoffnungen und Schwächen.
Was bist du?
a) Ein Mensch. Ein Mann. Ein Vater. Ein Lehrer. Ein Sportler. Ein Rentner. Ein großes Kind.
Ein Hoffender. Ein Wollender. Ein Suchender.
Ein Christ? Ein Kind Gottes? Ein Gläubiger? Ein Geheiligter? (Wer entscheidet darüber?)
b) Manchmal groß, stark und selbstbewusst, manchmal aber auch klein, schwach, sensibel
und schüchtern.
Wo ist dein Platz im Leben? – Vielleicht in meiner Wohnung, in meinem Beruf, in meiner Familie, in der Gemeinde,
bei meinen Hobbies, in Gottes Reich. Da, wo ich gerade bin? So genau weiß ich das nicht.
Was ist deine Aufgabe?
Zu leben, zu lernen, zu arbeiten, meine Begabungen und Fähigkeiten einzusetzen, weiterzuentwickeln und mit ihnen anderen
zu dienen, (z.B. solche Texte wie diesen zu schreiben – siehe in: www.himmelsbriefe.de ) , in meinen Schwächen zu wachsen,
in der Persönlichkeit zu reifen, zu Gott (zurück) zu finden, auf ihn zu hören und mich für ihn zu engagieren.
Was würdest du antworten?
Weil der Hohepriester der Juden, der von Gott auserwählte und eingesetzte oberste Priester und Vermittler zwischen den
Menschen und Gott von Jesus selbst hören wollte, dass er ein hochmütiger und selbstherrlicher Gotteslästerer ist, um über ihn
die Todesstrafe zu verhängen, fragte er ihn ganz direkt: „Bist du Christus, der versprochene Retter, der Sohn Gottes?“ (Mk 14,61)
Er war sich sicher, dass das nicht sein kann, war er doch der Hohepriester und hätte das als erster wissen müssen. Und es gab
noch einen anderen Grund für ihn: Sollte er es doch sein, würde er das gesamte System und seine Autorität in Frage stellen.
Auch deshalb sollte er sterben.
Jesus kannte natürlich die Motive und Hintergründe und den Plan Gottes mit ihm. Deswegen konnte er beherrscht und fest
bleiben. Er war sich seiner Antwort ganz sicher. Weshalb sollte Gott sich verleugnen. Jesus antwortete knapp und klar: „Ich bin
es!“ (Mk 14,62) und bestätigte damit sein Todesurteil.
Er bekennt sich zu seiner Aufgabe und Berufung wie auch zu seiner Verantwortung gegenüber Gott und seinem Leben. Er blieb
Gott gehorsam, gehorsam bis in den Tod und wurde dafür von Gott mit der Auferweckung von den Toten, mit der Himmelfahrt
und mit dem Ehrenplatz zu seiner Rechten belohnt und bestätigt. Zum Wohl und Heil für uns. Das Weizenkorn Jesus stirbt einen
gewaltsamen und blutigen Tod und fällt so in die Erde. Doch er verwest dort nicht, sondern er keimt und wächst weiter in die
ewige göttliche Herrlichkeit und bringt so viel Frucht als der versprochener Retter für die Menschheit. (Joh 12,24).
Wie hätte ich mich damals verhalten, wie würde ich es bei Verfolgung mit Tötungsabsicht heute tun? – Viele verfolgte Christen
stehen auch heute noch vor dieser Frage.
Weshalb sind Christen so gefährlich? Wirken sie noch immer System gefährdend?
Ist es nicht vielmehr eine Auszeichnung, Christ und christlich zu sein, unter dem Schutz dem Segen Gottes zu stehen, als seine
Söhne und Töchter, als seine Kinder zu seinem Reich zu gehören?
Von Nächstenliebe, Ausgeglichenheit, Vertrauen, Wertschätzung und Respekt haben doch alle etwas davon. Ich bin froh, im
christlichen Abendland zu wohnen und unseren Vorfahren dankbar, dass sie die Glaubensfreiheit erstritten haben, zum Wohle
aller.
Nun stelle ich mich öffentlich dieser entscheidenden Frage: Bin ich Christ?
Ist Jesus mein Vorbild und Lehrer? Bin ich sein Jünger und Nachfolger? Ist Gott mein himmlischer Vater? Höre ich auf sein Wort?
Bin ich ihm gehorsam? Lasse ich mich von ihm führen?
Meine Antwort ist: Ja!!!!
Bin ich damit ein unrealistischer Möchtegern? Ist das nun Wunschdenken oder Wirklichkeit?
Ist das Hoffnung oder Zuversicht?
Auch ich bin nur ein Mensch mit begrenztem Wissen und mit Ängsten, Fragen und Zweifeln.
In meinem „Ja!“ sind Wunschdenken und Wirklichkeit wie auch Hoffnung und Zuversicht vereinigt.
Entscheidend ist nicht das Entweder – oder, sondern mein uneingeschränktes ‚Ja‘.
Ja, ich bin Christ. Mein klares und eindeutiges ‚Ja!‘ bewirkt schon Veränderung in mir. Es macht mich zum Christ. Das richtet
mich nach und nach neu aus. Das Vorbild Jesus Christus verändert mich. Gott in seiner wunderbaren Gnade, Jesus in seiner
vergebenden Barmherzigkeit, göttlicher Geist und Gottes Wort vollbringen es.
Denn eines müssen wir wissen: Gottes Wort ist lebendig und voller Kraft. Das schärfste beidseitig geschliffene Schwert ist nicht
so scharf wie dieses Wort, das Seele und Geist und Mark und Bein durchdringt und sich als Richter unserer geheimsten Wünsche
und Gedanken erweist. (Hebr 4,12)
Und staunend bemerke ich (und andere) meine veränderten Ziele, Werte und Einstellungen sowie Ausgeglichenheit mit
andauerndem inneren Frieden. Was mir vorher nicht wichtig war wächst und gedeiht. Liebe und Freude, Frieden und Geduld,
Freundlichkeit, Güte und Treue sowie Besonnenheit und Selbstbeherrschung, werden in mir immer stärker.
Gehört jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist vergangen, etwas Neues hat begonnen.
All dies verdanken wir Gott, der durch Christus mit uns Frieden geschlossen hat. (2. Kor 5,17-18)
Das ist Gottes Antwort auf mein, auf unser ‚Wunschdenken‘, das mir, das uns, zur Wirklichkeit wird. Das Ziel formt den Weg.
Aus Hoffnung wird Zuversicht. Gott bestätigt vorsichtiges Vertrauen und wandelt es in festen Glauben. Gott würdigt mein/unser
probeweises ‚auf ihn bauen‘, ‚meinen/unseren Miniglauben an ihn‘ und bestätigt sich in unserem Leben durch nachweisbare
Führung, Unterstützung und Offenbarung. Er ist tatsächliche da!
Also: Wäre ich nur gerne ein Christ oder bin ich es? – Ich bin es!
Ich bin es, weil ich mich dafür entschieden habe. Ich bin es trotz meiner Schwächen und Fehler. Ich bin es, weil ich mich offen zu
Christus bekenne. Ich bin es, weil ich auch in schweren Zeiten an ihm festhalte. Ich bin es, weil ich in seinem Namen bete und
bitte. Ich bin es, weil ich erkannt habe, dass ich Gott brauche und nur er mir dauerhaft und zuverlässig Halt und Führung, Sinn
und Aufgabe, Beistand und Frieden geben kann! Ich bin Christ. Ich bin es, weil Gott mich dazu macht.
Mein Gott, wer bist du, dass du so Großes an uns Menschen vollbringst?
Du sagst in der Bibel über dich: „Ich bin, der ich bin.“ – „Ich werde sein, der ich sein werde.“ – „Ich bin euer Gott, der für euch da
ist.“ – „Ich bin da.“ – „Ich bin der «Ich-bin-da.“ – „Ich bin der, der ist und immer sein wird.“ – Ja Gott, du bist es!
Und woran merke ich, dass Gott da ist?
Gott sagst in 2.Mo 3,12: „Ich will mit dir sein. Und das soll dir ein Zeichen sein, dass ich dich gesandt habe.“
Und auch in Epheser 2,10:
„Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln
sollen.“
Gott hat für jeden gute Werke vorbereitet. Er hat für jeden eine Berufung, einen ganz individuellen Auftrag.
Diese Lebensaufgaben sollen zum Bau des Leibes Christi, zum Ausbau der Gemeinde Gottes beitragen.
Das ist unser Lebensauftrag. Darin werden wir von Gott unterstützt. Daran werden wir vor Gott gemessen.
Kennst du deinen Auftrag, die dir zugedachten Aufgaben, den Bereich, für den du brennst, der dir ans Herz gelegt ist, bei dem
du mit Feuereifer und Leidenschaft dabei bist, den du allem anderen vorziehst?
Worin spricht Gott dich ganz persönlich an. Wo bist du bereit, dich ganz ihm und seinem Auftrag hinzugeben, ganz ihm zu
gehören, ganz sein Diener und menschlicher Stellvertreter zu sein?
Wobei gibst du Gott dein Leben als ein lebendiges Opfer? Worin stehst du ihm ganz und gar zur Verfügung?
In welchem Bereich fällt dir die Not von Menschen besonders auf? Welche Nöte nimmst du besonders wahr? Wo hast du selbst
ganz spezielle Noterfahrungen gesammelt?
Das könnte der Bereich sein, für den Gott dich auserwählt hat.
Aus eigenem Erleben ist mir das Wohl meiner Mitmenschen, ihr Heil, ihr Heilwerden an Körper, Geist und Seele wichtig.
Dafür schreibe ich. Dazu erhalte ich immer wieder neue Inspiration.
Da kann ich Menschen erkennen. Da sehe ich, was ihnen fehlt. Ihre Heilung ist mir eine Herzensangelegenheit. Sie sollten
nicht durchmachen müssen, was ich ohne Gott erlitten habe.
Vielleicht sagt Gott ja auch dir:
„Steh auf aus deinem Leid und geh! Nehme deine Leidenserfahrung und lasse mich durch dich etwas für andere tun.
Wo erkennst du, dass Menschen wie Schafe sind, die keinen Hirten haben, die kraftlos, orientierungslos, haltlos und leer sind?
Wo empfindest du starke Anteilnahme, tiefes Mitleid und drängendes Mitgefühl für deine Mitmenschen?
Wo zeigt Gott dir Nöte von anderen auf, die du nachempfinden kannst, gegen die er dich einsetzten möchte, für die er dich
aufruft, ihnen beizustehen?
Fürchte dich nicht! Wem Gott eine Aufgabe gibt, dem gibt er auch Kraft und Weisheit, sie zu lösen. Du bist nicht alleine.
Du musst es nicht alleine tun. Hab Vertrauen und sei bereit!
Ist auch deine Antwort: „Ich bin es!“
„Jesus rief ein kleines Kind, stellte es in die Mitte und sprach: „Das will ich euch sagen: Wenn ihr euch nicht ändert und so werdet
wie die Kinder, kommt ihr nie in Gottes neue Welt. Wer aber so klein und demütig sein kann wie ein Kind, der ist der Größte in
Gottes neuer Welt.“ (Mt 18,2-4)
Ach, wären wir doch wie Kinder, die eine Aufgabe in dem Vertrauen angehen, dass sie es packen – und sei es mit Papas Hilfe.
