Handelnder Glaube
   (Hebr 11,1; Jak 1,23-25)


Was ist nun also der Glaube? Er ist das Vertrauen darauf,

dass das, was wir hoffen, sich erfüllen wird, und die Überzeugung,

dass das, was man nicht sieht, existiert. (Hebr 11,1)

 

Hallo Du,

gestern habe ich die beiden Worte der Überschrift

in einem Text gefunden und sie sind mir aufgefallen.

Sie haben mich angesprochen,

sie sind mir nachgegangen und nahe geblieben,

sie wollen sich mir erschließen.

 

Ich weiß noch nicht, was sie mir sagen werden,

aber gehorsam, fest darauf bauend,

   dass sich Gottes Geist mit meinem Geist verbinden wird,

setze ich mich hin und öffne mich für das,

   was mir dazu einfallen wird,

für das, was mir zufällt, was mir gegeben wird.

Ich lasse mich von der Bedeutung berühren.

Ich lasse die Einfälle und Gedanken zu und handle,

ich schreibe sie mit meinen Händen auf und halte sie fest,

   damit sie nicht verloren gehen,

   damit auch Du daran teilhaben kannst,

   damit auch Du die wunderbare Gnade Gottes,

      die darin enthalten ist, erkennen kannst.

So wird aus dem Nichts etwas,

   etwas das ist und bleibt,

   etwas durch mich für andere, das mich überdauert,

   etwas, das Veränderungen und neue Realitäten schafft,

   etwas, das anderen weiterhelfen kann in ihrem geistlichen Wachstum.

 

Wie sonst sollte Gott uns verstehen,

   wenn nicht durch diese geistige Verbindung?

Wie sonst soll Gott sich uns verständlich machen,

   wenn nicht durch uns,

   durch das, was wir von ihm haben und sind?

 

Wenn ich mich hinsetze und mich öffne, um zu schreiben,

vertraue ich fest darauf, dass sich die rechten Worte finden werden

   und in diesem selbstverständlichen Vertrauen

   fangen sie tatsächlich an zu sprudeln.

Es zeigt sich die Wirklichkeit dessen, worauf ich hoffe,

nämlich dass das Verborgene sichtbar wird.

Und dieses Werden aus dem noch Unsichtbaren ins Sichtbare

   zeigt mir, wie Gott erschafft und handelt;

   wie er durch mich und durch uns handelt und wirkt.

 

Dieses feste, unerschütterliche Vertrauen gibt mir Mut und Sicherheit,

es lässt mich handeln;

es ist mein Glauben, meine feste Zuversicht,

   dass Gott es gibt und dass es durch mein Tun wird.

Mit seiner Hilfe überführe ich es zum Sein.

Mein Glaube ist die feste Gewissheit,

dass sich erfüllt, was Gott versprochen hat;

er ist die tiefe Überzeugung,

dass die unsichtbare Welt Gottes Wirklichkeit ist,

   auch wenn wir sie noch nicht sehen können.

Ich glaube an das Gute in den Menschen

   und helfe, es zu befreien.

Ich glaube an die Liebe in den Menschen

   und verdeutliche sie.

Ich glaube an eine Verbindung zwischen den Menschen

   und ermögliche sie.

Diese Verbindung sehe ich in unserem göttlichen Kern,

   in unserem offenen und vertrauenden Wesen,

   in unserer mitmenschlichen Gemeinschaft.

 

Aus diesem Glauben heraus lebe ich,

aus diesem Glauben heraus wirke ich,

aus diesem Glauben heraus bin ich.

Ich bin, der ich bin,

   der ich so erschaffen wurde, wie ich bin,

   damit ich dadurch wirke, zur Ehre Gottes

      und zum Wohle der Menschen;

      zu meinem und dem der anderen.

Ich bin ein Teil vom Ganzen.

 

Nur auf den vertrauenden Glauben kommt es an;

nur auf den handelnden Glauben kommt es an;

nur auf den lebendigen Glauben kommt es an,

nur auf mein Vertrauen in Gott kommt es an,

   auf das ich alles gründe,

      das ich zulasse, vorlebe und erneuere.

Nur auf mein Vertrauen in Gottes Wort und Weisheit  kommt es an,

   denn sein Wort ist meines Fußes Leuchte,

es ist wahr und kraftvoll und ich handele danach.

Alles kommt durch ihn.

Er gibt mir zur rechten Zeit, was ich brauche.

Er sagt mir zur rechten Zeit, was zu tun ist.

Ich bin seine irdische Hand und tue es.

 

Es ist nicht genug,

das Wort Gottes nur anzuhören,

es im Kopf für möglich zu halten,

es theoretisch für wahr zu halten,

seine Verheißungen nur zur Kenntnis zu nehmen;

ihr müsst auch danach handeln.

Alles andere wäre Selbstbetrug.

Von nichts kommt nichts.

Erst das Tun bewirkt etwas!

 

Wer Gottes Wort nur hört,

es aber nicht in die Tat umsetzt,

dem geht es wie einem Mann, der in den Spiegel schaut.

Er betrachtet sich, geht wieder weg

und hat auch schon vergessen, wie er aussieht,

denn er hat sich keine Gedanken darüber gemacht,

sein Bild nicht richtig angesehen und auf sich wirken lassen;

es nicht mit sich und seinem Bewusstsein verbunden.

 

Wer aber die frohe Botschaft Jesu

von seiner Rettung und Befreiung erkannt hat

   und immer wieder bewusst danach handelt,

   nämlich alle Beklemmung, Trägheit und Unkenntnis überwindet,

   der hat sie nicht vergeblich gehört.

Er kann glücklich sein,

denn Gott wird ihn segnen und alles, was er tut.

 

Gott sagt uns in (Hes 12:25):

„Ich bin der Herr;

was ich rede, das soll geschehen.

Es lässt nicht lange auf sich warten.“

 

Und Jesus sagt uns in (Joh 6:63):

„Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist

und Leben.“ – Alles ist dem möglich, der mir vertraut. (Mk 9:23)  

 

Oh, gnädiger Gott:

 „Auf dein Wort hin will ich die Netze auswerfen“. (Lk 5:5)

und das in meinem Leben tun, was du sagst, dass es mir möglich ist.

Dazu hast du mich zu einem neuen Menschen gemacht

   und in deine Familie aufgenommen.

Ich kenne dich nun

   und ich will und werde ab jetzt die Fähigkeit und die Vollmacht nutzen,

   die du mir gegeben hast.

 

Im Vertrauen auf die Wahrheit deiner Aussagen

   und auf die Verwirklichung deines Wortes durch dich

   will ich zuversichtlich und zweifelsfrei handeln,

   denn ein Glaube, aus dem keine Taten hervorgehen, ist nutzlos und tot.

Nur wenn mein Glaube und meine Taten zusammenwirken,

   wird mein Glaube durch mein Tun vollkommen.

Nur dann kann ich stark werden und stark sein.

Nur dann kann mir geschehen, wie du gesagt hast.

 

Herr, lasse uns immer, in den kleinen und in den großen Dingen,

an deine Liebe, an dein Wort und an deine Allmacht und Stärke

fest glauben und darauf unerschütterlich vertrauen,

   damit werde, was noch nicht ist;

   damit werde, was wir hoffen, dass es wird.

 

Gott, wir stehen in einer festen Beziehung,

   im ‚rechten’ Verhältnis zueinander.

Wir sprechen miteinander und wirken füreinander.

Du hast mich durch Jesus gerecht gemacht und zur Gerechtigkeit geführt,

   damit ich mich recht verhalte, vor dir und den Menschen.

Du hast uns Heil und Heilung zugesagt,  deine Treue und Verlässlichkeit,

   die Einlösung deiner Zusagen und dein rettendes, befreiendes Handeln.

Dafür sollen wir nur dein Liebesgebot erfüllen,

   dich loben, dir danken und dir gehorsam sein.

Im handelnden Glauben tue ich deinen Willen.

Im handelnden Glauben tue ich nur das Gute.

Im handelnden Glauben werde ich Jesus immer ähnlicher.

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