Halte an Gott fest     (Lk 8,15; Offb 14,12)

 

Der gute Boden steht für verlässliche, aufrichtige Menschen,

die Gottes Botschaft hören, an ihr festhalten und durch ihre

Beständigkeit viel Frucht hervorbringen. (Lk 8,15)

 

Hier muss sich die Standhaftigkeit der Heiligen bewähren, die an den

Geboten Gottes und an der Treue zu Jesus festhalten. (Offb 14,12)

 

Hallo Du,

Treue und Ausdauer im festem Vertrauen auf Gott

   fallen uns in der heutigen, schnelllebigen Zeit sehr schwer.

Wir vergessen, dass Geschehnisse und Abläufe Zeit brauchen,

   um sich zu entwickeln und zu manifestieren.

Wir vergessen, dass wir Zeit brauchen,

   um uns auf neue oder veränderte Situationen einzustellen.

Wir vergessen, dass unsere Wesenskraft nur durch Ruhe und Stetigkeit

   zur vollen Entfaltung kommen kann.

 

Wenn Gott gewollt hätte,

   dann hätte er die Erde mit allem drum und dran

   an einem einzigen Tag erschaffen.

Er wollte aber nicht und er wusste auch warum.

 

Er konzentrierte sich nur auf das jeweilige Tageswerk.

Er dachte es, erschuf es und betrachtete es nach getaner Arbeit.

Er machte jeweils eine Pause der Besinnung, war es zufrieden und erfreute sich daran.

Er ließ sich dabei Zeit, damit es gut und vollkommen werden konnte.

Er nahm sich die Zeit zur Betrachtung, Prüfung, Freude und Ruhe.

Und erst danach, mit neuer Kraft und neuem Bewusstsein,

   ging er täglich wieder ans Werk und baute die Erde weiter aus,

   in der richtigen Reihenfolge, mit Liebe, in weiteren Tagesabschnitten.

Alles war vorausgedacht.

Alles baute auf dem Vorhergehenden auf.

Alles wurde gut, wie es erschaffen wurde.

 

Er kannte kein Hadern, kein Zweifeln, kein Ausbessern.

Alles war gut so, wie es war!

Gott baute keine statische Welt, er baute eine dynamische Welt.

Eine Welt, die sich selbstständig bewegen und verändern konnte.

Eine Welt, in der das Leben veränderte.

 

Eine Welt, in die der Mensch als Veränderer hineingesetzt wurde,

   um zu nutzen, was Gott ihm erschaffen hatte.

Eine Welt, in der der Mensch als Bewahrer Verantwortung tragen sollte,

   um zu erhalten, was seine Lebensgrundlage ist.

Eine Welt, in der der Mensch seinen eigenen Willen erproben konnte,

   um sich, nach eigenen Erfahrungen, freiwillig für Gott entscheiden zu können.

 

Wenn in unserem Leben etwas schief geht,

   suchen wir gern und schnell einen Schuldigen,

   einen anderen, das Schicksal, den Verführer oder Gott

   und übersehen dabei gerne,

   dass wir selbst uns in diese schwierige Situation gebracht haben.

Wir wollen nicht wahrhaben,

   dass wir dafür verantwortlich sind,

   dass wir versagt haben,

   dass wir uns ändern müssen.

 

Und deshalb widerfährt uns dieses Schicksal immer wieder,

   solange, bis wir erkennen, dass wir selbst die Verursacher sind;

   solange, bis wir daraus lernen und uns ändern;

   solange, bis wir uns besinnen, wer und was wir wirklich sind.

 

Wir alle sind Menschen,

   gleichwertig und gleichbedeutend,

   liebevoll, hoffnungsvoll und aufeinander angewiesen.

Wir haben unterschiedliche Begabungen,

   um uns gegenseitig zu ergänzen.

Wir leben in einer großen Gemeinschaft,

   nicht zum eigenen Vorteil,

   nicht um die anderen zu übervorteilen oder auszunutzen,

      sondern um uns gegenseitig zu achten und anzunehmen;

      sondern um gegenseitig Schwächen mit Stärken auszugleichen,

      sondern um uns liebevoll und verständnisvoll zu begegnen.

 

Bei allen bestehenden Unterschieden zwischen den Menschen:

Wir brauchen einander!

 

Zu dieser grundlegenden Erkenntnis komme ich aber nur,

   wenn ich mich und mein EGO weit zurücknehme

      und Gott in meinen Lebensmittelpunkt stelle.

Diese elementare Einsicht kann ich nur dann vorbildlich leben,

   wenn ich anerkenne, dass mein Leben einen übergeordneten Sinn hat

      und ich meine Arbeitskraft in die Gemeinschaft eingliedere.

Diesen neuen Gedanken kann ich nur dann weiterdenken,

   wenn ich fest darauf baue, dass er richtig ist.

Dieses andere Verhalten kann ich nur dann annehmen,

   wenn ich an Gott festhalte und mich von ihm getragen weiß.

 

Die Gemeinschaft mit ihm ist die Grundlage meines Seins.

Die Nähe zu ihm ist die Quelle meiner geistigen Inspiration.

Die Gnade und Güte durch ihn sind mein festes Fundament.

Deshalb halte ich an Gott fest.

Deshalb baue ich nur auf ihn.

Deshalb ist er meines Fußes Leuchte,

   meine Zuversicht und Hoffnung,

   meine Sicherheit und Zukunft.

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