Gottes Wort
Hallo Du,
himmlischer Vater,
ich möchte Dich hören,
Dein Wort laut und deutlich vernehmen,
lauter als meine Wollen
und lauter als meine Angst;
doch ich höre Dich nicht.
Ich möchte Dich gerne anfassen, berühren,
Dir nahe sein, doch wo bist Du?
Ich möchte Dich sehen,
in Größe, Gestalt und Ausstrahlung.
Aber wie kann ich sehen,
was ist und doch nicht ist?
Ich möchte Dich fühlen, empfinden,
zumindest erahnen,
doch ich bin taub und blind,
voller widersprüchlicher Gefühle,
nur ein Mensch mit begrenzten Fähigkeiten,
der seine Sinne dem Geist untergeordnet hat,
der seine Gefühle nicht versteht,
der Deine Worte und Bilder nicht zu deuten weiß!
Weil Du aber in Jesus Mensch geworden bist
und alle Probleme und Ängste,
die ich erleide, selbst erlitten hast,
verstehst Du mich viel besser
und mein Zugang zu Dir ist dadurch leichter.
Ich verstehe jetzt, wie schwer es ist,
ohne Sünde zu bleiben,
im Glauben unnachgiebig und geradlinig zu sein
und von den Menschen für deren Schuld
verantwortlich gemacht zu werden.
Mein Leid aber ist unvergleichbar mit Deinem,
denn ich bin davon ein Teil.
Aber im Leid
und in der Hoffnung es zu verlassen,
sprechen wir die gleiche Sprache.
Deine Gleichnisse und Bilder berühren mich.
Dein Vorbild zeigt mir den Weg,
den ich aus mir heraus verstehe und gehe.
Wenn ich mit Deinen Augen die Ereignisse sehe,
mit Deinen Ohren höre und mit Deinen Gefühlen fühle,
dann durchdringe ich meine oberflächliche Blindheit
und finde Dich in allem, wirklich in allem um mich herum,
ja sogar in mir!
Du rührst mich und strahlst aus mir;
durch das Wunder Jesu,
durch sein Opfer und seine Liebe
bin ich mit Dir verbunden,
im Heiligen Geist,
in Gedanken und Gefühlen,
in Worten und Taten,
in Umständen und Geschehnissen,
im Sein und Werden.
Manchmal wünsche ich mir,
ich könnte Dich nicht so klar
und deutlich hören und verstehen,
weil mir dann das Leid
und Elend der Welt nicht so präsent wäre,
aber das möchte ich nicht wirklich,
denn dieses Leid und Elend fordert mich heraus,
aktiv zu werden,
durch mein Vorbild andere zum Guten zu ermutigen
und in ihrem Glauben zu stärken,
Dir noch mehr zu vertrauen
und noch stärker auf Deine unendliche Weisheit zu bauen,
und mich dabei nicht
von Schwierigkeiten abschrecken zu lassen.
Es ist Deine Welt
und Du hältst die Dinge zusammen.
Du gibst mir darin eine kleine,
ganz persönliche Spezialaufgabe,
die nur ich erfüllen kann,
weil nur ich so bin, wie ich bin.
Und diese Aufgabe erfülle ich gerne,
denn wenn ich es nicht tue,
wird es niemand tun.
Deshalb folge ich dem Vorbild Jesus:
Mein Leben ist mein Zeugnis.
Ich spreche nicht von der Liebe Jesus,
ich lebe sie einfach!
