Gott, wenn es dich gibt, dann zeige dich! (Lk 11,9-10)
Bittet, und es wird euch gegeben; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch geöffnet.
Denn jeder, der bittet, empfängt, und wer sucht, findet, und wer anklopft, dem wird geöffnet. (Lk 11,9-10)
Herr, du hast mir das Leben gegeben.
Es stellt mich immer wieder vor unlösbare Herausforderungen.
Ist es nun zum Segen oder zum Fluch? Oder ist es etwa beides?
Zumindest ist es eine Chance, die Unterschiede zu erkennen und sich zwischen Beiden zu
unterscheiden, sich für eines von Beiden zu entscheiden.
Aber kann ich das überhaupt, wenn ich nicht einmal weiß, was richtig und falsch ist?
Wie wird Segen? Kann ich mir den kaufen?
Wodurch und durch wen entsteht Gedeihen und Erfolg, Glück, Heil und Wohl?
Ist jeder seines Glückes Schmied?
Kann ich selbst Segen erzeugen oder wird er mir zuteil? Zuteil von wem? Zuteil von dir?
Wie verteilst du ihn? Nach welchen Kriterien teilst du ihn zu?
Hängt das vielleicht auch von mir ab,
von meinen Einstellungen, Erwartungen oder Zielen,
von meinem Selbstverständnis und meinem Verhalten,
von der Intensität meiner Beziehung zu anderen oder zu dir?
Darf ich mir Segen wünschen? Darf ich dich um ihn bitten?
Und wie kommt Fluch?
Überkommt mich Unheil, Verhängnis und Verderben?
Stürzt das auf mich herab
oder gleite ich durch böse Worte und Taten da hinein?
Oder wird mir der Fluch von jemandem auferlegt? Von wem?
Von mir selbst, von anderen vom Bösen oder etwa von dir?
Bin ich dann dem Fluch hilflos ausgeliefert?
Früher kannte ich solche Fragen nicht.
Ich lebte einfach vor mich hin,
lies mich von meinem Wollen leiten,
wie viele andere auch,
versuchte, meine Ziele zu erreichen,
wie viele andere auch,
orientierte ich mich an den Zeitwerten,
wie viele andere auch,
stolperte von Herausforderung zu Herausforderung,
wie viele andere auch,
hatte schöne Erfolge und herbe Niederlagen,
wie viele andere auch,
und dachte, das ist das Leben, so ist das Leben, c‘est la vie!
Segen oder Fluch sind Glück oder Pech, sind zufällig und schicksalhaft.
Höhen und Tiefen, Licht und Dunkelheit, Gut und Böse sind eben unausweichlich.
Aber das wollte ich nicht akzeptieren!
Also strengte ich mich um so mehr an, Misserfolg zu vermeiden und Erfolg zu haben.
Ich glaubte an mich, wagte mich, stellte mich immer größeren Herausforderungen.
Ich hatte Erfolg und der motivierte mich und der machte mich blind für die Folgen.
Im Gefolge des Erfolgs kamen Schmerz und Leid, Einsamkeit und Traurigkeit und eine große Leere.
Die Leere lehrte mich, dass mir etwas fehlt,
dass mir jemand fehlt, der in aller Konsequenz zu mir steht, der mich in Niederlagen liebt,
der mir da heraushilft, mir neue Hoffnung und Kraft gibt, mir neue Wege und Möglichkeiten
aufzeigt, mich versteht, führt und begleitet.
Und so begann meine Suche.
Ich versuchte, meine Leere zu füllen.
Ich suchte Rat und Führung in Horoskopen, in Büchern und bei Menschen.
Und alles wurde noch schlimmer, auswegloser, orientierungsloser.
Normale Menschen können nicht über sich und ihren Horizont hinaussehen
und sind sich letztlich selbst die Nächsten.
Zwangsläufig, weil sie es nicht besser wissen und nicht anders kennengelernt haben.
Nun war ich am Tiefstpunkt meines früheren Lebens.
Erfolgreich und gescheitert, sinnlos verloren, hoffnungslos am Aufgeben.
Wer kann mir noch helfen? Wer steht noch zu mir?
Wer will nichts von mir, sondern für mich?
Könnte es sein, dass es Gott tatsächlich gibt?
In tiefster Not schrie ich es heraus:
„Gott, wenn es dich gibt, dann zeige dich! Ich kann nicht mehr!“
Und das war die Wende. Das war der Neubeginn. Das war die Befreiung und Erlösung.
Das war mein Fünkchen Glaube, der dein Geben entzündete.
Du hast dich mir gezeigt, immer wieder, unmissverständlich und wunderbar.
Ich konnte dein Wirken erkennen im Äußeren und im Inneren.
Im Äußeren hast du ohne mein Zutun nach und nach Hindernisse beseitigt und Probleme gelöst.
Im Inneren hast du Zäune und Vorbehalte eingerissen, Ängste behoben, mich nach und nach mit
deinem Wort und Geist und Wesen gefüllt und mich nach deinem Bilde verändert.
Und ich habe dir vertraut und dich dankbar gewähren lassen, denn ich selbst hatte ja keinen Plan,
keine Übersicht und keine Ahnung.
Du hast dich mir bewiesen! Du hast mich beschämt mit deiner Liebe und Vergebung, mit deiner
Güte, Gnade und Barmherzigkeit, mit deiner Kraft und deinem Segen, mit Offenbarung und
Erkenntnis und mit einem neuen Leben mit dir.
Wie wohltuend du doch bist.
Du gibst Gedeihen und Erfolg, Glück, Heil, Wohl und Gesundung..
Du bist unseres Glückes Schmied.
Du gibst allein aus Liebe, Güte und Gnade, egal, was oder wer wir gerade sind.
Wir müssen nichts dafür tun, außer dich zu bitten und darin liegen Vertrauen und Glaube.
Du siehst das Gute in uns und machst es wieder stark.
Du festigst die Verbindung zwischen uns und bestätigst unseren Glauben in dich.
Du lässt bitten und zuversichtlich hoffen.
Du befreist von Verschuldung, Fluch, Unheil, Verhängnis und Verderben.
Du hast wieder Ordnung in mein Leben gebracht, deine Ordnung.
Du hast meine Umstände geklärt und mir Klarheit gebracht.
Du hast meinen Geist und Verstand durch deinen Geist geläutert.
Du hast mich Gehorsam gelehrt und dich als wahrer Vater erwiesen.
Du hast mir gezeigt, dass ich nicht alle Herausforderungen alleine meistern muss und kann.
Du hast mich zu Jesus als meinen Herrn, als mein Lehrer und Vorbild geführt.
Durch dich,
verstehe ich Liebe, Dankbarkeit, Freude, Mitgefühl und Treue besser,
erkenne ich deine Gnade und Güte und Führung für alle, die dir glauben,
habe ich zu Geduld, Verständnis und Bescheidenheit gefunden,
bin ich bereit und willig, dir zu dienen,
dich zu loben und zu preisen und anderen von dir zu erzählen.
Ich kann nicht anders. Danke Herr dafür!
Das Gute, dein Segen, soll auch vielen anderen zuteilwerden.
Führe uns zusammen in deiner Familie,
damit wir wieder füreinander da sind und nicht mehr gegeneinander kämpfen,
damit wir uns gegenseitig stärken und nicht mehr verletzen oder schwächen,
damit wir uns lieben, achten, unterstützen und das Beste füreinander wollen und tun.
Darum bitte ich dich, mein Herr und mein Gott.
Lasse die um Hilfe zu dir schreien, die dich suchen.
Beweise dich denen, die dich noch nicht kennen.
Helfe denen, die Orientierung und Führung und Liebe brauchen.
Sei da für uns alle und führe uns in ein besseres Leben,
in ein Leben nach deinem Willen und nach deiner Bestimmung,
in Bewunderung und Hochachtung für dich,
in ein Leben mit dir und aus dir.
Ich weiß, das ist dein Wunsch und deine Absicht.
Danke liebender, himmlischer Vater.
Amen.
