Eschborn, den 16.06.2018
Gott sei Dank! (Ps 42,6)
Leitvers:
Warum bist du so bedrückt, meine Seele? Warum stöhnst du so verzweifelt?
Warte nur zuversichtlich auf Gott! Denn ganz gewiss werde ich ihm noch dafür
danken, dass er mir sein Angesicht wieder zuwendet und mir hilft. (Ps 42,6; NGÜ)
Eingangsgebet
Herr, aus meinem alten Leben weiß ich, dass ich oft nicht dankbar war,
- weil ich mein Glück der eigenen Tüchtigkeit zuschrieb,
- weil ich selbstbewusst und stolz war,
- weil ich Hilfe und Unterstützung nur schwer annehmen konnte,
- weil es mir schwerfiel, mich zu bedanken,
- weil ich dich und deine Güte noch nicht kannte und deswegen auch
kein Vertrauen zu dir hatte, - weil ich nichts von deiner weisen und weitsichtigen und zuverlässigen
Führung und Fügung wusste.
Herr,
seit geraumer Zeit habe ich nun deine übergroße Liebe und Gnade erlebt und
mich daran erfreut aber ich bin sehr traurig, wenn ich Mitmenschen sehe,
- die noch in ihrem alten Leben verharren,
- die noch in ihrem Wollen und Streben gefangen sind,
- die dein Geben und deine Gaben nicht erkennen,
- die so sehr mit sich selbst beschäftigt sind, dass sie für dich blind sind,
- die misstrauisch und ängstlich alles Fremde ablehnen,
- die lieber an schicksalhaftes Geschehen glauben, als an deine Fügung,
- die deine Geschenke nicht annehmen können oder die sich deiner Geschenke
nicht für würdig halten, - die unzufrieden sind mich sich und der Welt,
- die aus Undank verhärtet, enttäuscht und verbittert sind,
- die dich ablehnen, weil sie dir die Schuld an ihrem Leiden geben,
- die auf dich sauer sind, weil du ihr Bitten nicht erhörst,
nicht sofort oder nicht nach ihrer Vorstellung, - die dich deswegen überheblich und hochmütig beiseiteschieben oder abtun.
Herr,
wer mit den Strömungen der Zeit schwimmt
und auf gierige Selbstbestimmung setzt und hohe Erwartungen und Forderungen hat,
- wird haltlos ins offene und tobende Meer gespült,
- wird zum Spielball der eigenen Einstellung und Haltung,
- wird gefangen genommen von seinem Wollen und Planen,
- wird undankbar und unzufrieden, freudlos und lieblos, einsam und unglücklich.
Herr, wir haben erkannt,
dass wir ohne Vertrauen in deine Güte und Weisheit verloren sind,
dass wir, mit allem was war und was ist, von dir beschenkt wurden,
dass wir für alles, auch das scheinbar Unschöne, dankbar sein dürfen.
Gott, Dir sei Dank dafür! Deswegen bitten wir freimütig und demütig:
Gott, sei uns fehlbaren Menschen gnädig und mache uns dankbar.
Amen.
Ein persönliches Wort
Dankbarkeit ist ein äußerst starkes, positives Gefühl und eine natürliche,
aktivierende Reaktion auf liebevolle Zuwendung. Geschieht die Unterstützung
unverdient oder unerwartet und in persönlicher Not, wird sie sehr intensiv
empfunden.
Dankbarkeit löst Freude über die erhaltene Zuwendung und Entlastung aus.
Sie drängt zum öffentlichen Loben des Wohltäters. Sie kann dazu beitragen,
dass sich das positive soziale Verhalten im Helfer verstärkt.
Dankbarkeit verändert das Leben sowie die persönlichen Sichtweisen und
Einstellungen.
Dankbarkeit anerkennt die eigene Hilfsbedürftigkeit.
Dankbarkeit rückt den Wohltäter in den Mittelpunkt.
Dankbare Menschen fühlen sich besser.
Sie sind glücklicher, zufriedener, ausgeglichener und auch stressresistenter.
Sie schlafen besser. Sie sind gesünder und haben ein positives Selbstbild.
Dankbare Menschen bitten andere Menschen leichter um Unterstützung.
Dankbare Menschen sind beziehungsfähiger.
Dankbare Menschen sehen einen Sinn in ihrem Leben.
Dankbare Menschen kennen viele positive Möglichkeiten, um mit
Schwierigkeiten umzugehen.
Dankbare Menschen versuchen weniger, Probleme zu vermeiden
oder zu leugnen.
Gott, du machst uns dankbar. Danke für die Dankbarkeit!
Frage: Wofür sind wir dankbar?
In der Stille erinnern wir uns und danken Gott dafür.
Fürbittgebet
Paulus lehrt uns in 1.Tim 2,1:
Das Erste und Wichtigste, wozu ich ´die Gemeinde` auffordere, ist das Gebet.
Es ist unsere Aufgabe, mit Bitten, Flehen und Danken für alle Menschen
einzutreten.
Das wollen wir jetzt mit der Fürbitte tun.
Barmherziger Herr Jesus,
wir haben erkannt, wie wichtig Danken für unser Wohlbefinden ist und
wie wichtig es für Gott ist, dass wir ihn damit anerkennen und ehren.
Wir haben auch erkannt, dass freudiges Danken unsere Form von Liebe zu dir ist.
Herr, es gibt so viele undankbare Menschen,
die sich das Leben selbst schwermachen.
Helfe ihnen, über ihren Horizont zu blicken und das Wunder der Dankbarkeit
am eigenen Leib zu erleben.
Herr, es gibt viele selbstherrliche Menschen, die sich gern bedienen lassen
und kein ‚Danke‘ über die Lippen bringen. Öffne ihre Herzen und ihren Mund,
dass sie die Auswirkungen von Dankbarkeit am eigenen Leib erleben.
Herr, auch wir Christen sind noch Lernende. Weite unseren Blick
für dein vielfältiges Geben und deine weise Führung.
Lasse uns dir immer wieder dafür danken und dich dafür allezeit loben.
Wir hoffen auf das Erhören unserer Gebete.
Lasse uns dir bereits beim Bitten danken für deine übergroße Liebe und dein Geben.
Oft warten wir auf ersehntes Großes und übersehen dabei das häufige Kleine.
Lasse uns dich und deine Schönheiten mit den Augen des Herzens sehen und
erkennen und dir dafür dankbar Lieder singen.
Herr, wir tun uns immer wieder schwer, dir auch für scheinbar Schlimmes zu danken.
Möge es uns zum Nachdenken bringen. Stärke unser Vertrauen in deine Weitsicht
und Weisheit, damit wir dir auch dafür danken können. Möge es uns zum Nachdenken
bringen.
Herr, wir bauen darauf, dass du in unseren Schwächen stark wirkst und helfe uns,
dir auch in unseren starken Momenten Raum zu geben, damit du uns auch dann nach
deinem Willen führen kannst.
Herr, du bist unsere Stärke und unser Schild; auf dich haben wir vertraut,
darum wurde uns geholfen. Deshalb ist unser Herz voll Freude und Jubel.
Nun ist unser Herz fröhlich. (Ps 28,7)
Deinen Namen wollen wir preisen in Liedern und wollen ihn hoch rühmen mit
Danksagung. (Ps 69,31)
Amen.
