Gott macht zufrieden


Ich bin zur Ruhe gekommen. Mein Herz ist zufrieden und still.

Wie ein Kind in den Armen seiner Mutter, so ruhig und geborgen bin ich bei dir!

(Ps 131,2)

 

Hallo Du,

immer wieder treffe ich Menschen, die unzufrieden sind.

Sie sind unzufrieden mit sich selbst und den eigenen Lebensumständen

   und auch unzufrieden mit anderen, mit ihrer Art, ihrem Verhalten oder ihrem Tun.

Oft haben sie hohe Ansprüche und Erwartungen.

Und weil die sich nicht erfüllen, sind sie enttäuscht oder frustriert

   und das drückt sich in Grimm und Gram aus.

Man kann es in ihrem Gesicht und ihrem Unmut erkennen.

In ihnen arbeitet und gärt es. Sie haben keinen inneren Frieden.

Sie sind brummig, griesgrämig, missmutig, muffig, mürrisch, sauer, säuerlich, streitsüchtig,

   unausgeglichen, ungeduldig, verbittert, verdrießlich, verdrossen und verhärmt.

Sie fühlen sich benachteiligt und zu kurz gekommen. Irgendwie sind sie krank.

Sie sind nicht zufrieden mit dem, was sie sind und haben.

Sie wollen anderes haben, mehr haben und reich sein.

 

Dabei ist doch jeder reich, der an Gott glaubt

   und mit dem zufrieden ist, was er hat. (1.Tim 6,6)

 

Sei zufrieden mit dem, was du hast, und verlange nicht ständig nach mehr, denn das

   ist vergebliche Mühe – so als wolltest du den Wind einfangen. (Pred 6,9)

 

Demgegenüber ist ein zufriedener Mensch innerlich ausgeglichen

   und er befindet sich mit seinen Gegebenheiten und Verhältnissen im Einklang.

Er akzeptiert sich und seine Lebensumstände

   und falls sich etwas verändert, fließt er aus sich heraus mit.

Er sieht überall Gestaltungsmöglichkeiten und ergreift sich ergebende Gelegenheiten,

   nicht, um mehr zu erreichen, zu haben oder zu sein,

   sondern um seine Begabungen nutzbringend einzusetzen.

Ein zufriedener Mensch ist ausgeglichen und geduldig, befriedigt, froh und fröhlich,

   voller Freude und Zuversicht.

Er kann sich mit dem was er hat begnügen und zufrieden geben, denn er lebt aus sich heraus.

Er kann sich, andere oder etwas als gut genug akzeptieren und damit zufrieden sein.

Und er kann andere zufriedenlassen, sie so tolerieren wie sie sind.

Er lächelt und singt gerne. Er strahlt Ruhe und Gelassenheit aus.

 

Äußere Maßstäbe zählen für ihn nicht. Gegen Versprechungen und Verlockungen ist er gefeit.

Das macht ihn für viele Arbeitgeber in der Leistungsgesellschaft, die Menschen gerne mit

   Versprechungen, Titel oder Geld ködern, um ihre Arbeitskraft besser ausnutzen zu können

   zum Außenseiter. Er ist nicht anfällig dafür.

Man kann ihn nicht zum willfährigen Sklaven seiner Begierden machen.

Da muss man schon Druck und Macht ausüben, um ihn zum eigenen Vorteil zu benutzen,

   aber selbst das gelingt nur in Grenzen.

Zufriedene Menschen sind nicht unkritisch. Sie erkennen Unrecht und entziehen sich ihm.

Ihr innerer Friede, der Friede, den Gott gibt, die Ausgeglichenheit und Zufriedenheit,

   ist ihnen wichtiger.

 

Ein Wirtschaftsboss, der seine teuren und schnellen Autos auf seine vielen Luxusvillen in

ganz Europa verteilt hatte und dazwischen hin und her jettete, sagte mir einmal:

Zufriedene Menschen sind mir ein Greul. Sie haben keinen Ehrgeiz und keine Triebkraft.

Sie ruhen in Frieden. Und dazu machte er das Kreuzzeichen. Sie sind (für mich) beerdigt.

 

Er kam mir irgendwie getrieben vor.

Er war wohl ein Sklave von Ehrgeiz, Status, Einfluss, Besitz und Geld.

 

Ps 116,1-8

Ich liebe den Herrn, denn er hat mich erhört, als ich zu ihm um Hilfe schrie.

Ja, er hat sich zu mir herab geneigt; mein Leben lang will ich zu ihm rufen!

Ich war schon gefangen in den Klauen des Todes, Angst vor dem Grab überfiel mich,

ich war völlig verzweifelt. Da schrie ich laut zum Herrn, ich flehte ihn an:

„O Herr, rette mein Leben!“

Wie gnädig ist der Herr! Was er verspricht, das hält er auch. Unser Gott ist voll Erbarmen!

Er beschützt alle, die sich selbst nicht helfen können. Ich war in großer Gefahr,

doch der Herr hat mir herausgeholfen!

Nun sage ich mir: „Werde wieder ruhig und zufrieden! Der Herr hat dir Gutes erwiesen!“

Ja, er hat mich vor dem sicheren Tod errettet. Meine Tränen hat er getrocknet

und mich vor dem Untergang bewahrt.

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