Gott ist ewig treu  (2.Tim 2, 11-13)

 

Das ist gewisslich wahr: Sterben wir mit, so werden wir mit leben; dulden wir, so werden wir

mit herrschen; verleugnen wir, so wird er uns auch verleugnen; sind wir untreu, so bleibt er

doch treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen. (2.Tim 2, 11-13)

 

Hallo Du,

bist du immer treu, d.h. beständig in deiner Gesinnung und stehst du fest zu Menschen und

Dingen, denen du dich verpflichtest fühlst? Bist du immer anhänglich, ergeben und loyal?

 

Das schaffen wir wohl nicht immer und es ist gut zu wissen, dass Gott uns trotzdem treu

bleibt, denn er ist treue Liebe und kann sich selbst nicht verleugnen.

 

Ich will den Namen des HERRN preisen. Gebt unserm Gott allein die Ehre!

Er ist ein Fels. Seine Werke sind vollkommen; denn alles, was er tut, das ist recht.

Treu ist Gott und kein Böses an ihm, gerecht und wahrhaftig ist er. (5.Mo 32,3-4)

 

Du hast einen gewaltigen Arm, stark ist deine Hand, und hoch ist deine Rechte.

Gerechtigkeit und Gericht sind deines Thrones Stütze, Gnade und Treue gehen vor

dir einher. (Ps 89,14-15)

 

So sollst du nun wissen, dass der HERR, dein Gott, allein Gott ist, der treue Gott, der den Bund

und die Barmherzigkeit bis ins tausendste Glied hält denen, die ihn lieben und seine Gebote

halten. (5.Mo 7,9)

 

Gott ist auch dann treu, wenn wir es nicht sind!

Und mich beschäftigt die Frage: Weshalb sind wir ihm nicht immer treu?

Was hält uns davon ab, dem allmächtigen Schöpfer, unserem himmlischen Vater gegenüber,

   anhänglich, ergeben und loyal zu bleiben?

 

Ich denke, es ist unser verselbständigter, beherrschender Verstand, aus dem irriges Wollen

   kommt. Allzu oft erhebt er sich über seine natürlichen Grenzen und in seinem Hochmut

   setzt er sich sogar über Gott. Er überschätzt sich. Er glaubt alles zu wissen und zu verstehen

   und bewältigen zu können, doch in Wirklichkeit ist und bleibt er immer nur menschlich

   begrenzt und unvollkommen.

Doch sein Stolz, seine Gier, sein Bestätigungsdrang und sein Unabhängigkeitsverlangen

   machen ihn blind für solche Erkenntnis.

 

Menschen haben nun einmal ein beschränktes Verständnis und seien sie noch so klug.

In ihrem ausgeprägten Individualismus, in ihrer selbstbezogene Egozentrik und

   Überheblichkeit, sehen sie nur sich als Mittelpunkt und Maßstab.

Sie sind sich selbst am Nächsten und streben nach persönlichen Vorteilen, Vorrechten und

   Vorzügen, mit denen sie glänzen können. Alles, hat ihnen und ihrem Ansehen zu dienen.

Sie lehnen jegliche Führung und Autorität ab und betrachten sie als Beschränkung ihrer

   hochgeschätzten Freiheit.

 

Und weil sie meist nicht freiwillig erhalten was sie wollen, nehmen sie es sich

   und erhöhen sich damit selbst.

Doch sie bemerken bald, dass das nicht befriedigend ist, sogar, dass sie durch innere Leere

  und Gier angetrieben werden, die sie belasten und unmenschlich behandeln.

Sie werden von Ängsten und Zweifeln befallen, leiden unter Ungeduld,

   Unausgeglichenheit, Isolation und eigener Lieblosigkeit. Auch Desinteresse und

   Gleichgültigkeit, Unachtsamkeit und Intoleranz lässt sie Gott gegenüber untreu werden.

 

Man kann natürlich fragen, woher das alles kommt und weshalb Menschen so geworden

   sind und man wird auch Fehler bei den Vorbildern, in der Erziehung und im Umfeld finden,

   in erlittenem Unrecht, in Missachtungen, Verletzungen oder Enttäuschungen. Doch das

   können nur leere Rechtfertigungen sein. Jeder ist als Erwachsener für sein Verhalten und

   Tun selbst verantwortlich. Niemand muss machen, was ihm nicht guttut.

Jeder kann sich verändern und weiterentwickeln. Wer in Selbstbedauern und Selbstmitleid

   oder in Hass und Rachegedanken verharrt, der ist und bleibt Gott untreu.

 

Auf den Punkt gebracht ist der Kern unsere Untreue mangelndes Gottvertrauen!

Wir unterstellen ihm nicht unseren Verstand und unser Wollen.

Wir vertrauen nicht darauf, dass Gott uns liebt und uns gegeben hat, gibt und geben wird,

   was gut für uns ist; und auch nicht darauf, dass er uns erst dann gibt, wenn wir

   dafür reif sind und seine Gaben ohne Schaden zu nehmen nutzen können.

 

Lieber wollen wir anderes, subjektiv Besseres; das, was uns mehr gefällt und heraushebt.

Lieber wollen wir unbedingt, gleich und sofort. Die Folgen für uns und andere sind uns egal.

Wir suchen unser Heil lieber im eigenen, unabhängigen, selbstverherrlichenden Denken,

   Sagen, Verhalten und Handeln. Wir gehen lieber durch die breite Pforte, die (fast) jeder

nimmt.

Um da rauszukommen, brauchen wir Hilfe von außen, von Gott und von seinem Sohn Jesus

   Christus, unserem Retter aus unabhängiger Selbstverwirklichung und unserem Erlöser aus

   Untreue.

 

Denn Gott ist treu, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus,

unseres Herrn. (1.Kor 1,9)

 

Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden

vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. (1.Joh 1,9)

 

Gott weidet seine Schafe mit aller Treue und leitete sie mit kluger Hand. (Ps 78,72)

 

Die Wege des HERRN sind lauter Güte und Treue für alle, die seinen Bund und seine Gebote

halten. (Ps 25,10)

Schreibe einen Kommentar