Geistesnahrung

 

Hallo Du,

der Volksmund sagt:

Essen und trinken halten Leib und Seele zusammen.

Und er sagt auch: Du bist, was Du isst.

 

Das Zu-sich-nehmen von Lebens-mitteln

erhält unser Leben und vermittelt uns Kraft und Energie.

Es erhält uns, nährt uns und stärkt uns,

sowohl im leiblich – weltlich – natürlichen Bereich,

wie auch im seelisch – geistig – übernatürlichen Bereich.

 

Wir brauchen also neben der körperlichen Nahrung,

auch geistige Nahrung für unseres Lebens Mitte.

Nahrung für unseren Geist, also für den Geist in uns.

Für den Geist, der uns ausmacht, brauchen wir Anregungen,

damit wir begeistert sein und bleiben können,

damit wir im Geiste gesund bleiben und wachsen können,

damit wir offen und stark sind und bleiben,

damit wir selbstbewusst, treu und gehorsam sind.

 

Wir werden angeregt durch unsere Sinne, durch das,

was wir sehen, hören, riechen schmecken und fühlen

und es verwandelt sich in denken, sprechen und handeln.

Nicht die Nahrungsaufnahme nährt, sondern die Verwandlung.

Die Nahrung muss erst aufgebrochen und veredelt,

verarbeitet und verdaut werden,

die Geistesnahrung muss erst verstanden und geglaubt werden,

damit sie in uns eingepasst und verankert werden kann. 

 

Nicht alles, was uns an Sinnesnahrung angeboten wird, ist gut und richtig.

Nicht alles, was uns schmeckt, ist auch wirklich gut für uns.

Nicht alles bekommt uns. Es gibt Gutes und Schlechtes.

Erst die Auswirkungen zeigen, was gut für uns ist.

 

Seelennahrung ist aber auch die geistliche Nahrung,

eine Nahrung, die uns ermutigt, unterstützt, bekräftigt und aufbaut,

die uns gut tut, uns entgiftet, reinigt, orientiert und heilt,

die uns entängstigt, beruhigt, befriedet und mit anderen verbindet.

 

Viele brauchen sie und viele hätten sie gerne,

aber nur wenige wissen, wo sie zu finden ist.

Die, die sie brauchen, leben in der äußeren Welt,

gefangen in der Welt der Sinne, der Begierden,

des ‚haben und sein Wollens’,

in der Welt des Materiellen und Sichtbaren.

Sie sind verwirrt von den vielen unüberblickbaren Informationen,

von den vielen Eindrücken und Erwartungen,

von dem intensiven Werben um sie (und ihr Geld)

und den vielfältigen Verlockungen für ihr eitles ICH

und sie lassen sich einreden, was gut für sie sei.

 

Aber sie ahnen,

dass es noch etwas Anderes, Besseres und Höheres geben muss,

als dieses Geziehe, Geschiebe und Gehabe, als diese Manipulation.

Etwas, was leichter und einfacher ist als das Äußere,

etwas, was sie nicht sehen können und verstehen müssen,

etwas, was sie entlastet und ihnen Orientierung gibt.

Sie hören die Worte der Welt, aber sie suchen die Worte des Geistes,

sie wollen nicht mehr bestimmt,

   sondern zur Eigenständigkeit geführt werden,

sie suchen die befreienden Worte

   und die friedenbringende Wahrheit Gottes.

 

Ist Liebe sichtbar? – Nein, aber sie wird sichtbar

   durch unser Verhalten und Handeln, durch unser Denken und Sprechen.

Ist Freude greifbar? – Nein, aber sie wächst aus unserem Inneren.

Ist Glaube sichtbar? – Nein, aber er manifestiert sich im Leben.

Ist Vertrauen sichtbar? – Nein, aber es wirkt sich im anderen aus.

Ist Gnade verstehbar? – Nein, aber sie wird uns trotzdem zuteil.

 

Welchen Geist ernähren wir?

Füttern wir die Plagegeister des Negativen und der Einengung,

z.B. durch jammern, klagen, grämen, sorgen,

   fürchten, ängstigen oder zweifeln,

durch nachtragen, vergleichen, überheben, ablehnen,

    verletzen und zerstören,

oder durch Zorn, Neid, Habsucht, Hochmut, Wollust,

    Völlerei oder Trägheit,

durch Unzufriedenheit, Missmut, Abfälligkeit,

   Uneinigkeit oder Streitsucht,

durch Zügellosigkeit, Misstrauen, Eifersucht,

   Feindseligkeit oder Intrigen,

durch blinden Ehrgeiz, Kränkung, Eitelkeit,

   Zwietracht oder Spaltungen?  

 

Oder ernähren wir die Geister des Guten und Positiven, der Befreiung,

z.B. durch danken, loben, aufbauen, ermutigen und selbstloses lieben,

durch Liebe und Freude, Frieden und Geduld, Freundlichkeit,

   Güte und Treue, Besonnenheit und Selbstbeherrschung,

   Demut und Barmherzigkeit,

durch das Wort der Liebe und Wahrheit von Gott?

 

Das, was wir zu uns nehmen, bestimmt uns.

Das was wir in uns zulassen, richtet uns aus.

Das, was wir festhalten, bindet und verpflichtet uns.

Wir sind, was wir gedacht haben.

Wir werden, was wir denken.

Wir glauben, was wir denken, sagen und tun.

 

Unterscheiden wir sorgfältig die Geister, die wir nähren,

Unterscheiden wir gewissenhaft die Nahrung, die wir aufnehmen.

Unterscheiden wir kritisch, woran wir festhalten.

Wir bestimmen, was in uns sein darf.

Gottes Wort und Geist hilft uns dabei und weist uns den Weg.

 

Die Wirklichkeit ist nicht wirklich, sie scheint es nur zu sein.

Der Geist aber ist, und er wird zur Wirklichkeit.

Er offenbart sich im Glauben

   und er verbreitet sich durch vertrauen und tun.

 

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