Gegeben, um uns daran zu erfreuen   (Ps 16,6)

 

Was du mir ´für mein Leben` geschenkt hast, ist wie ein fruchtbares Stück Land, das mich

glücklich macht. (Ps 16,6)

 

Hallo Du,

hast du alles, was du zum Leben brauchst? Lebst du in Frieden und Freude? Bist du glücklich?

 

Es gibt nicht viele, die das uneingeschränkt bejahen können. Manche sind zu arm. Einige

suchen nach Sinn und Erfüllung. Andere sehnen sich nach irgendetwas, was ihnen noch zu

ihrem Glück fehlt. Viele erkennen nicht, was ihnen bereits gegeben ist.

 

Sind sie zu sehr auf ihre Wünsche und ihr Wollen fixiert? Sind sie zu sehr auf Materielles

ausgerichtet? Fehlen ihnen vielleicht Bescheidenheit, Zufriedenheit und Dankbarkeit?

 

Gott gibt jedem Menschen, was er zum Leben braucht. Zunächst das Leben selbst, dazu

Körper, Geist und Seele sowie Kraft, Lebensmut, Antrieb und Wissbegier. Auch spezielle

Begabungen und Fähigkeiten, Familie, Freunde, Mitmenschen und Natur. Darüber hinaus

auch Gefühle und Verstand, Herz und Anteilnahme, Natürlichkeit und Menschlichkeit,

Empfinden für Liebe, Güte und Gerechtigkeit, für Schönheit und Harmonie.

 

Muss man sich Sorgen machen um ein Dach über dem Kopf, um Nahrung und Kleidung?

 

In der Bergpredigt (Mt 6, 25- 43) sagt Jesus dazu:

Macht euch keine Sorgen um euren Lebensunterhalt, um Essen, Trinken und Kleidung. Leben

bedeutet mehr als Essen und Trinken, und der Mensch ist wichtiger als seine Kleidung.

Seht euch die Vögel an! Sie säen nichts, sie ernten nichts und sammeln auch keine Vorräte.

Euer Vater im Himmel versorgt sie. Meint ihr nicht, dass ihr ihm viel wichtiger seid?

Und wenn ihr euch noch so viel sorgt, könnt ihr doch euer Leben um keinen Augenblick

verlängern. … Wenn Gott sogar das Gras so schön wachsen lässt, das heute auf der Wiese

grünt, morgen aber schon verbrannt wird, wie könnte er euch dann vergessen? Vertraut ihr

Gott so wenig?

Zerbrecht euch also nicht mehr den Kopf mit Fragen wie: ‚Werden wir genug zu essen haben?

Und was werden wir trinken? Was sollen wir anziehen?‘

Mit solchen Dingen beschäftigen sich nur Menschen, die Gott nicht kennen. Euer Vater im

Himmel weiß doch genau, dass ihr dies alles braucht.

Es soll euch zuerst um Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit gehen, dann wird euch das

Übrige alles dazugegeben.

Macht euch keine Sorgen um den nächsten Tag! Der nächste Tag wird für sich selbst sorgen.

Es genügt, dass jeder Tag seine eigene Last mit sich bringt.

 

Was will Jesus uns damit sagen?

1. Wir sind Gott sehr wichtig.

2. Er kümmert sich um unseren Lebensunterhalt.

3. Er gibt uns, was wir wirklich brauchen.

4. Wir können ihm vertrauen. Er ist da. Er hilft. Er gibt.

5. Wir sollen für Jesus leben und das Hineinwachsen in Gottes Reich zu unserem wichtigsten

    Anliegen machen, dann wird Gott uns jeden Tag geben, was wir brauchen.

6. Unsere Sorgen und Ängste verhindern, dass wir die Fülle des Gegebenen erleben,

    darin wachsen und unserer Bestimmung nachkommen.

7. Wir sollen jeden Tag bewusst erleben und mit Gottes Kraft, Führung und Segen bestehen!

 

Was ist unsere Aufgabe? Wir sollen unser Leben leben, uns darauf einlassen, etwas wagen,

uns dem Leben hingeben, uns einbringen, das Gegebene nutzen, pflegen und bewahren,

darin zu Gott finden und ihm vertrauen. Dabei hilft uns Jesus und der Heiliger Geist.

Das Leben ist gegeben, um uns daran zu erfreuen.

 

(Gott), du zeigst mir den Weg zum Leben. Dort, wo du bist, gibt es Freude in Fülle;

´ungetrübtes` Glück hält deine Hand ewig bereit. (Ps 16,11)

 

Dieser Psalmvers ist Lebenserfahrung. Sie gründet auf der Zusage Gottes in 1. Könige 2,3:

 

Richte dein ganzes Leben nach dem Herrn, deinem Gott, aus, und lebe, wie es ihm gefällt!

Befolge das Gesetz Gottes, achte auf jedes Gebot, jeden Befehl und jede Weisung, die im

Gesetzbuch des Mose aufgeschrieben sind. Dann wird dir alles, was du unternimmst,

gelingen; wohin du auch gehst – der Erfolg ist dir sicher!

 

Lebe, liebe und bleibe mit Gott verbunden, das lässt gelingen, dich Segen bringen.

 

Klaus Berger, Professor für Neutestamentliche Theologie, schreibt in seinem Buch ‚Wie kann

Gott Leid und Katastrophen zulassen“ auf Seite 17:

„Unter Sünde verstehe ich die Verletzung der moralischen Lebensordnung, die nach

Auffassung der Bibel speziell dem Menschen von der Autorität Gottes gegeben ist, um dem

einzelnen langwierige Erfahrungen über den Zusammenhang zwischen Tun und Ergehen zu

ersparen, um den Weg des Klugwerdens abzukürzen. Die Bibel verknüpft also diese

Lebensweisheit mit der Autorität Gottes. Das ist sinnvoll, weil er als der Schöpfer angesehen

wird. – Die Bibel unterscheidet nicht zwischen Sünde und Schuld, und daher wollen wir

sagen, dass oft nicht die bewusste Übertretung eines Gebotes den Sünder macht, sondern

das Gebotene nicht zu sehen, auszulassen oder undankbar zu sein. Der Sünder ist daher der

Kostverächter. Der Suppenkasper, der das Geschenkte nicht annimmt, das Ermöglichte nicht

wahrnimmt ist ein Bild für den Sünder (O.Bayer).

 

 Amen.


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