Fürchte dich nicht! (1.Joh 4,18)
Wo die Liebe regiert, hat die Angst keinen Platz; ´Gottes` vollkommene Liebe vertreibt jede Angst.
Angst hat man nämlich dann, wenn man mit einer Strafe rechnen muss. Wer sich also noch ´vor dem Gericht` fürchtet,
bei dem ist die Liebe noch nicht zum vollen Durchbruch gekommen. (1.Joh 4,18)
Hallo Du,
etwas Schlimmes hat mir eine teuflische Angst eingejagt. Ich bin verschreckt und erschüttert.
Ich habe es mit der Angst zu tun bekommen. Jetzt sitzt sie mir im Nacken.
Das Herz klopft mir bis zum Hals und der Puls rast. Ich ringe um Luft und ersticke fast. Ich bin
bedrückt und gehemmt. Meine Ohren rauschen, meine Augen brennen, mein Mund ist trocken,
mir ist übel und ich habe Bauchschmerzen. Ich habe weiche Knie und ich kann kaum noch stehen
oder gehen. Außerdem ist mir heiß und ich möchte alles von mir reißen. Dann wieder ist mir
eiskalt. Ich habe kalte Füße, friere, schlottere und fühle mich einsam und verlassen.
Der Schreck sitzt mir in allen Gliedern.
Mir ist schwindelig und Katastrophengedanken überfallen mich. Sie kreiseln in meinem Kopf.
Ich kann sie nicht stoppen. Ich schwanke zwischen Wut und Verzweiflung, zwischen Angriff und
Weglaufen. Panikattacken überfallen und schütteln mich immer wieder und machen mich hilflos.
Ich habe Alpträume und kann nicht ruhig schlafen. Meine Kraft wird immer weniger.
So kenne ich mich nicht. So fühle ich mich nicht wohl. Das darf nicht so bleiben.
Weshalb geht mir das so unter die Haut? Bin ich vielleicht ein Sensibelchen?
Nehme ich mir das zu sehr zu Herzen?
Was regt mich so auf? Wovor fürchte ich mich? Weshalb reagiere ich so stark?
Was habe ich zu verlieren?
Fehlen mir vielleicht Gelassenheit, Humor, Vertrauen, Hoffnung und Zuversicht?
Es drängt mich, etwas zu tun, aber ich weiß nicht was und auch nicht wie.
Ich bin total unsicher. Ich fühle mich kraftlos und bin wie gelähmt.
Ich will nicht noch etwas falsch machen, nicht, bevor ich nicht weiß, was mich in diese fatale
Situation gebracht hat.
Nicht zu wissen, was mit mir geschieht und wie es mit mir weitergeht, das macht mich antriebslos,
lustlos, hilflos und lässt mich verzweifeln. Da ziehe ich mich lieber zurück und verstecke mich.
Spüre aber, dass das falsch ist, dass ich jemanden zum Reden brauche, dass ich Hilfe und
Gemeinschaft brauche.
Was habe ich falsch gemacht? Eigentlich doch nichts! Oder doch?
Ich bin mir keiner Schuld bewusst. So schlimm bin ich doch gar nicht.
Habe ich vielleicht einen blinden Fleck? Sehe ich etwas nicht, weil es normal für mich ist?
Soll ich etwas Bestimmtes dazulernen? Was?
Was sollte ich künftig vermeiden, damit mir das nicht wieder passiert?
Wie kann ich meinem Dilemma entkommen? Wie mein Gesicht wahren? Wie damit weiterleben?
Wo ist der Ausweg?
Oder sollte ich endlich einmal reinen Tisch machen, den Mist einfach hinter mir lassen,
meine Mängel und Fehler akzeptieren, dazu stehen und noch einmal neu anfangen?
Was passiert da mit mir? Was in meinem Kopf? Was mit meinem Körper?
Weshalb streikt er? Was will er verhindern?
Werde ich vielleicht verrückt? Kann ich mir selbst noch vertrauen?
Ich finde keine Antworten und fühle mich ausgelaugt.
Ich habe nichts mehr unter Kontrolle, fühle mich als Spielball dem Schicksal völlig ausgeliefert.
Die Angst raubt mir den Mut und auch meine Freude und Lebenslust.
Was ist Angst?
Angst ist das Gegenstück zu Liebe, Hingabe, Vertrauen, Lebensfreude und Zuversicht.
„Angst ist ein alarmierendes Grundgefühl, das sich in ‚als bedrohlich empfundenen Situationen‘ als
Besorgnis und unlustbetonte Erregung äußert. Auslöser können dabei erwartete Bedrohungen
etwa der körperlichen Unversehrtheit, der Selbstachtung oder des Selbstbildes sein.“ (Wikipedia)
Sie ist ein beklemmendes, banges Gefühl, von etwas oder von jemandem bedroht zu sein.
Sie ist eine mehr oder minder starke Stressreaktion, die den Organismus in Alarmzustand versetzt,
um Höchstleistung zu erbringen und um die Bedrohung schnell abzuwenden.
Insofern ist sie hilfreich. Sie soll vor realer Gefahr schützen.
Sie ist auch eine Schutzreaktion, um vor ähnlichen Ereignissen künftig zu bewahren.
Das ist auch der Grund, weshalb sich Angsterlebnisse tief und bleibend einprägen.
„Grundängste sind bspw. die „Angst vor Veränderung“, die „Angst vor der Endgültigkeit“, die
„Angst vor Nähe“ und die „Angst vor Selbstwerdung“.
von einfachen „Unsicherheiten“ (Beklommenheit, Scheu, Zaghaftigkeit …)
über die „Zwänge“ (Esszwang, Kontrollzwang, Reinigungszwang etc.),
die „Furchtformen“ (Verletzungsfurcht, Versagensfurcht, Berührungsfurcht etc.),
die „Phobien“ (Höhenangst, Platzangst, Raumangst, Flugangst …),
die „Paniken“ (Angstanfall, Schockstarre, Katastrophenlähmung etc.)
bis zu den „Psychosen“ (Neurotische Ängste, Verfolgungswahn, Lebensangst …).
Angst ist nicht grundsätzlich unangenehm und negativ. Sie ist wesentlich abhängig vom Grad der
individuellen Risikoerfahrung und der persönlichen Kompetenzeinschätzung. Angst kann auch als
lustvolle Erfahrung gesucht und erlebt werden. (Kick oder Thrill – to thrill = zittern machen,
durchschauern).
Der Thrill ist ein zwiespältiges Gefühlserlebnis, zwischen Angst und Lust, zwischen Leiden und
Freuen, zwischen Gelingen und Misslingen, zwischen Hoffen und Bangen. Beim Thrill geht man
bewusst ein (abschätzbares) Risiko ein, und rechnet trotz Angst mit Bewältigung. Dabei empfindet
man Mut und auch Kraft, die Angst auszuhalten. Die Bewältigung führt zu mehr Selbstvertrauen
und zur Steigerung des Lebensgefühls. Der Kick kann Befreiung aus Angst bewirken. (Wenn ich das
Schlimme geschafft habe, dann schaffe weniger Gefährliches allemal.)
Angst kann sich allmählich einschleichen oder jemanden plötzlich überfallen. Sie nutzt individuelle
Schwachstellen. Sie versetzt in starke Unruhe und zwingt zu schneller Entscheidung und Reaktion.
In der ‚Schrecksekunde‘ entscheiden wir blitzschnell: Ist die Gefahr lebensbedrohlich oder nicht!
Wir haben nur drei Reaktionsmöglichkeiten:
Angriff: Ich stelle mich der Gefahr und kämpfe.
Flucht: Ich entziehe mich der Gefahr und flüchte.
Entwarnung: Die Situation ist nicht lebensgefährlich.
Und dabei kann man sich, ganz nach Lebenserfahrung, mehr oder weniger irren.
Sofern man überlebt, hat man dazugelernt und ist reifer und stärker geworden.
Manchmal überblickt man die Situation nicht und weiß nicht, was richtig wäre. Dann fängt man an,
zu Denken, zu Suchen und zu Grübeln und kommt (gerade deswegen) nicht weiter. Das macht alles
noch schlimmer.
Vielleicht gibt es nicht immer ein ‚Richtig‘ oder ‚Falsch‘.
Vielleicht liegt eine Lösung nicht immer in unserer Hand.
Manches muss man einfach hinnehmen und darauf vertrauen, dass es nicht wieder geschieht.
Immer richtig ist, das Problem im Gebet vor Gott zu bringen und ihn um Lösung und Schutz und
Bewahrung zu bitten und ihm das abzugeben, was man selbst nicht verändern kann.
Wie auch immer: Angst muss überwunden werden! Das stärkt und macht selbstbewusst.
Das gibt Selbstvertrauen und Selbstsicherheit und damit Mut, Stärke und Zuversicht für die nächste
schwierige Situation.
Bei Menschen mit hoher Angstbereitschaft und wenig Selbstvertrauen wurde die normale
Angstüberlebensreaktion durch schlechte Erfahrung auch an „harmlose“ Auslösereize gekoppelt.
Häufige Ängste überschwemmen, schwächen und überfordern sie.
In ihrer Wahrnehmung sehen sie keine Möglichkeit, auch nur einfache Situationen konstruktiv zu
lösen. Sie reagieren deshalb vorwiegend mit Flucht oder mit Vermeidung als Umgehungsstrategie.
Wer aber nur noch flieht oder vermeidet, der wagt nichts mehr und der überwindet seine Ängste
nicht. Er bleibt erfolglos, vorsichtig und ängstlich und verfestigt damit Unsicherheit und Zweifel.
Solche Menschen haben irreale und diffuse Ängste, eingebildete Befürchtungen, übertriebene
Sorgen. Sie leiden unter unbegründeter, unangemessener und dauerhafter Gefährdung. Sie sind
ständig im Alarmmodus und darin überfordert. Ihre Ängste haben sich verselbständigt. Sie sind nur
noch selten berechtigt.
Ihre Ängste sind schädlich, einengend und schwächend. Sie begünstigen Fehler und Erkrankungen.
Sie macht furchtsam, scheu, unsicher und verängstigt. Sie machen bange, beklommen, besorgt,
eingeschüchtert, mutlos und zaghaft, voller Besorgnis.
Solche Menschen sind oft übertrieben genau, gründlich, sorgsam und gewissenhaft. Sie sind
ängstlich darauf bedacht, nichts falsch zu machen.
Irreale Ängste haben die unangenehme Eigenschaft, sich auszuweiten, sich zu verstärken, sich zu
verselbständigen. Sie wirken wie ein schleichendes Gift. Aus anfänglicher Ängstlichkeit wird große
Furcht oder sogar Panik. Dann beherrscht Angst das Denken, Fühlen, Verhalten und Tun.
Diese Angst malt alles in tiefes Schwarz. Sie suggeriert Ausweglosigkeit. Sie verhindert Vertrauen
und Hoffnung. Sie führt in Selbstmitleid und Depression, in Lethargie oder in überschießende
Aggression gegen andere oder gegen sich selbst. Sie verändert nicht nur die Persönlichkeit,
sondern greift auch schädigend in Körperfunktionen ein. Zusätzlich verwirrt und betrübt sie auch
die empfindsame Seele und das seelische Gleichgewicht. Und, sie steckt andere an und zieht sie
mit in ihren vernichtenden Strudel.
Irgendwann hat man dann Angst vor der Angst, „Erwartungsangst“. Man beobachtet sich ständig
misstrauisch auf Anzeichen von Angstsymptomen. Und weil man ja ‚weiß‘ (gelernt hat), dass man
Ängste nicht ausgehalten kann und darin leicht versinkt, führt das zu immer stärkerem und
schädigenderem Vermeidungsverhalten, zum Sich entziehen.
Angsterfahrungen müssen prägend sein, denn sie sollen ja vor eventuellen künftigen Schäden
schützen. Einprägend sind aber nicht nur die realen, sondern auch die irrealen Ängste. Und das
macht es schwierig.
Gegen die nützliche Angst kann und soll man nicht ankämpfen. Gegen die irrationalen und
schädigenden Ängste schon.
Wichtig dabei ist die Klärung folgender Fragen:
Weshalb fühle ich mich persönlich angegriffen?
Welche Einstellung habe ich zu Dingen und Situationen? Welche zu anderen und zu mir selbst?
Welche Werte und Ziele bestimmen mich und richten mich aus?
Nehme ich mich oder Aspekte von mir zu wichtig?
Was ist mir so wichtig, dass ich es keinesfalls verlieren möchte?
Weshalb zweifle ich an der Redlichkeit oder der Vertrauenswürdigkeit von Menschen?
Weshalb hege ich Verdacht, Misstrauen und Skepsis?
Weshalb habe ich kein Vertrauen, kein Gottvertrauen und keinen Glauben an das Gute?
Die gute Nachricht ist:
Übertrieben Angstreaktionen sind auflösbar. Man kann sie sich wieder abtrainieren.
Man kann lernen, dass viele Situationen nicht so gefährlich sind, wie sie erscheinen.
Man kann lernen, sie unbeschädigt auszuhalten, sie zu bestehen und gar zu bewältigen.
Man kann sich in ‚schwierigen‘ Situationen üben, ändern und dazulernen.
Schließlich soll Angst ja helfen und nicht schädigen. Neben Hochspannung und
Handlungsbereitschaft löst sie auch Überprüfung, Besinnung und Veränderungsbereitschaft aus
und, sie bereitet auf ähnliche oder neue, unvorhersehbare Situationen vor, und ermöglicht
schnellere und bessere Entscheidung.
Das eigentliche Problem ist nicht der Mensch oder die Angst, sondern die heute stark veränderte
Lebenssituation. Darauf sind wir biologisch noch nicht eingestellt.
Angriff und Kampfhandlungen sind, weil strafbar, kaum noch möglich. Deswegen werden
beängstigende Sachverhalte nicht mehr geklärt, sondern man lernt schnell, sich angstauslösenden
Situationen und Zuständen vorbeugend zu entziehen. Diese Vermeidung hilft aber nur kurzfristig.
Langfristig steigt die Erwartungsangst, weil man nicht mehr feststellen kann, dass Angstsituationen
auch zu meistern sind.
Das ist der Grund, weswegen das Leben immer komplizierter und so manches wird überaus
anstrengend wird. Das ist der Grund für das Fühlen einer immer stärkeren Einengung, für das
Ungeübt sein der Instinkte oder für Depression.
Das ist der Grund für eine zunehmend schlechtere Meinung über sich selbst und in die eigenen
Fähigkeiten. Das ist der Grund für das Verlieren von Selbstvertrauen und die Flucht in Abhängigkeit.
In die Abhängigkeiten von anderen Menschen oder von Hilfsmitteln.
Zum Beispiel klammert man sich an hilfsbereite Personen oder man geht zum Arzt und lässt sich
‚krank schreiben‘ oder man flüchtet in dämpfende ‚Helfer‘ wie Tabletten, Drogen, Alkohol oder
andere ‚Fluchthelfer‘, die beim Unterdrücken, Verdrängen und Vermeiden helfen und die die
Ängste zumindest vorübergehend überdecken sollen. Tatsächlich aber machen sie alles nur noch
schlimmer.
Jesus, der Weg, Angst durch Vertrauen aufzulösen
In der Bibel ist Angst, bzw. Furcht und Sorge, ein zentrales Thema. Sie werden als sehr menschlich
und als Folge von Gottesferne und mangelndem Gottvertrauen gesehen.
Beides möchte Gott verändern, denn der Mensch, seine Schöpfung, steht mit seinem Denken und
seinen Einstellungen im Dunkel, in selbstgewählter Verlassenheit und Hilflosigkeit. Gott möchte ihn
wieder in sein Licht und seinen Segen stellen. Er möchte, dass der weltlich eingestellte Mensch in
seinem selbstbezogenen Denken und Handeln sich ihm zukehrt, sich für ihn öffnet und sich
freiwillig wieder mit ihm verbindet. Nur dann kann er, Gott, ihm Gutes tun, dessen altes Leben
voller Angst und Qual beendet und es in ein neues, sinnvolles und erfüllendes Leben voller Liebe,
Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung
verwandeln und ihn wieder glücklich machen.
Und weil der Mensch in der Verwandlung Wohlbefinden, Wachstum, Reifung, Weitung und
göttliche Führung und Fügung empfindet, wird sein Glaube an Gott, sein Gottvertrauen, vertieft
und er bleibt nun aus Dankbarkeit treu mit Gott verbunden.
Wie können Ängste aufgelöst werden? Z.B. durch Glauben und Gottvertrauen.
Die Bibel gibt viele Hinweise dazu. Sie mögen für sich selbst sprechen!
Den Elenden wird er durch sein Elend erretten und ihm das Ohr öffnen durch Trübsal. So reißt er
auch dich aus dem Rachen der Angst in einen weiten Raum, wo keine Bedrängnis mehr ist; und an
deinem Tische, voll von allem Guten, wirst du Ruhe haben. (Hi 36, 15-16)
Kommt alle zu mir, die ihr geplagt und mit Lasten beschwert seid! Bei mir erholt ihr euch.
Unterstellt euch mir und lernt von mir! Denn ich bin freundlich und von Herzen zum Dienen bereit.
Dann kommt Ruhe in euer Leben. Denn mein Joch (liebevoll sein) trägt sich gut und meine Last ist
leicht.“ (Mt 11,28-30)
Gott will, dass alle Menschen gerettet (geheilt, befreit) werden und zur Erkenntnis der Wahrheit
gelangen. (1.Tim 2,4)
Jesus sagt: Der Geist Gottes ruht auf mir. Er hat mich gesandt, den Armen gute Botschaft zu
bringen, die Gebundenen zu befreien, Blinde sehend zu machen und am Boden zerstörte Menschen
wieder aufzurichten. (Lk 4,18)
Er (Jesus) hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. .. Zu unserem Heil
lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt. (Jes 53,4 f)
1. Zunächst geht es um unsere Einstellung:
Niemand kann zwei Herren gleichzeitig dienen. Wer dem einen richtig dienen will, wird sich um die
Wünsche des anderen nicht kümmern können. Er wird sich für den einen einsetzen und den anderen
vernachlässigen. Auch ihr könnt nicht gleichzeitig für Gott und das Geld leben. (Mt 6,24-27)
Wenn du so lebst, wie es dem Herrn gefällt, und dich nach den Geboten richtest, … dann wird dir
alles gelingen. Darum sei stark und entschlossen! Lass dich durch nichts entmutigen, und fürchte
dich nicht! (1.Chr 22,13)
Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe, mit all deiner
Kraft und mit deinem ganzen Verstand. Und auch deinen Mitmenschen sollst du so lieben wie dich
selbst. (Lk 10,27)
Vollkommen aber ist meine Freude, wenn ihr euch ganz einig seid, in der einen Liebe miteinander
verbunden bleibt und fest zusammenhaltet. Weder Eigennutz noch Streben nach Ehre sollen euer
Handeln bestimmen. Im Gegenteil, seid bescheiden, und achtet den anderen mehr als euch selbst.
Denkt nicht an euren eigenen Vorteil, sondern habt das Wohl der anderen im Auge. (Phil 2,2-4
2. Dem umkehrenden Mensch wird immer wieder von Gott zugesagt:
Hab keine Angst! Fürchte dich nicht! Denn ich bin für dich da!
Du brauchst keine Angst vor mir zu haben, ich setze dich nicht unter Druck! (Hi 33,7)
Dich allein habe ich vom Ende der Erde herbeigeholt. Von weither habe ich dich gerufen und zu dir
gesagt: ‚Du sollst mir dienen!‘ Dich habe ich erwählt und nicht verstoßen. Fürchte dich nicht, denn
ich bin bei dir; hab keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich mache dich stark, ich helfe dir, mit
meiner siegreichen Hand beschütze ich dich! ..Denn ich bin der Herr, dein Gott. Ich nehme dich an
deiner rechten Hand und sage: Hab keine Angst! Ich helfe dir. (Jes 41, 9-10+13)
Fürchte dich nicht, ich bin bei dir und werde dich beschützen. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort.
(Jer 1,8)
Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir; hab keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich mache dich
stark, ich helfe dir, mit meiner siegreichen Hand beschütze ich dich! (Jes 41,10)
Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir und will dich segnen. (1.Mo 26,24)
Habt keine Angst! Verliert nicht den Mut! Ihr werdet erleben, wie der Herr euch heute rettet.
(2.Mo 14,13)
Seid mutig und stark! Habt keine Angst, und lasst euch nicht von ihnen einschüchtern! Der Herr,
euer Gott, geht mit euch. Er hält immer zu euch und lässt euch nicht im Stich!“ (5.Mo 31,6)
Der HERR aber, der selber vor euch hergeht, der wird mit dir sein und wird die Hand nicht abtun
und dich nicht verlassen. Fürchte dich nicht und erschrick nicht! (5.Mo 31,8)
Sei mutig und entschlossen! Lass dich nicht einschüchtern, und hab keine Angst! Denn ich, der Herr,
dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst.“ (Jos 1,9)
Und nun spricht der HERR, der dich geschaffen hat, … : Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst;
ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! (Jes 43,1)
Sagt denen, die sich fürchten: „Fasst neuen Mut! Habt keine Angst mehr, denn euer Gott ist bei
euch! Jetzt wird er euren Feinden alles Unrecht vergelten, das sie euch angetan haben. Gott selbst
kommt, um euch zu helfen und euch zu befreien.“ (Jes 35,4)
Ich halte, was ich euren Vorfahren versprochen habe, als sie aus Ägypten zogen. Mein Geist bleibt
bei euch. Habt also keine Angst! (Hag 2,5)
Darum sage ich euch: Macht euch keine Sorgen um euren Lebensunterhalt, um Essen, Trinken und
Kleidung. Leben bedeutet mehr als Essen und Trinken, und der Mensch ist wichtiger als seine
Kleidung. Seht euch die Vögel an! Sie säen nichts, sie ernten nichts und sammeln auch keine
Vorräte. Euer Vater im Himmel versorgt sie. Meint ihr nicht, dass ihr ihm viel wichtiger seid?
Und wenn ihr euch noch so viel sorgt, könnt ihr doch euer Leben um keinen Augenblick verlängern.
(Mt 6,25-27)
3. Sprechen mit Gott:
Deswegen werde ich den Mund nicht halten, ich lasse meiner Zunge freien Lauf. Was mich betrübt
und ängstlich macht, das muss heraus! (Hi 7,11)
´Herr`, wende dich mir zu und sei mir gnädig, denn ich bin einsam und vom Leid gebeugt.
Sprenge du die Fesseln, die mir das Herz zusammenschnüren, lass mich frei werden von allem, was
mir jetzt noch Angst macht. Achte auf mein Elend und auf meine Mühe und vergib mir alle meine
Sünden! (Ps 25,16-21)
Erhöre mich, wenn ich rufe, Gott meiner Gerechtigkeit, der du mich tröstest in Angst; sei mir gnädig
und erhöre mein Gebet! (Ps 4,2)
Als mir angst war, rief ich den HERRN an und schrie zu meinem Gott. Da erhörte er meine Stimme
von seinem Tempel, und mein Schreien kam vor ihn zu seinen Ohren. (Ps 18,7)
Bewahre mein Leben und rette mich! Lass mich nicht in Schande geraten, denn bei dir suche ich
Zuflucht. Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit sollen mein Schutz sein, denn meine Hoffnung bist allein du.
(Ps 25, 14-21)
Not und Leid hast du zwar zugelassen, doch du wirst mir das Leben neu schenken und mich auch
aus der dunkelsten Tiefe wieder heraufholen. (Ps 71,20)
Herr, auf dich kann man sich verlassen, und alles, was du beschließt, ist richtig. Deine Gebote
beweisen: Du bleibst dir selber treu und hältst an der Wahrheit fest. Ich bin außer mir vor Zorn,
weil ich sehe, wie meine Feinde deine Worte übergehen.
Dein Wort ist zuverlässig, darum liebe ich es. Ich bin klein und verachtet; trotzdem werde ich dein
Wort nicht vergessen. Deine Gerechtigkeit bleibt für immer bestehen; dein Gesetz ist die reine
Wahrheit. (Ps 119, 137-144)
4. Gebet wird erhört:
Wer dann den Namen des Herrn anruft, wird gerettet (geheilt, befreit) werden. (Apg 2,21)
Ja, so ist mein Gott: Er hat mich errettet und mir geholfen, ich vertraue ihm und habe keine Angst.
Der Herr allein gibt mir Kraft. Denke ich an ihn, dann beginne ich zu singen, denn er hat mich gerettet.“ (Jes 12,2)
„Hab keine Angst!“, sagte er. „Gott liebt dich, er meint es gut mit dir. Sei jetzt stark und mutig!“
Während er mit mir sprach, kehrte meine Kraft zurück, und ich antwortete: „Mein Herr, weil du mich gestärkt hast,
kann ich hören, was du mir sagen möchtest.“ (Dan 10,19)
5. Gott dafür immer wieder danken:
Doch ich will auf deine Güte vertrauen, von ganzem Herzen will ich jubeln über deine Rettung!
Mit meinem Lied will ich dem Herrn danken, weil er mir Gutes erwiesen hat. (Ps 13,6)
Dort will ich laut meinen Dank hören lassen, erzählen will ich von all deinen Wundern. (Ps 26,7)
Zeige Gott deinen Dank – das ist das Opfer, das ihm gefällt! Erfülle die Gelübde, die du vor ihm,
dem Höchsten, abgelegt hast! (Ps 50,14)
Ich werde dir, ´Herr`, ewig danken für das, was du getan hast. Voll Zuversicht hoffe ich auf dich, ja,
dein Name steht für einen gütigen Gott – das bezeuge ich vor allen, die dir treu sind. (Ps 52,11)
Rühmen will ich den Namen Gottes mit einem Lied, voller Dank will ich ihn preisen. (Ps 69,31)
Halleluja! Danken will ich dem Herrn von ganzem Herzen, umgeben von denen, die ihm aufrichtig
dienen, inmitten der Gemeinde. (Ps 111,1)
Ich danke dir, Herr, dass du mich erhört hast und mir zum Helfer wurdest. (Ps 118,21)
Ich danke dir dafür, dass ich so wunderbar erschaffen bin, es erfüllt mich mit Ehrfurcht. Ja, das habe
ich erkannt: Deine Werke sind wunderbar! (Ps 139,14)
6. Geborgen unter dem Schutz Gottes
Der Herr ist mein Hirte, darum leide ich keinen Mangel. Er bringt mich auf Weideplätze mit
saftigem Gras und führt mich zu Wasserstellen, an denen ich ausruhen kann. Er stärkt und erfrischt
meine Seele. Er führt mich auf rechten Wegen und verbürgt sich dafür mit seinem Namen. Selbst
wenn ich durch ein finsteres Tal gehen muss, wo Todesschatten mich umgeben, fürchte ich mich vor
keinem Unglück, denn du, ´Herr`, bist bei mir! Dein Stock und dein Hirtenstab geben mir Trost. Du
´lädst mich ein und` deckst mir den Tisch selbst vor den Augen meiner Feinde. Du salbst mein Haupt
mit Öl, ´um mich zu ehren`, und füllst meinen Becher bis zum Überfließen. Nur Güte und Gnade
werden mich umgeben alle Tage meines Lebens, und ich werde wohnen im Haus des Herrn für alle
Zeit. (Ps 23)
Wer unter dem Schutz des Höchsten wohnt, der kann bei ihm, dem Allmächtigen, Ruhe finden.
Auch ich sage zu Gott, dem Herrn: „Bei dir finde ich Zuflucht, du schützt mich wie eine Burg! Mein
Gott, dir vertraue ich!“
Er bewahrt dich vor versteckten Gefahren und vor tödlicher Krankheit. Er wird dich behüten wie
eine Henne, die ihre Küken unter die Flügel nimmt. Seine Treue schützt dich wie ein starker Schild.
Du brauchst keine Angst zu haben vor den Gefahren der Nacht oder den heimtückischen Angriffen
bei Tag. Selbst vor der Pest, die im Dunkeln zuschlägt, oder dem tödlichen Fieber, das am hellen Tag
die Menschen befällt, fürchtest du dich nicht.
Wenn tausend neben dir tot umfallen, ja, wenn zehntausend in deiner Nähe sterben – dich selbst
trifft es nicht!
Mit eigenen Augen wirst du sehen, wie Gott es denen heimzahlt, die ihn missachten. Du aber darfst
sagen: „Beim Herrn bin ich geborgen!“ Ja, bei Gott, dem Höchsten, hast du Heimat gefunden.
Darum wird dir nichts Böses zustoßen, kein Unglück wird dein Haus erreichen. Denn Gott hat seine
Engel ausgesandt, damit sie dich schützen, wohin du auch gehst. Sie werden dich auf Händen
tragen, und du wirst dich nicht einmal an einem Stein verletzen! Löwen werden dir nichts anhaben,
auf Schlangen kannst du treten.
Gott sagt: „Er liebt mich von ganzem Herzen, darum will ich ihn retten. Ich werde ihn schützen, weil
er mich kennt und ehrt. Wenn er zu mir ruft, antworte ich ihm. Wenn er keinen Ausweg mehr weiß,
bin ich bei ihm. Ich will ihn befreien und zu Ehren bringen. Bei mir findet er die Hilfe, die er braucht;
ich gebe ihm ein erfülltes und langes Leben!“ (Ps 91)
7. Wo ich herkomme und wohin ich nicht zurück will (Klagelied 3):
Ich bin ein Mensch, der das ganze Elend, das der Zorn des Herrn bringt, ansehen musste.
Er trieb mich in die Finsternis und ließ mich ohne Licht gehen.
Ja, er hat sich gegen mich gewandt. Alle Tage erhebt er seine Hand.
Er hat meinen Körper und meine Haut altern lassen und mir die Knochen zerschlagen.
Er schloss mich ein und umgab mich mit Gift und Leid.
Er hat mich in die Finsternis geschickt wie einen, der schon tot ist.
Er hat mich eingemauert, sodass ich nicht entkommen kann. In Ketten hat er mich gelegt.
Auch wenn ich schreie und um Hilfe rufe, verschließt er seine Ohren vor meinem Gebet.
Er hat mir den Weg mit Steinquadern vermauert, hat meine Pfade unpassierbar gemacht.
Aus dem Versteck hat er mir aufgelauert wie ein Bär oder ein Löwe.
Er ließ mich vom Weg abkommen, hat mich zerrissen und einsam liegen lassen.
Er hat seinen Bogen gespannt und mich für den Pfeil zur Zielscheibe gemacht.
Die Pfeile aus seinem Köcher schoss er tief in mein Herz.
Mein eigenes Volk macht sich über mich lustig. Den ganzen Tag lang singen sie ihre Spottlieder.
Er hat mich mit Bitterkeit erfüllt. Er ließ mich seinen bitteren Wermutkelch leeren.
Auf Stein hat er mich mit den Zähnen beißen lassen. In den Staub hat er mich gedrückt.
Meine Seele hat er vom Frieden verstoßen; was Glück ist, habe ich vergessen.
Stattdessen muss ich sagen: »Mein Ruhm und meine Hoffnung auf den Herrn sind dahin!«
Denk doch an mein Leid und an meine Verlassenheit, an die Bitterkeit und an das Gift!
Immer wieder erinnert sich meine Seele daran und ist niedergeschlagen.
Dennoch will ich mir dies zu Herzen nehmen, das will ich hoffen:
Die Gnade des Herrn nimmt kein Ende! Sein Erbarmen hört nie auf,
jeden Morgen ist es neu. Groß ist seine Treue.
Meine Seele spricht: »Der Herr ist mein Anteil, auf ihn will ich hoffen.«
Der Herr ist gut zu denen, die auf ihn warten und ihn suchen.
Deshalb ist es gut, still zu werden und auf die Befreiung durch den Herrn zu warten.
Und es ist gut, sich schon als junger Mensch dem Joch seiner Disziplin unterzuordnen:
Wenn er es ihm auferlegt, so soll er es schweigend und still auf sich nehmen.
Er möge sein Gesicht in den Staub legen – vielleicht besteht dann noch Hoffnung für ihn.
Wenn ihn andere auf die Wange schlagen, soll er still halten und die Beleidigung schweigend ertragen.
Denn der Herr verstößt niemanden endgültig:
Wenn er Leid bringt, hat er auch wieder großes Erbarmen.
Denn er hat keine Freude daran, die Menschen zu quälen und ins Elend zu stürzen.
Alle Gefangenen auf Erden wurden gedemütigt.
Vor den Augen des Allerhöchsten wurde ihr Recht gebeugt.
Vor Gericht wurde das Recht der Menschen verdreht – sollte der Herr das etwa nicht sehen?
Kann überhaupt irgendetwas geschehen, ohne dass der Herr es will?
Kommt nicht Böses und Gutes aus dem Mund des Allerhöchsten?
Wie kann sich ein Mensch über sein Leben beklagen? Sollte er nicht seine eigene Sünde beklagen?
Lasst uns unser Verhalten überprüfen und wieder zum Herrn umkehren.
Lasst uns unsere Herzen und Hände zu Gott im Himmel erheben.
Wir, wir haben gesündigt und uns gegen dich aufgelehnt, darum hast du uns nicht vergeben.
Du hast dich in Zorn gehüllt, hast uns verfolgt, getötet und nicht verschont.
Du hast dich in einer Wolke verborgen, sodass dich kein Gebet erreichte.
Du hast uns vor den Völkern zu Dreck und Abscheu gemacht.
Unsere Feinde zerreißen sich den Mund über uns.
Schrecken und Fallgruben hast du uns gegeben, außerdem Verderben und Untergang.
Das Schicksal meines Volkes lässt mich Bäche von Tränen vergießen!
Meine Tränen nehmen kein Ende. Sie versiegen nicht,
ehe der Herr nicht vom Himmel auf uns herabschaut und uns ansieht.
Das Schicksal der Frauen von Jerusalem bereitet mir große Schmerzen.
Meine Feinde haben mir ohne Grund nachgestellt wie einem Vogel.
Sie haben mich lebend in eine Grube geworfen und sie mit Steinen verschlossen.
Das Wasser reichte mir bis zum Hals und ich schrie: »Ich bin verloren!
Ihr sollt daher wissen, Geschwister, dass es durch Jesus Vergebung der Sünden gibt; das ist die
Botschaft, die Gott euch verkünden lässt. Wozu das Gesetz des Mose nie imstande war,
das hat Jesus möglich gemacht: Jeder, der an ihn glaubt, wird von aller Schuld freigesprochen.
Jetzt liegt es also an euch zu verhindern. (Apg 13,38-40)
Wo die Liebe regiert, hat die Angst keinen Platz; ´Gottes` vollkommene Liebe vertreibt jede Angst. (1.Joh 4,18)
