für dich (2. Tim 1,7)
Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Feigheit gegeben,
sondern den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.
(2. Tim 1,7)
Hallo Du,
manchmal läuft die Arbeit (oder das Leben) nicht so,
wie es sein sollte und könnte;
nicht so, wie es mir angenehm wäre,
nicht so, wie ich es wünschte,
nicht so, wie es mein Arbeitgeber erwartet,
sondern die Zusammenhänge entwickeln sich nur mühevoll,
langsam, umständlich, aufwändig, schwierig und zögerlich.
Ständig gibt es Querschläge und Rückschläge,
Widerstände und Widersprüche,
Ausfälle, Ärgernisse und Blockaden.
Es ist so, als wäre die Zeit noch nicht reif dafür,
aber dennoch besteht ein Druck von oben,
von den Vorgesetzten und aus meinem Kopf,
doch endlich zu einem Ergebnis zu kommen.
In diesen Momenten wird die Arbeit sehr schwer,
sie macht keinem der Beteiligten Freude,
sie wird zur Last ohne Lust.
In diesen Momenten frage ich mich, muss das sein?
Weshalb und für wen mache ich das eigentlich?
Das ‚Weshalb’ ist schnell beantwortet:
Es gehört zu meiner Arbeit.
Damit verdiene ich meinen Lebensunterhalt.
Im zwischenmenschlichen Gefüge
gibt es immer wieder Reibungen und Probleme,
die durch Entgegenkommen, Begegnung
und gegenseitiges Verständnis behoben werden müssen.
Irgendwer muss damit anfangen.
Irgendwer muss ausgleichen und Vorbild geben.
Warum also nicht ich?
Aber ‚für wen’, mache ich das?
Mache ich es für meinen Arbeitgeber,
der doch auch Verursacher von Schwierigkeiten ist?
Mache ich es für das Geld,
das ich damit schwer verdiene?
Mache ich es für die Sache,
damit sie vorankommt?
Mache ich es etwa für mich,
damit ich mich bestätigen und weiterentwickeln kann?
Nein, all das wäre der Mühe nicht wert.
All das kann mir nicht die Kraft geben, durchzuhalten.
All das ist nur vordergründig.
Meine Arbeit ist meine Aufgabe,
die ich letztlich von Gott erhalten habe.
Bei der Arbeit setze ich meine Gaben und Fähigkeiten ein
die ich durch Gott bekommen habe.
Meine Arbeit ist ein Teil meiner Lebensaufgabe.
Sie ist Bestandteil meines Lebensweges
hin zu Erkenntnis und Weisheit,
hin zu göttlicher Nähe.
Sie ist wesentlicher Teil des Lebensziels
von Entwicklung, Reifung und Wachstum.
Und damit ist sie eine wichtige Grundlage,
die Persönlichkeit und den Charakter zu entwickeln,
Verständnis für andere zu bekommen,
zum Vorbild für andere zu werden,
andere in ihrem Lebenskampf zu unterstützen
und Gott dadurch vorbildlich zu dienen.
Wenn ich das so sehe,
dann wird meine Aufgabe klar
und sie erhält einen tieferen, übergreifenden Sinn,
einen Sinn, der mich kräftigt, ermutigt und anspornt,
einen Sinn, der mich durchhebt und erfüllt.
Ich arbeite letztlich für dich, Gott!
Ich beseitige Probleme für dich
und führe Menschen zu dir.
Danke, himmlischer Vater,
dass ich das erkennen darf
und dass Du mir die Kraft dazu gibst.
