Frieden Lk 12 49-51
Hallo Du,
jeder Mensch wünscht sich Frieden,
alle hoffen auf Frieden,
viele beten um Frieden,
Frieden zwischen den Völkern,
Frieden zwischen den Menschen
und Frieden in sich selbst.
Wir hoffen auf Vernunft und Verständigung,
auf Verständnis, Achtung und Rücksichtnahme,
auf Güte, Barmherzigkeit und Nächstenliebe
und doch tut jeder einzelne von uns nur wenig,
um diese hohen Werte in seinem Wirkungsbereich
konsequent einzuhalten und einzufordern.
Wir glauben, der andere müsse damit beginnen.
Wenn es hart auf hart geht,
wenn das eigene Ego verletzt wird,
oder wenn der eigene Vorteil gefährdet ist,
vergessen wir leicht unsere Friedfertigkeit
und werden zu Verleumdern und üblen Nachrednern,
zu Anklägern und Verurteilern,
zu fauchenden Furien oder wütenden Berserkern.
Jesus sagt im Lukasevangelium:
„Ich bin gekommen, um auf der Erde ein Feuer anzuzünden.
Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!
Vorher muss ich aber am Kreuz noch Schweres erleiden.
Ich habe Angst davor, bis alles vollbracht ist.
Meint nur nicht, dass ich gekommen bin,
um Frieden auf die Erde zu bringen!
Nein, ich bringe Auseinandersetzung.“
Ist unser Wunsch nach Frieden eine sentimentale Utopie?
Wie kann es Frieden geben, wenn sogar Jesus
die Konfrontation und Auseinandersetzung will?
Er will, dass wir uns um seinetwillen in die Wolle kriegen,
uns mit seinen Worten und Werken auseinandersetzen,
uns an seinem Beispiel reiben und daraus lernen.
Er will, dass wir wissen was es bedeutet, wenn er uns aufträgt,
dass wir unseren Nächsten genauso lieben sollen wie uns selbst.
Ist es nicht schon schwer genug,
mit sich selbst in Frieden zu leben,
innerlich rein und ausgeglichen zu werden
und die eigene Schlechtigkeit zu überwinden?
Um wie viel schwerer ist es dann,
mit den Anteilen des Bösen in uns,
unsere Mitmenschen zu achten und zu ehren,
sie zu lieben und ihnen immer wieder zu vergeben?
Wahrlich eine schwere Aufgabe,
vor der wir leicht zurückweichen;
und doch werden wir immer wieder
aus uns heraus dazu gedrängt,
sie anzugehen und zu meistern.
Wir erkennen bald,
dass es keinen äußeren Frieden geben kann,
solange es keinen inneren Frieden gibt,
und dass daraus eine Verpflichtung erwächst,
nicht nur die Verantwortung für sich selbst,
sondern auch für die anderen zu übernehmen,
die Verantwortung, sich selbst nicht zu verletzen
und selbst auch andere nicht zu verletzen,
damit auch sie inneren und äußeren Frieden haben.
Friede sei mit Euch!
